Am 24.10.2015 trat das novellierte ElektroG 2 in Kraft. Mit dem § 24 (2) wurde die Bundesregierung ermächtigt, weitergehende Anforderungen an die Behandlung von Elektroaltgeräten festzulegen. Zur Schaffung einer Grundlage für eine solche Verordnung hat das Umweltbundesamt die vorliegende Studie in Auftrag gegeben. Gegenstand dieser Studie ist die Betrachtung verschiedener Geräte, Bauteile und Stoffe, namentlich sind dieses Leiterplatten, Flachbildschirme, Kunststoffe und Photovoltaikmodule. Die Effektivität der aktuellen Behandlungsverfahren hinsichtlich Ressourcen- und Schadstoffaspekten soll untersucht werden. Dazu werden in erster Linie Literaturrecherchen und -auswertungen sowie Interviews mit verschiedenen Unternehmen entlang der Entsorgungskette durchgeführt. Bei Bedarf wird diese Vorgehensweise durch technische Untersuchungen und chemische Analysen ergänzt. Insgesamt sollen die Ergebnisse die Ableitung spezifischer konkreter Behandlungsempfehlungen ermöglichen. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Photovoltaisch betriebenes Peltieraggregat zur Gebaeuekuehlung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität-Gesamthochschule Siegen, Fachbereich 11 Maschinentechnik, Institut für Energietechnik, Lehrstuhl für Energie- und Umweltverfahrenstechnik durchgeführt. Eine heute schon wirtschaftliche Anwendung der Solartechnik ergibt sich vor allem da, wo der Gleichgang von Sonnenenergieangebot und Energiebedarf der Anwendung eine Regelung und Energiespeicherung vereinfachen bzw. ueberfluessig machen. Bei der solaren Kuehlung verlaufen Energieangebot in Form von Solarstrahlung und Energienachfrage in Form von Kuehlbedarf in weiten Bereichen synchron. Dies ermoeglicht den weitgehenden Verzicht auf elektrische Speichersysteme und fuehrt bei sorgfaeltiger Auslegung zu den aus heutiger Sicht einfachsten moeglichen Loesungen. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines technisch und wirtschaftlich attraktiven Systems zur photovoltaisch versorgten Raumkuehlung durch ein Peltier-Kuehlgeraet. Gleichzeitig ist das Zusammenwirken zwischen Kuehlanlage und Gebaeude sowie die Anwendung passiver Wege zur Gebaeudekuehlung zu untersuchen. Die parallele theoretische Beschreibung hat eine modellmaessige Charakterisierung des Einzelverhaltens und des Zusammenspiels der Komponenten zum Ziel, um die Uebertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Klimazonen, Standorte, Gebaeude und Nutzungsarten sicherzustellen. Als Forschungsobjekt wird ein bewohntes Zweifamilienhaus in Wenden (Kreis Olpe) untersucht, das bereits mit verschiedenen bauphysikalischen Konzepten saniert und das im Rahmen dieses Projekts mit Photovoltaik-Modulen und mehreren Kuehlsystemen erweitert wird. Da das Forschungsobjekt in Eigenleistung mit einem umfassenden Messwerterfassungs- und -auswertungssystem ausgestattet wurde, koennen sehr schnell experimentelle Arbeiten durchgefuehrt werden. Ferner kann ein parallel zu erstellendes mathematisches Modell unter realen Bedingungen validiert werden, wobei das mathematische Modell die Uebertragbarkeit der gewonnenen Erfahrungen auf andere Anwendungsgebiete erlaubt.
Das Projekt "Verbesserte Photovoltaikmodule durch Materialoptimierung (PV-MOD)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung e.V. durchgeführt. Photovoltaik (PV)-Module sind Dauerbelastungen von mehreren Jahrzehnten ausgesetzt. Trotz dieser vergleichsweise langen Laufzeiten besteht ein großes Potential zur weiteren Erhöhung der Betriebsdauer. Bislang wurden PV-Module mit konventionellen Materialien aus dem traditionellen Fenster- und Automobilbau hergestellt. Erfahrungen zum Langzeitverhalten werden zwar in Datenbanken erfasst, detaillierte Untersuchungen zum Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten unter Atmosphäreneinflüssen wie Temperaturwechsel, Wasserdampf- und Sauerstoffdiffusion und UV-Belastung liegen bislang jedoch nicht vor. Zur detaillierten Untersuchung chemischer und physikalischer Prozesse wurden eine Bewitterungs- und eine UV-Bestrahlungskammer aufgebaut und in Betrieb genommen. Beide Versuchseinheiten erlauben Dauerbewitterungen auch unter extremen Bedingungen. Die anschließende Charakterisierung mit analytischen und werkstoffwissenschaftlichen Methoden erlaubt die Erstellung kinetischer Modelle zur Schadensbildung. Diese fließen wiederum in Modellrechnungen zur Alterung ein und erlauben, das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten rechnerisch zu simulieren. Ergebnisse dieser Rechnungen können zur gezielten Materialauswahl genutzt werden. Durch eine Verlängerung der Nutzungsdauer von PV-Modulen können nicht nur die Kosten für Solarenergiebereitstellung, sondern indirekt auch Kosten für Transport, Installation und Entsorgung gespart und damit die Effizienz der Energieumwandlung erhöht werden.