Die EU-Kommission hat die Grenzwerte für Rückstände von Aldicarb, Bromopropylat, Chlorfenvinphos, Endosulfan, EPTC, Ethion, Fenthion, Fomesafen, Methabenzthiazuron, Methidathion, Simazin, Tetradifon und Triforin in oder auf bestimmten Erzeugnissen herabgesetzt. Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind demnach die bisherigen Obergrenzen für die giftigen Stoffe zu hoch, um Sicherheit für Umwelt und Gesundheit zu gewährleisten. Am 1. April 2011 wurden die Änderungen der Anhänge II und III der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Die strengeren Grenzwerte, treten am 21. Oktober 2011 in Kraft.
Das Projekt "Optimization and evaluation of multiresidue methods for priority pesticides in drinking and related waters" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein - Technologiezentrum Wasser (TZW) durchgeführt. Prime Contractor: Suez-Lyonnaise des Eaux-Dumez, Centre International de Recherche sur l'Eau et l'Environnement; Le Pecq; France.
Das Projekt "Teil 2: Entwicklung der Immunoreagenzien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Institut für Chemie, Lehrstuhl für Ökologische Chemie und Umweltanalytik durchgeführt. Vorhabenziel: In einem miniaturisierten Fließinjektionssystem (Mikro-FIIAA-Demonstrator) sollen monoklonale Antikörper (MAK) für 2,4,6-Trinitrotoluol (TNT), Amino-TNT und einige Pflanzenschutzmittel (PSM) eingesetzt werden. Diese werden in einer temperierbaren Immunoaffinitätssäule, die sich auf einem Einwegchip befindet, möglichst ohne oder mit unwesentlichem Auftreten von unspezifischen Bindungen, lagerstabil immobilisiert. Arbeitsplanung: MAK und Enzymtracer für Amino-TNT werden entwickelt. MAK und Enzymtracer für TNT und einige PSM werden entweder gekauft oder von anderen Forschergruppen bezogen. Die Arbeiten umfassen Optimierungen auf dem Einwegchip, Tests von verschiedenen Materialien, Stabilisierung der Enzymtracer und Erarbeitung und Abstimmung der Bodenextraktion auf die Immunoanalytik der Nitroaromaten, in Zusammenarbeit mit einem Partner. Geplante Ergebnisverwertung: Der Demonstrator soll in der Lage sein, vor Ort TNT und Amiono-TNT in unterschiedlichen Wässern (Grund-, Oberflächenwasser) und Böden und die ausgewählten PSM in Wässern zu analysieren. Das Gerät soll im Anschluss auch für andere Bereiche genutzt werden (z.B. medizinischer Bereich).
Das Projekt "Design von Biodetektoren für Pestizide und deren Anwendung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Ökologische Chemie und Abfallanalytik durchgeführt. Die Wirkungsweise von Insektiziden wie Organophosphaten und Carbamaten sowie einiger Arzneimittel (Alzheimer, Demenz) beruht auf der Hemmung von Cholinesterase-Enzymen. Daher ist es naheliegend, für die Analyse auf solche Verbindungen in wässerigen Umweltproben, Biosensoren mit immobilisierter Acetylcholinesterase als Detektoren einzusetzen. Leitfähige Polymere haben sich dabei aufgrund ihrer elektrochemischen und physikalischen Eigenschaften als hervorragende Plattformen für die Immobilisierung von Biomolekülen erwiesen. Im Rahmen der Kooperation mit dem Chemistry Department der Middle East Technical University (METU) in Ankara, Türkei, wurden daher sehr empfindliche Biosensoren auf der Basis von verschiedenen leitfähigen Polymeren für die quantitative Bestimmung von insektiziden Organophosphaten und AChE-hemmenden Arzneimitteln in Wasserproben entwickelt (Messbereiche: Insektizide 0,001 Mikro g/L - 10 Mikro g/L, Arzneimittel 0,04 Mikro g/L - 50 Mikro g/L). Die Messergebnisse der Biosensoren wurden nach Anreicherung der Wirkstoffe durch Festphasenextraktion mit Hilfe von HPLC/DAD-Analysen validiert. Die Ergebnisse von HPLC- und Biosensor-Analysen auf die verschiedenen Testsubstanzen korrelierten jeweils sehr gut (R2: 0,991-0,999). Die Sensoren können die AChE-hemmenden Substanzen zwar nicht selektiv unterscheiden, können jedoch in Form eines Summen-/Toxizitätsparameters als relativ kostengünstige und einfach zu bedienende Messsysteme für die Überwachung der Kontamination von Trinkwasser und vermutlich auch Oberflächen- und Abwasser mit AChE-hemmenden Insektiziden und Arzneimitteln eingesetzt werden. Da die Nachweisgrenzen deutlich unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung für Pflanzenschutzmittel und Biozide von 0,1 Mikro g/L liegen, können sie im Vorfeld von aufwendigen rückstandsanalytischen Bestimmungen der Einzelverbindungen einen schnellen Hinweis auf das Vorliegen einer eventuell relevanten Kontamination geben.
