Das Projekt "Europaweites Netzwerk zur Beurteilung der Luftqualität mit Bioindikatoren (EuroBionet) - Aufbau und Betrieb eines Bioindikatornetzwerks zur Umweltüberwachung und Umwelterziehung in der EU" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie, Fachgebiet Pflanzenökologie und Ökotoxikologie (320b) durchgeführt. Luftverschmutzung gehört trotz großer Fortschritte bei der Emissionsminderung zu den wichtigsten Umweltproblemen in städtischen Ballungsräumen. Im Projekt EuroBionet wurden daher in Großstädten aus acht Ländern der EU die Wirkungen von Luftverunreinigungen mit Hilfe von Bioindikatorpflanzen erfasst und bewertet. Neben den wissenschaftlichen Fragestellungen spielten die Sensibilisierung der Bevölkerung für Fragen der Luftqualität sowie die Öffentlichkeitsarbeit eine zentrale Rolle. Den Partnern sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihr Engagement im Netzwerk der Städte zur Selbstdarstellung und Profilierung zu nutzen. Daher wurde den Kommunen ein professionelles Kommunikationskonzept zur Verfügung gestellt, das dezentral nach den jeweiligen lokalen Bedürfnissen für Marketing-Kampagnen eingesetzt werden kann. Dazu wurden in den Städten Zentrale Informationspavillons in Form eines grünen Würfels errichtet, in dem die Bevölkerung über das Projekt im Speziellen sowie über Umweltfragen im Allgemeinen unterrichtet wurde. An dem Projekt nahmen unter der wissenschaftlich-technische Koordination der Universität Hohenheim Kommunalverwaltungen und Forschungsinstitute aus Edinburgh (GB), Sheffield (GB), Kopenhagen (DK), Düsseldorf (D), Nancy (F), Lyon (F), Barcelona (E), Valencia (E), Ditzingen (D), Klagenfurt (A), Verona (I) und Glyfada (GR) teil. Ziel des Vorhabens war es: zu einer europaweiten Etablierung des Einsatzes von Bioindikatorpflanzen zur Überwachung der Luftqualität beizutragen, die Luftqualität in den beteiligten Städten und Regionen zu erfassen und zu bewerten, möglicherweise unterschiedliche Belastungstypen der beteiligten Städte zu vergleichen, zu einer Standardisierung der Methoden auf europäischer Ebene beizutragen, Daten zur Entwicklung von Abhilfemaßnahmen bereitzustellen, einen Know-how- und Wissenstransfer auf dem Gebiet der Bioindikation innerhalb und außerhalb des Netzwerks zu initiieren, die schädlichen Wirkungen von Luftschadstoffen auf Lebewesen eindrücklich und nachhaltig zu demonstrieren, die städtische Bevölkerung dadurch für Fragen der Umweltqualität zu sensibilisieren, Initiativen in Schulen, Betrieben, Behörden und Haushalten zu stimulieren und den beteiligten Kommunen ein Werkzeug zur Umweltkommunikation und zum Stadt-Marketing in die Hand zu geben. Über drei Jahre (2000-2002) wurden die Bioindikatorpflanzen Tabak (Nicotiana tabacum Bel-W3; ozonempfindlich), Pappel (Populus nigra 'Brandaris'; ozonempfindlich), Spinnwurz (Tradescantia sp. Klon 4430; empfindlich gegenüber mutagenen Substanzen), Weidelgras (Lolium multiflorum italicum; Akkumulation von Schwefel und Schwermetallen) und Grünkohl (Brassica oleracea acephala; Akkumulation von PAK) an mehr als 100 Biomonitoring-Stationen in Europa nach einheitlichen Verfahren exponiert. Gleichzeitig wurden Immissionskonzentrationen und Klimadaten erhoben. ...