Das Projekt "Projektverbund: Entwicklung von Verfahrensgrundlagen zur biologischen Stickstoffeliminierung aus Betriebsabwaessern der Metallverarbeitung - Teil A: Bau und Betrieb einer technischen Versuchsanlage" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Mercedes-Benz Group AG durchgeführt. Permeate aus der Kuehlschmierstoffspaltung und nitrathaltige Abwaesser aus der elektrochemischen Metallbearbeitung - EC-Abwasser - wurden in Festbettreaktoren biologisch behandelt. Hierbei wurden in Denitrifikation und aerober Nachbehandlung 75 Prozent des DOC abgebaut. Versuche zur chemischen Oxidation des persistenten DOC zeigten, dass ein solches Verfahren zu teuer waere. Eine Nitrifikation konnte erst etabliert werden, nachdem den Abwaessern ein weiteres, vorgereinigtes Industrieabwasser so zugegeben wurde, dass das Permeat 1/5 verduennt wurde. Bei vorgeschalteter Denitrifikation wurden so 90 Prozent des DOC und des Nges aus dem Abwasser entfernt. Durch Schlammrueckfuehrung liess sich die Umsatzgeschwindigkeit deutlich erhoehen. Der SVI betrug maximal 130 ml/g. Der CSB lag haeufig ueber 300 mg/l O2. Eine C/N-Regelung ist bisher nicht verifizierbar, da die Messung des TNb nach DEV H 27 nicht zuverlaessig genug war. Auch zur Ablaufkontrollmessung ist sie nicht zu empfehlen. Stoffe, welche im Permeat die Nitrifikation hemmen, sind v.a. in den Kuehlschmieremulsionen zu suchen. Im Falle des Bors war nach langer Adaptationszeit zwar bei 700 mg/l B die Nitrifikation moeglich, doch konnte in borfreien Permeaten ungebrauchter Emulsionen keine Nitrifikation etabliert werden; bei Abbauversuchen erwiesen sich je 15 Prozent des DOC und org. N als persistent. Fremdverschmutzungen scheinen weniger zum persistenten DOC der Permeate beizutragen, wie eine Untersuchung im Werk gezeigt hat. Als weitere Hemmstoffe wurden der Buntmetallhemmer Tolyltriazol und das Fungizid Jodpropinylbutylcarbamat untersucht.
Das Projekt "Biologische Stickstoffeliminierung aus Betriebsabwaessern der metallverarbeitenden Industrie - Teil B: Entwicklung einer Festbettreaktortechnologie und Verfahrensoptimierung zur Minimierung der Restbelastung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe (TH), Institut für Ingenieurbiologie und Biotechnologie des Abwassers durchgeführt. In einer technischen Versuchsanlage soll die Stickstoff-Fracht von aminhaltigem Permeat aus der Ultrafiltration nicht mehr einsatzfaehiger Kuehlschmierstoffe und fast ausschliesslich mineralischem Nitrat- / Nitrit-Abwasser aus der elektrochemischen Metallgratung unter Ausnutzung des permeateigenen CSB biologisch eliminiert werden. Das Verfahren beinhaltet vorgeschaltete Denitrifikation mit anschliessender Nitrifikation des in der ersten Stufe freigesetzten Ammoniumstickstoffes und Rueckfuehrung von nitrifiziertem Abwasser. Im Rahmen dieses Projektes werden die im Labor an der Universitaet Karlsruhe ermittelten Ergebnisse zur Denitrifikation und Nitrifikation der o.g. Abwaesser zur verfahrenstechnischen Optimierung der Versuchsanlage genutzt. Weiterhin sind an der Universitaet alternative C-Quellen fuer die Beseitigung des Stickstoffes der Entgratungsabwaesser durch biologische Denitrifikation zu testen. Neben kaeuflich zu erwerbenden Substraten (z.B. Acetat, Methanol etc.) werden hier auch Reststoffe aus der industriellen Produktion (z.B. andere C-haltige Abwaesser) zum Einsatz kommen. Die hieraus ermittelten Ergebnisse koennen als Grundlage fuer ein kostenguenstiges Verfahren zur biologischen Denitrifikation des Nitrat-/Nitritstickstoffes von Entgratungsabwaessern herangezogen werden.
Das Projekt "Wasserreinigung durch Pervaporation und photochemischen Schadstoffabbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe, Fakultät für Chemieingenieurwesen, Institut für Technische Thermodynamik und Kältetechnik durchgeführt. Gegenstand des Vorhabens ist die Entwicklung und Erprobung eines neuartigen Verfahrens zur Reinigung von Wasser, das durch schwerfluechtige organische Komponenten kontaminiert ist. Das Verfahren verbindet die Prozessschritte Pervaporation und photochemischen Schadstoffabbau in der Gasphase. Die schwerfluechtigen organischen Komponenten werden zunaechst durch Pervaporation angereichert, d.h. mehrfach selektiv durch Polymermembranen verdampft. Anschliessend wird das gasfoermige Permeat in einem Vakuum-UV-Photoreaktor bestrahlt. Dabei werden die organischen Schadstoffe mineralisiert. Der wesentliche Vorteil der Verfahrenskombination besteht darin, dass das Permeat aus der Pervaporationsstufe in einem Zustand anfaellt, der einen optimalen und aeusserst energieguenstigen photochemischen Schadstoffabbau ermoeglicht. Vorversuche haben gezeigt, dass einerseits durch Pervaporation eine Schadstoffabreicherung bis auf wenige ppm moeglich ist und dass andererseits durch Photooxidation in der Gasphase organische Schadstoffe praktisch vollstaendig mineralisiert werden koennen.
Das Projekt "Entwicklung eines Recyclingsystems fuer oel-, und tensidhaltige Abwaesser mittels Membranbioreaktoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln, Institut für Umweltbiotechnologie durchgeführt. Mit Hilfe eines Hybridverfahrens (Membranbioreaktor) sollen tensidhaltige Oel-/Wasseremulsionen biologisch abgebaut werden. Das qualitativ hochwertige Permeat soll als Prozesswasser Wiederverwendung finden. Projektziel ist die Erstellung eines weitgehend abwasserfreien modernen Recyclingsystems, welches praxistauglich in der Industrie eingesetzt werden kann.