Das Projekt "Bestimmung von Phenoxyalkansaeure-Herbiziden in der Atmosphaere" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft zur Förderung der Spektrochemie und Angewandten Spektroskopie, Institut für Spektrochemie und Angewandte Spektroskopie durchgeführt. Untersuchungen zur Umweltrelevanz von Pestiziden und deren Abbauprodukten haben sich bisher schwerpunktmaessig auf Wasser- und Bodenproben bezogen. Inzwischen gibt es gesicherte Erkenntnisse darueber, dass der Anteil eines in die Biosphaere ausgebrachten Wirkstoffes auch in der Atmosphaere betraechtlich sein kann. Die Ursache fuer den Eintrag der Stoffe in die Luft kann zum einen deren Bindung an Troepfchen und Partikel waehrend des Spruehvorganges, zum anderen der Abtrag von der Pflanzen- und Bodenoberflaeche durch Verdunstung sein. Bisher ist jedoch nur wenig darueber bekannt, zu welchen Anteilen diese Stoffe frei oder partikelgebunden auftreten, und wie sie sich beim Ferntransport sowie bei der anschliessenden Deposition verhalten. Um hierueber Informationen zu erhalten, wird zur Zeit ein Verfahren entwickelt, mit dem sich ausgewaehlte Pestizide aus Luft getrennt nach gas- und partikelfoermigen Anteilen an bestimmten Medien anreichern lassen, dabei wird das unterschiedliche Diffusionsverhalten von Gasen und Partikeln ausgenutzt. Die anschliessende Analyse der angereicherten Substanzen erfolgt mittels chromatographischer Methoden.
Das Projekt "Verhalten von organischen Spurenstoffen bei der Uferfiltration und der Untergrundpassage unter wechselnden Redoxbedingungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Wasserforschung GmbH durchgeführt. Das Verhalten ausgewaehlter Modellstoffe (die herbiziden Phenoxycarbonsaeuren R, 4-D, 2,4,5-T, MCPA, Phenol und Monochlorphenole) in anaeroben Bereichen von Uferfiltrations- und Untergrundpassagestrecken wurde mit Hilfe eines Modellsystems untersucht. In Dosierversuchen an anaeroben Laborfiltern wurden gezielt Faktoren, die den mikrobiellen Abbau beeinflussen, veraendert. Die untersuchten Herbizide wurden im Anaeroben nicht abgebaut, Monochlorphenole nur unter Bedingungen, die besonders guenstig fuer Abbauprozesse sind. Phenol wurde in allen Untersuchungen nach einer Adaptation effizient umgesetzt. Insgesamt lassen die Untersuchungen den Schluss zu, dass in anaeroben Bereichen des Untergrunds ein Milieu vorherrscht, das einen mikrobiellen Abbau erschwert. Ausschlaggebend erscheint dabei zu sein, dass Adaptationsprozesse deutlich langsamer verlaufen.
Das Projekt "Verhalten von organischen Schadstoffen bei der Trinkwassergewinnung durch Untergrundpassage" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität-Gesamthochschule Paderborn, Fachbereich 13, Organische Chemie durchgeführt. Entwicklung von Verfahren zur Anreicherung und Bestimmung von Polycyclischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen, Triazin-Herbiziden, Phenoxycarbonsaeuren und Chlorphenolen im Spurenbereich. Anwendung dieser Verfahren zur Bestimmung des Einflusses wechselnder Betriebsbedingungen auf die Konzentration dieser Schadstoffe im Wasser einer Anlage zur kuenstlichen Grundwasseranreicherung.
Das Projekt "Untersuchungen zu den Wechselwirkungen von Pestiziden mit huminstoffartigen Substanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft zur Förderung der Spektrochemie und Angewandten Spektroskopie, Institut für Spektrochemie und Angewandte Spektroskopie durchgeführt. Nachdem bevorzugt die Wechselwirkungen von hochmolekularen Wasserinhaltsstoffen (HWIS) mit Metall-Spezies untersucht worden sind, hat sich das Interesse in den letzten Jahren verstaerkt auf die Wechselwirkungen mit organischen Verbindungen, insbesondere mit Pestiziden, verschoben. Einer der Hauptgruende dafuer ist die Annahme, dass Pestizide durch die Sickerpassage das Grundwasser unzersetzt erreichen und so letztlich auch ins Trinkwasser gelangen koennen, weil sie gegen mikrobielle Angriffe durch die HWIS abgeschirmt werden. Derartige Addukte koennen auch zu einer Erhoehung der Toxizitaet fuehren. Um aber auch Informationen ueber besonders hydrophile Verbindungen zu erhalten, untersuchen wir gegenwaertig das Verhalten von Phenoxyalkansaeure-Herbiziden, eine der seit Jahrzehnten bedeutendsten Pestizid-Gruppen. Die beiden wichtigsten Wirkstoffe dieser Gruppe - Mecoprop und Dichlorprop - sind allein in Deutschland in mehr als 100 Handelsprodukten zugelassen und sind damit ideale Leitsubstanzen fuer unsere Methodenentwicklungen. Unter Einsatz unserer chromatographischen und spektroskopischen Moeglichkeiten soll ein entscheidender Beitrag geleistet werden, inwieweit ueber die Addukte eine Mobilisierung bzw eine Deposition von Pestiziden und artverwandten Stoffen stattfinden kann.