Das Projekt "Plasmachemie, industrielle Anwendungen; Entschwefelung von Erdoel und Erdoelfraktionen; Plasmapolymerisation, Herstellung duenner Schichten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Institut für Organische Chemie durchgeführt. Mit Hilfe von Plasmaverfahren werden in fluechtigen Erdoelanteilen die Schwefelverbindungen selektiv zerstoert und der Schwefel als Element oder als Schwefelwasserstoff eliminiert. Diese Entschwefelungsmethode ist vor allem fuer metallhaltige Oele von Interesse, weil bei diesen die katalytische Entschwefelung versagt. Auch die Entschwefelung des nichtfluechtigen Rueckstandes gelingt mit Hilfe von Plasmaverfahren. Dazu werden zur Zeit die Wechselwirkungen zwischen Plasmen und Fluessigkeiten untersucht. Dieses Verfahren ist von Interesse, weil es neue Rohstoffquellen erschliesst und wegen des Entfallens der Verdampfung einen geringeren Energiebedarf hat. Untersuchungen auf dem Gebiet duenner Filme dienen dazu, konventionelle nasschemische Verfahren durch Gasphasenverfahren zu ersetzen, die einen wesentlich geringeren Schadstoffanfall haben. In der Plasmapolymerisation werden Verfahren zur loesungsmittelfreien Erzeugung von Polymerfilmen als Korrosionsschutz, Feuchtigkeitsschutz und als Isoliermaterial erzeugt. Die so gewonnenen Schichten haben gegenueber den konventionellen z.T. auch deutlich verbesserte Eigenschaften. Die Beschichtung von anorganischen und organischen Substraten mit Metallfilmen ist fuer viele Gebiete der Praxis von Bedeutung. Normalerweise wird sie nasschemisch durchgefuehrt, wobei schwermetallhaltige Abwaesser entstehen. Als Alternative werden Gasphasenbeschichtungen ausgearbeitet, bei denen praktisch keine Nebenprodukte entstehen.
Das Projekt "Entfettung von Metallteilen und temporaerer Korrosionsschutz durch Niedertemperaturplasmabehandlung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Iserlohn, Labor für Umwelttechnik durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Entfettungsprozesses zum Ersatz von Loesungsmitteln, der unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten umsetzbar ist. Daher werden preiswerte Glimmentladungen eingesetzt und der Prozess ist so gestaltet, dass eine Schuettgutbehandlung moeglich ist. Es konnte gezeigt werden, dass Metallteile in vergleichsweise kurzer Zeit vollstaendig entfettet werden koennen. Der naechste Schritt ist die Aufbringung temporaerer Korrosionsschutzschichten und Haftvermittlerschichten durch Plasmapolymerisation. Dies wuerde den Ersatz mehrerer Prozessschritte der klassischen Fertigung erlauben. Ausserdem wuerde dies eine Auslagerung des Entfettungsschrittes an 'Entfetter' ermoeglichen.
Das Projekt "Ersatz der PER-Entfettung durch Niedertemperaturplasmabehandlung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Iserlohn, Labor für Umwelttechnik durchgeführt. Von vielen Anwendern muss noch immer vor korrosionsschuetzenden Massnahmen eine Entfettung mittels chlorierter Kohlenwasserstoffe (CKW's), insbes PER, eingesetzt werden, da Alternativmassnahmen den notwendigen Entfettungsgrad nicht garantieren koennen, die notwendige Betriebssicherheit nicht gegeben ist oder aber der Einsatz wirtschaftlich nicht zumutbar ist. Die mit den CKW's verbundenen Gefahren fuer die menschliche Gesundheit, wegen deren Kanzerogenitaet, und fuer das Grundwasser, wegen deren hoher Persistenz, sind bekannt. Zur Minimierung der Umweltgefahren kombiniert man haeufig Dampf-, waessrige oder alkalische Entfettung als Vorreinigung mit PER als Endreinigung. Ziel des hier vorgestellten Projektes ist die Untersuchung der Einsatzmoeglichkeiten von DC-gekoppelten Plasmen. Zur Verbesserung der Einbindungsmoeglichkeiten der Methode in Produktionsprozesse sollen neben der Verbesserung der Entfettung im Niederdruckplasma auch Methoden entwickelt werden, durch Plasmapolymerisation temporaere Korrosionsschutzschichten mit Haftvermittlereigenschaften fuer Lackschichten aufzubringen. Da man die Oberflaecheneigenschaften von Plasmapolymerisatbeschichtungen funktionsgerecht einstellen kann, ist es insbesondere moeglich, die Oberflaechen fuer den Auftrag von wassergestuetzen Lacken vorzubereiten. Es soll die Haltbarkeit solcher Systeme untersucht werden. Parallel zur oben geschilderten Methodenentwicklung sollen im Sinne einer Technikfolgenabschaetzung Untersuchungen zum Schadstoffemissions- bzw Produktionspotential der entwickelten Methoden durchgefuehrt werden.