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Gewinnung, Modifizierung und Charakterisierung von Huminstoffen sowie deren Anwendung zur in-situ Reinigung von schadstoffbelasteten Grundwaessern

Das Projekt "Gewinnung, Modifizierung und Charakterisierung von Huminstoffen sowie deren Anwendung zur in-situ Reinigung von schadstoffbelasteten Grundwaessern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH, Department Umwelttechnologie durchgeführt. Huminstoffe sind durch ihre chemischen und physikalischen Eigenschaften als zeitweilige oder endgueltige Schadstoffsenke in der ungesaettigten Bodenzone und in Aquifers interessant. Sie sind nicht toxische, kostenguenstige Produkte mit einer hohen Sorptionsaktivitaet sowie der Moeglichkeit der Schadstoffbeseitigung durch irreversiblen Einbau (chemisch bzw biologisch) in das Huminstoffmolekuel (reaktive Barriere). Das Problem besteht im Aufbau von huminstoffhaltigen Schichten (sorptive bzw reaktive Barriere) in den Grundwasserleitern, die den Anforderungen einer funktionierenden Schadstoffsenke, wie Permeabilitaet, schnelle Sorptionskinetik, Stabilitaet und Reaktivitaet gerecht werden. Eine bisher nicht in der Literatur beschriebene Moeglichkeit, solche Schichten zu erzeugen, ist die gezielte Immobilisierung von Huminstoffen an aktivierten mineralischen Matrizes unter Verwendung von mehrwertigen Eisen- und Aluminiumkationen. Die Verfahrensidee ist einfach. Die mineralischen Matrizes werden je nach Art der verwendeten Salzloesungen (Chloride oder Sulfate) und Vorbehandlung entweder durch Austausch, Hydrolyse oder Abscheidung von Oxidhydraten aktiviert. Durch diese Vorbehandlung werden auf den mineralischen Oberflaechen zusaetzliche reaktive Zentren gebildet, an enen Huminstoffe besser adsorbiert werden, als an unbehandelten Matrizes. EigeneVersuche haben gezeigt, dass dadurch auf Tonminerale bis zu 4 Prozent handelsuebliche Huminsaeure nahezu auslaugsicher bei pH groesser gleich 7 angebracht werden koennen. Inwieweit allerdings derartig hohe Beladungen sinnvoll sind, ist fraglich, den fuer eine gut funktionierende Sorptionssperre ist nicht nur der organisch gebundene Kohlenstoff entscheidend, sondern auch die Permeabilitaet. Duenne, stark sorptionsaktive bzw reaktive organische Ueberzuege, die das Fliessverhalten des Grundwassers wenig oder gar nicht beeintraechtigen, sind notwendig. Metallsalz- und Huminstoffloesungen koennten ueber Brunnen, die ohnehin im Rahmen von Erkundungsmassnahmen angelegt werden muessen, eingebracht werden. Kosten fuer Aushub oder sonstige bauliche Veraenderungen wuerden entfallen. Weitere Vorteile der Anwendung von permeablen organischen Schichten als sorptive bzw reaktive Barrieren liegen in einer durch pH-Wechsel steuerbaren Remobilisierung der beladenen Huminstoffe zu Regenerationszwecken oder nach Abschluss der Sanierungsmassnahme.

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