Das Projekt "Untersuchungen ueber die Pflanzenverfuegbarkeit von Schwermetallen aus schwermetallreichen Gruenlandboeden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landwirtschaftskammer Hannover durchgeführt. Gerstenpflanzen wurden in Neubauer-Gefaessen mit unterschiedlich schwermetallbelasteten und vorbehandelten Boeden herangezogen und Ertraege und Schwermetallgehalte festgestellt. Im Harzvorland wurden Erhebungsuntersuchungen der Schwermetallgehalte von Boeden und Pflanzen durchgefuehrt. Durch die Perkolation mit Salzloesungen wurden die Cadmium- und Zinkgehalte hoch, aber unterschiedlich kontaminierter Boeden verringert und in Neubauer-Gefaessen mit Gerstenpflanzen versucht, den Schadbereich einzugrenzen. Die Reduzierung der Cadmium- und Zinkgehalte in den Boeden fuehrte zu einer Reduzierung der Gehalte in den Pflanzen. Obwohl die Pflanzen z.T. starke Wachstumsdepressionen zeigten, wurden Ertragsunterschiede durch Veraenderung der Cadmium- und Zinkgehalte nicht erreicht. Es ist davon auszugehen, dass die auf den Standorten aufgetretenen Wachstumsdepressionen nicht nur durch Cadmium und Zink, sondern durch die ebenfalls angereicherten Elemente Blei und Kupfer hervorgerufen werden. Untersuchungen zur Erfassung der Belastung von Getreide und Futter mit Schwermetallen auf belasteten Standorten des Vorharzes ergaben, dass die vorgeschlagenen Toleranzwerte fuer Cadmium bei Bodengehalten um 3 mg, d.h. dem Toleranzwert der Klaerschlammverordnung erreicht werden. Bei Blei liegt der entsprechende Wert fuer die Belastung von Weizen zwischen 1000 und 3000 mg/kg Boden. In beiden Faellen waren erhebliche Streuungen zu errechnen. Versuche, diese durch Bestimmung anderer, leichtloeslicher Cadmium- und Blei-Fraktionen oder Einbeziehung anderer Bodeneigenschaften zu verringern, waren bei Blei ohne Erfolg.
Das Projekt "Wissenschaftliche Untersuchungen und Versuche zur Spurenelementproblematik ehemaliger Hafenschlick-Spuelfelder in der Elbmarsch" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft, Strom- und Hafenbau durchgeführt. Seit Jahrzehnten werden mit Hafenschlick ueberspuelte Flaechen landwirtschaftlich genutzt. Bodenbelastung mit Schwermetallen und z.T. starke Versauerung des Bodens machten Grundlagenuntersuchungen notwendig im Hinblick auf Bodenverbesserungsmoeglichkeiten. Hauptziele sind : 1. die Schwermetallbelastung der Boeden auf ihre Variationsbreite flaechendeckend zu erfassen; 2. die Anreicherung von Schwermetallen in unterschiedlichen Pflanzen zu ermitteln; 3. bodentechnologische Moeglichkeiten zur Verringerung der Schwermetallaufnahme von Kulturpflanzen zu erproben; 4. Methoden zur Bestimmung der pflanzenverfuegbaren Schwermetallmengen im Boden zu entwickeln; 5. Moeglichkeiten und Risiken der Nutzung dieser hochkontaminierten Standorte auszuloten.
Das Projekt "Charakterisierung von Huminstoffen mittels chromatographischer und spektroskopischer Methoden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Fachbereich Agrarwissenschaften, Institut für Bodenwissenschaften durchgeführt. Die Differenzierung eines Humusprofils in unterschiedliche Horizonte ist das Ergebnis chemischer und mikrobieller Abbaureaktionen. Dabei bestimmen die Faktoren Klima und Vegetation, ob sich die fuer die Bodenbildung guenstige Humusform Mull oder die Humusform Rohhumus mit langsamer Kinetik des Streuabbaus bildet. Diese Prozesse beeinflussen wichtige Parameter der Bodenentwicklung und Bodenfruchtbarkeit, wie beispielsweise Kationen- und Anionensorption, Gefuegestabilitaet und Wasserspeicherleistung. Auch die Pflanzenverfuegbarkeit von Bodennaehrstoffen wird entscheidend vom chemischen Charakter der organischen Bodensubstanz beeinflusst, da zum Beispiel Phosphor, Stickstoff und Schwefel teilweise in organisch gebundener Form vorliegen und erst im Zuge biochemischer Umsetzungsprozesse in die aufnehmbare Form uebergehen. Ausserdem wird die Sorptionskapazitaet wesentlich von den peripheren funktionellen Gruppen bestimmt.
Das Projekt "Einfluss von Klaerschlamm und Kompostsubstraten auf Bodenoekosystem und Kulturpflanze" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Forschungsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau, Phytopathologie durchgeführt. Die Verwendung von Muellkompost und Klaerschlamm in der Landwirtschaft wird heute als eine sinnvolle Art der Abfallbewirtschaftung angesehen. Neben der Rueckgewinnung von wertvollem organischem Material und Naehrstoffen duerfen auch negative Nebenwirkungen nicht unberuecksichtigt bleiben. In erster Linie ist dabei die mit dem Einsatz von Klaerschlamm im Landbau verbundene, potentielle Anreicherung von Schwermetallen im Boden zu nennen. Inwieweit mehrjaehrige Applikationen in das gesamte Bodenoekosystem eingreifen und zu langfristigen Aenderungen der Bodeneigenschaften fuehren, ist ein weiterer Gesichtspunkt. Entscheidende Parameter, wie die Schwermetallakkumulation, Bodentextur und Mikrostruktur, der Gehalt an organischem Material, sowie der Bodenmikroorganismenbestand sollen ueber einen mehrjaehrigen Zeitraum verfolgt werden. Insbesondere wird die Verfuegbarkeit der Schwermetalle fuer die Kulturpflanze untersucht und inwieweit auch bestimmte symbiontisch lebende Bodenmikroorganismen (va-Mycorrhizapilze) dabei eine Rolle spielen.
Das Projekt "Bindungsfestigkeit von Schwermetallen in Abfallstoffen unter besonderer Beruecksichtigung der Gehalte in Pflanzen und Auswirkungen auf Bodenmikroorganisation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrikulturchemie und Umwelthygiene, Bodenchemie durchgeführt. Die biologische Verfuegbarkeit (fuer Pflanzen und Mikroorganismen) der mit Abfallstoffen in den Boden eingebrachten Schwermetalle haengt ausser von den Bodeneigenschaften auch von der Bindungsform der Schwermetalle (anorganisch: Oberflaechenkomplexe, Faellungsprodukte; organisch: Komplexe mit verschiedenen funktionellen Gruppen) im Abfallstoff ab. Einen wichtigen Teilaspekt in diesem dynamischen Gleichgewicht stellt die bodenmikrobiologische Taetigkeit dar, die Menge und Form der organischen Substanz und damit die Bindekapazitaet fuer Schwermetalle beeinflusst. Es ist daher angezeigt, diese ineinandergreifenden chemischen und biologischen Vorgaenge in einem gemeinsamen Projekt zu behandeln. Untersuchungen werden im Labor und in Gefaessversuchen durchgefuehrt.