Das Projekt "Projektverbund: Entwicklung von Bestimmungsverfahren fuer NBL-spezifische Pflanzenschutzmittel - Teil A: Einsatz der HPLC/MS-Technik und ihre Erprobung an aquatischen Umweltproben des Bezirks Leipzig" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Aerosolforschung durchgeführt. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines Bestimmungsverfahrens fuer schwerfluechtige Pflanzenschutzmittel im Wasser mit Hilfe der Kopplung Hochleistungsfluessigchromatographie/Massenspektrometrie mit der schwerpunktmaessigen Erfassung von Phenylharnstoffen, Carbamaten, Phenoxyalkancarbonsaeuren und Chloracetaniliden. Die Methode soll die Ueberpruefung der Einhaltung von Grenzwerten nach der Trinkwasserverordnung erlauben. Dieses Vorhaben ist ein Verbundforschungsprojekt mit einer Arbeitsgruppe an der Universitaet Leipzig (Leiter Prof. Engewald). Waehrend mit der eigenen Methode (HPLC/MS) besonders gut schwerfluechtige Pflanzenschutzmittel erfasst werden, sollen in Leipzig insbesondere gaschromatographische Methoden mit spezifischen Detektoren bzw. die Kopplung Gaschromatographie/Massenspektrometrie eingesetzt werden, um fluechtige bis maessig fluechtige Pflanzenschutzmittel zu bestimmen.
Das Projekt "Projektverbund: Entwicklung von Bestimmungsverfahren fuer NBL-spezifische Pflanzenschutzmittel - Teil B: Entwicklung von Anreicherungsmethoden und Bestimmungsverfahren auf Basis der GC-MSD-Technik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Leipzig, Fakultät für Chemie und Mineralogie durchgeführt. Fuer die Bestimmung spezieller PSBM-Wirkstoffe in Wasser/Trinkwasser wurden Analysenverfahren entwickelt. Es handelt sich dabei um Substanzen, die nur in der ehemaligen DDR zugelassen waren und um solche, die nicht nach DIN 38407 analysierbar sind. Der analytisch-methodische Schwerpunkt des Vorhabens bestand in der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von GC-intemen und -extemen Anreicherungsverfahren.Von den GC-internen Moeglichkeiten einer Analytaufkonzentrierung wurde die Injektion grosser Probevolumina mit HiHe der PTV-Technik systematisch untersucht. Das Prinzip beruht auf der Ausblendung des Wassers als Dampf vor der Trennkapillare, der Sorption der Analyten im PTV-Insert und anschliessender Thermodesorption. Mit dem Verfahren laesst sich prinzipiell eine groessere Anzahl von PSBM gleichzeitig erfassen, darunter auch solche, fuer die es bereits genormte Verfahren gibt. Mit ECD, NPD bzw. MS (SIM)-Detektion lassen sich NWG bis zu 0.01 mikrog/l erzielen. Der PTV kann weierhin als Reator zur Erzeugung fluechtiger Spezies aus nichtfluechtigen Analyten genutzt werden (Buminafos, Chlormequat). Ebenso lassen sich Analyten aus grossen Volumina gasfoermiger Proben anreichern wie im Falle der indirekten Bestimmung von Ethephon. Fuer eine Reihe von Wirkstoffen wie Methamidophos, Trichlorphon, Butonat, Buminafos, Aldimorph und Organoquecksilberverbindungen wurden Bedingungen fuer die GC-exteme Festphasenextraktion bzw. Fluessig-Fluessig-Extraktion optimiert. Dabei kam auch das neuentwickelte hochaktive Adsorberharz LiChrolut EN zum Einsatz. Fuer einige Wirkstoffe wurden ganz spezifische Verfahren entwickelt, die auf der Reaktions-Headspace-GC beruhen (Chloralabkoemmlinge, Ethephon). Unter Anwendung der entwickelten Analysenverfahren wurden 20 Rohwasserproben aus den Trinkwassereinzugsgebieten des Raumes Leipzig/Halle untersucht. Dabei konnten lediglich die persistenten Triazine und Hexachlorbenzen in einigen Proben nachgewiesen werden.
