Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von PlasmaTreat GmbH durchgeführt. Die Plasmabehandlung zur Hygienisierung bzw. zum Schutze von Saatgut ist eine potentiell interessante und neuartige Alternative zur herkömmlichen Beizmethode. Die Plasmabehandlung (Niederdruckplasma) wird bereits in der Medizin erfolgreich zur Sterilisierung von temperaturempfindlichen Materialien, wie zum Beispiel der Sterilisation von Endoskopen, eingesetzt. Die Röber Institut GmbH und die Plasmatreat GmbH wollen in einem gemeinsamen Projekt eine Saatgutbehandlungsanlage entwickeln, welche ohne Chemie, nur mittels erzeugten Plasmas, arbeitet. Ziel des Projektes ist es, eine Plasmabehandlungsanlage zur Befreiung des Saatgutes vor pathogenen Befall zu entwickeln, welche das Saatgut ohne den Einsatz von Chemie hygienisiert und entkeimt und somit deutliche Vorteile für den Anwender, den Verbraucher und die Umwelt bieten soll. Das Vorhaben der Hygienisierung von Saatgut soll in drei Schritten erfolgen. Zunächst soll ein Labormuster für Kleinmengen zu behandelnden Saatgutes aufgebaut und untersucht werden. An diesem können grundlegende Parameter variiert und getestet werden. Die Skalierbarkeit wird anschließend an einem Funktionsmuster für mittlere Mengen unterschiedlichen Saatguts untersucht. In einem letzten Schritt wird ein Demonstrator aufgebaut, der auch zur Erzeugung von plasmabehandeltem Saatgut für die anschließenden Feldversuche als Praxisnachweis genutzt wird. Darüber hinaus soll getestet werden, ob die Plasmabehandlung als Vorbehandlung von Saatgut mit anschließender chemischer Behandlung wesentliche Vorteile zur reinen Plasmabehandlung oder zur reinen chemischen Behandlung bietet. Schwerpunkt der Arbeiten von Plasmatreat im Rahmen des Projektes wird in der Auswahl geeigneter Plasmaquellen, deren Optimierung bzgl. Geometrie und Prozessgasen liegen, um die bestmögliche Reduktion der Pathogene bei kurzer Einwirkzeit zu erreichen und große homogene Behandlungsflächen zu ermöglichen. Begleitend werden mikrobiologische Untersuchungen durchgeführt.
Das Projekt "Einsatz der Kombinierten Plasmabehandlungs- und Beschichtungstechnologie zur Entwicklung leistungsfähiger Verschleißschutzkomplexe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung durchgeführt. Die Leistungsfähigkeit von Werkzeugen und Bauteilen kann durch eine Plasmabehandlung und Beschichtung ihrer Oberflächen wesentlich gesteigert werden. Durch eine Oberflächenveredelung von Werkzeugen lässt sich deren Standzeit erhöhen, die Produktivität steigern sowie der Verbrauch an Rohstoffen, Werkzeugen und Energie senken. Zu den derzeit fortschrittlichsten Oberflächenveredelungsverfahren zählt die Kombinierte Plasmabehandlungs- und Beschichtungstechnologie auf der Basis der Vakuumbogenverdampfung, bei der die Vorteile sowohl einer thermochemischen Plasma-Oberflächenbehandlung als auch eines Vakuumbogen-Ionenplattierprozesses ausgenutzt werden. Durch Weiterentwicklung dieser Technologie auf der Grundlage gerätetechnischer und prozesstechnologischer Neuentwicklungen können wesentliche Leistungsreserven bei der Plasma-Oberflächenveredelung von Werkzeugen und Bauteilen freigesetzt werden. Durch Einsatz dieses Verfahrens ist eine neue Generation leistungsfähiger Verschleißschutzkomplexe für Werkzeuge und Bauteile zu entwickeln. Es sind Rahmenbedingungen für den Transfer der am IFQ entwickelten Oberflächenveredelungstechnologie in mittelständischen Betriebe des Landes Sachsen-Anhalts, mit Schwerpunkt in den Branchen Lohnbeschichtung und Werkzeugbau zu schaffen.