Das Projekt "FS SONNE (SO 221) INVERS: Rekonstruktion der natürlichen Veränderungen des Ostasiatischen Sommermonsuns während der letzten Interglaziale" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Zentrum für marine Umweltwissenschaften durchgeführt. Veränderungen des Ostasiatischen Sommermonsuns werden von natürlichen, in jüngerer Zeit aber auch von anthropogenen Faktoren gesteuert. Die relative Gewichtung dieser Steuerungsgrößen muss bekannt sein, um die Entwicklung der volkswirtschaftlich enorm wichtigen Niederschlagsvariabilität in Zentralchina prognostizieren zu können. Hochauflösende marine Klimaarchive sollen durch den Einsatz des Bremer Meeresbodenbohrgerätes (MeBo) im nördlichen Südchinesischen Meer gewonnen und neuartige Proxies in Kombination mit Klimamodellierungen eingesetzt werden, um die natürlichen Veränderungen des ostasiatischen Sommermonsuns während des letzten Interglazials (Eem) zu rekonstruieren. Insbesondere werden die Veränderungen der Vegetation und des Wasserkreislaufs im Einzugsgebiet des Pearl Rivers während des letzten Interglazials analysiert. Ein modellgestützter Vergleich des natürlichen Verlaufs des Eem-Interglazials mit der holozänen, bereits anthropogen beeinflussten Entwicklung wird es erlauben, die Gewichtungen der verschiedenen Steuerungsfaktoren abzuschätzen. INVERS wird damit die Wissensbasis bzgl. des Klimawandels in Zentralasien und somit Szenarien für die zukünftige Monsundynamik deutlich verbessern. Im Rahmen einer 22-tägigen Expedition mit FS SONNE sollen im Frühjahr 2012 an drei Lokationen im nördlichen Südchinesischen Meer mit dem Bremer Meeresbodenbohrgerät MeBo lange Sedimentkerne gewonnen werden. Deren Auswertung ist eingebunden in das BMBF-Verbundprojekt CARIMA.