Das Projekt "Vorkommen und Herkunft von Pestiziden in baden-wuerttembergischen Bodenseezufluessen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Institut für Seenforschung durchgeführt. In den Jahren 1990 bis 1993 wurden die baden-wuerttembergischen Bodenseezufluesse Argen, Schussen, Rotach, Seefelder Aach und Stockacher Aach auf Pestizide untersucht, um Informationen ueber die Herkunft von Pestiziden im Bodensee zu erhalten. Die Konzentrationen einiger Substanzen ueberschritten dabei mehrfach die Grenzwerte der Trinkwasser-Verordnung. Die Atrazingehalte nahmen erst mit ca einjaehriger Verzoegerung nach dem Anwendungsverbot (Maerz 1991) merklich ab. Gleichzeitig mit der Atrazinabnahme zeigte sich aber ein vermehrter Einsatz von Diuron, welches nicht weniger umweltbelastend ist. Dieser kritische Befund erfordert eine Wiederaufnahme der Untersuchungen in der Hauptausbringungszeit von Diuron und anderen Pestiziden von April bis September, zunaechst fuer die zwei Jahre 1995 und 1996.
Das Projekt "Teilvorhaben: Herstellung und Charakterisierung von Nanorod-Arrays als sensorisches Substrat" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Fachrichtung Physik, Institut für Angewandte Physik - Angewandte Photophysik (IAPP) durchgeführt. Für die Ermittlung von Schadstoffen bzw. Rückständen in Lebensmitteln und Gewässern wird im Projekt PlasmoSens ein kompakter, modularer Sensor entwickelt. Dieser soll eine Analyse von z.B. Pestiziden und/oder Antibiotika vor Ort ermöglichen, welche somit fernab von Laboren zur Überwachung von Gewässern und Lebensmitteln eingesetzt werden kann. Für diese Aufgabe werden Gold-Nanorod-Arrays als sensorisches Substrat evaluiert, welche plasmonische Eigenschaften aufweisen. Diese Nanorod-Arrays eignen sich aufgrund ihrer Struktureigenschaften zur Signalverstärkung und sollen somit eine hochsensitive und markierungsfreie optische Detektion ermöglichen. Das Institut für Angewandte Physik (IAP) beschäftigt sich im Rahmen des Projektes mit der Erprobung von Nanorod-Arrays und deren Optimierung bezüglich der Strukturparameter für die Anwendung in der Biosensorik. Hierbei kommen nasschemische Verfahren zum Einsatz, sowie v.a. optische Spektroskopie und Rasterelektronenmikroskopie für deren Charakterisierung. Die Funktionalisierung der Nanorod-Substrate, sowie der Bau der modularen Sensorplattform wird durch Projektpartner realisiert, wobei das IAP beratende Funktion hat. Weiterhin wird sich das IAP mit der Evaluierung geeigneter Detektionsalgorithmen beschäftigen. Das IAP übernimmt die Koordination des Verbundprojektes.
Das Projekt "Förderinitiative Pestizide: Reihenbezogener Ackerbau mit reduziertem chemischen Pflanzenschutz und Förderung von Nützlingen und Wildkräutern in der Fläche (ReNuWi)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. durchgeführt.
Das Projekt "Luftbelastung durch Pflanzenschutzmittel in der Naehe behandelter Kulturen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. Zur Ermittlung der inhalativen Exposition werden nach Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Entfernungen bis zu 400 m von den behandelten Flaechen die Konzentrationen der entsprechenden Wirkstoffe in der Luft in kurzen Zeitintervallen bestimmt. Ergebnisse werden auch zur Validierung des mikrometeorologischen Modells IMPAQ herangezogen, mit dem Luftkonzentrationen von Pflanzenschutzmitteln als Funktion meteorologischer Parameter errechnet werden. Die Untersuchungen dienen zur Abschaetzung der inhalativen Belastung von Anwohnern und Personen, die sich in der Naehe behandelter Kulturen aufhalten.
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