Das Projekt "Renaturierung degradierter Uferabschnitte an Seen der Holsteinischen Schweiz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Biozentrum Klein Flottbek AG, Populations- und Vegetationsökologie Nutzpflanzenbiologie und Ökologie durchgeführt. In dem Projekt sollen die Ursachen des Schilfrückganges insbesondere am Großen Plöner See und am Großen Eutiner See analysiert werden. Am Großen Plöner See ist seit den 1950er Jahren ein Rückgang des Schilfes um ca. 90 Prozent zu verzeichnen, während der Große Eutiner See erst seit wenigen Jahren vom Schilfrückgang betroffen ist. Zusätzlich zu den bislang diskutierten Faktoren soll im Rahmen des Projektes der Einfluss der Beweidung der Schilfbestände durch Wasservögel (besonders durch Graugänse) erfasst werden. Graugänse sind zwar bereits seit längerer Zeit als Brutvögel in Norddeutschland vertreten, verbringen aber erst seit 10 - 15 Jahren auch die Mauserzeit an norddeutschen Gewässern. Während der Mauser im Frühjahr suchen die flugunfähigen Vögel bevorzugt schützende Schilfbestände auf und verbeißen die frisch aufwachsenden Halme. Ziel ist es, auf Grundlage von Untersuchungen zur Ökologie des Schilfes und zum Einfluss der Herbivorie durch Wasservögel ein Renaturierungskonzept für ausgewählte Uferabschnitte der genannten Gewässer zu entwickeln. Zudem soll ein übertragbarer Leitfaden zur Erhaltung und Entwicklung der Röhrichte unter Berücksichtigung eines ornithologischen Managementkonzeptes aus den Untersuchungsergebnissen abgeleitet werden. Im Rahmen eine Doktorarbeit sollen der zeitliche Verlauf und die Ursachen für die Veränderungen der Röhrichtgürtel an Seen der Holsteinischen Schweiz analysiert werden. Hierzu werden historische und aktuelle Luftbilder ausgewertet sowie experimentelle Untersuchungen zum Einfluss von Beweidung, Beschattung und Hydrologie auf Wachstum und Etablierung von Schilfpflanzen an ausgewählten Gewässern durchgeführt. In den Themenkomplex zu Bestandesentwicklung und Ökologie der Schilf-Röhrichte fallen u.a. folgende Fragestellungen: Wie haben sich die Röhrichte in den letzten 50 Jahren entwickelt? Welche Ursachen kann der Rückgang des Schilf-Röhrichts an den Seen der Holsteinischen Schweiz haben? Wie werden Wachstum und Etablierung von Schilfpflanzen durch einzelne Faktoren, z.B. Exposition der Ufer in Bezug auf Beschattung und Wellenschlag, Herbivorie, Wasserstandsschwankungen etc., beeinflusst? Welche sinnvollen Maßnahmen können getroffen werden, um die Schilf-Röhrichte zu erhalten und zu entwickeln?
Das Projekt "Bewertung von Störungszonen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Institut für Geowissenschaften durchgeführt. Ziele des Verbundprojekts ANGUSII sind die Entwicklung von Methoden zur Dimensionierung und Auswirkungsanalyse geotechnischer Speicher für Wasserstoff, synthetisches Methan, Druckluft und Wärme, sowie die Integration der hier entwickelten Methoden in Konzepte der unterirdischen Raumplanung. Die AG Sirocko hat in Schleswig-Holstein im Rahmen des DFG-SPP1135 umfangreiche Vorarbeiten zur Erfassung neotektonisch aktiver Störungen aufgebaut und publiziert. Im vorliegenden Arbeitspaket soll eine Methodik entwickelt werden, um Zonen bzw. Punkte aktiver Bewegung an der Erdoberfläche verlässlich zu erfassen. Hierfür wird das Ostufer des Plöner Sees, als Beispiel nachgewiesener aktiver Bewegungen, mit verschiedenen Methoden untersucht. Ziel ist dabei die Identifizierung aussagekräftiger Methoden um aktive Bewegung an Störungen und Salzstöcken effizient, umweltschonend und verlässlich zu charakterisieren. Die Untersuchungen zur Dichtigkeit der Deckschichten über einem tiefen Speichers haben direkte Bedeutung für das Projekt ANGUS2, sind aber auch von wirtschaftlicher Bedeutung für die Exploration von Erdöl und Erdgas. Im ersten Jahr werden Radonanalysen der Bodenluft kartiert und mit geophysikalischen Bodenparameter (AG Rabbel) statistisch ausgewertet. Im zweiten Jahr wird auf dieser Basis eine 50 m tiefe Grundwassermessstelle in einer aktiven Struktur gebohrt. Ein wichtiger Informationsträger im Bohrloch ist erneut das Radon. In der Grundwassermessstelle werden die Hydrochemie des Wassers sowie die Gase der Luft im Brunnenrohr erfasst. Spezielle Messungen der Gase in der Grundwassermessstelle werden in Zusammenarbeit mit der AG Dahmke durchgeführt. Im dritten Jahr werden alle Daten in einem GIS basiertem dreidimensionalem Blockbild visualisiert. Ergänzt werden die Arbeiten am Ostufer des Plöner Sees im zweiten und dritten Jahr durch Kartierungen anderer aktiver Regionen in Schleswig-Holstein, um die Charakterisierung der Bewegungen grundsätzlich zu beschreiben.