Das Projekt "Aufbau und Zerfall von Bodenaggregaten, Reaktivität von Bodenmineralen an der Grenzfläche Mineral-Porenraum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Geographisches Institut, Abteilung Landschaftsökologie durchgeführt. Untersuchungsgegenstand ist die Grenzfläche Bodenmatrix/Porenraum, insbesondere die Grenzfläche Tonmineral/Porenraum. Das Porensystem als strukturgebender Faktor durchdringt den Boden nahezu vollständig. Die Genese der Struktur und insbesondere die Aggregierung findet auf unterschiedlichen Größenskalen über mehrere Größenordnungen hinweg statt. Dabei sind verschiedene Prozesse wirksam.In der untersten Größenskala, im Bereich der Tonpartikel, überwiegen chemische und elektrostatische Bindungskräfte wie Chemisorption, Ionenbindung und Wasserstoffbrückenbildung. Aggregate der Größenordnung von 2 bis 20 mym entstehen durch das Verkitten mit organischen Substanzen. Zwischen 20 und 250 mym sind Reste organischen Materials, Oxide und Aluminiumsilikate als verbindende Agenzien wirksam. Oberhalb von 2000 mym bindet gröberes organisches Material wie Feinwurzeln und Pilzhyphen die Aggregate. Hinzu kommen physikalische Kräfte (Frostwechsel, Veränderung der Bodenfeuchte), die zur Entstehung eines Rißsystems führen.