Die Verbrennung ist das weltweit dominierende Verfahren zur thermischen Behandlung von Abfällen. Neben dieser etablierten Behandlungsvariante werden mit der Abfallpyrolyse und der Abfallvergasung weitere thermische Prozesse am Markt angeboten. Diese auch als â€Ìalternativeâ€Ì thermische Behandlungsverfahren bezeichneten Prozesse werden seit den 1970er Jahren von wechselnden Anbietern unter verschiedenen Bezeichnungen wiederkehrend präsentiert. Ziel des vorliegenden Gutachtens war die Bereitstellung und Bewertung von Informationen zum Stand der Technik von alternativen thermischen Prozessen für die Behandlung von festen gemischten Siedlungsabfällen. Betrachtet wurden solche Verfahren, für die eine relevante Dauerbetriebszeit unter industriellen Rahmenbedingungen nachgewiesen werden konnte. Dabei wurden auch jene Technologien berücksichtigt, die aktuell zwar nicht mehr betrieben werden, aber ihre Praxistauglichkeit in der jüngeren Vergangenheit nachweisen konnten. Außerdem fanden einige Neuentwicklungen Eingang in die Betrachtung, die laut Herstellerangaben in Kürze marktverfügbar sein sollen. Neben der technischen Reife von Abfallbehandlungsverfahren sind auch lokale gesetzliche und (gesellschafts-)politische Rahmenbedingungen für den Erfolg oder das Scheitern neuer Technologien von großer Bedeutung. Daher wurden im Rahmen der Studie auch länderspezifische Rahmenbedingungen beleuchtet und diskutiert. Quelle: https://www.umweltbundesamt.de
Das Projekt "Entsorgung von umweltgefährdenden Abgasen aus Ätz- und Abscheideanlagen unter Verwendung plasma- bzw. katalysegestützter Verfahren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Centrotherm Elektrische Anlagen GmbH & Co durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens:
Entwicklung neuer innovativer Lösungen zur Emissionsminderung von langlebigen gasförmigen Fluorverbindungen, insbesondere der Fluorkohlenstoffe, unter besonderer Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Aspekte durch Kopplung der plasmatechnischen Reinigung mit katalytischen Systemen zur Erhöhung der Entsorgungseffizienz sowie zur Evaluierung neuer Technologien zur Abgasreinigung der bei Abscheide- und Ätzprozessen anfallenden Emissionen.
Fazit:
1. Im Rahmen des Förderprojektes wurde das in der ersten Projektphase erarbeitete Konzept zur Abgasentsorgung mittels Mikrowellenplasma von insbesondere in der Halbleiterindustrie und artverwandten Industriezweigen anfallenden, die Atmosphäre belastenden Schadstoffen (Treibhauseffekt!), modifiziert.
2. Es wurden dabei Ergebnisse erzielt, die für die Projektpartner als Vertreter kleiner oder mittlerer Unternehmen eine aussichtsreiche wissenschaftliche Basis für die nachfolgende zielgerichtete Vermarktung der gewonnenen Resultate bilden.
3. Darüber hinaus stellt die entwickelte Technologie eine effiziente Möglichkeit zur ökologischen und ökonomischen Abgasreinigung der Fluorkohlenstoffe dar, welche zusätzlich auf dem Gebiet der Umwelttechnik für einen innovativen Anschub weiterer Entwicklungen hilfreich sein kann.
Das Projekt "Teilvorhaben 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung durchgeführt. Das FhG IFAM verfolgt das Ziel, innovative funktionale Beschichtungen zur Verhinderung/Verminderung von Eiswachstum zu entwickeln. Dies soll durch Kombination der Entwicklung bzw. Auswahl geeigneter Lack- und Plasmapolymerschichten, einer hydrophil/hydrophoben Strukturierung dieser Schichten und deren Charakterisierung erreicht werden. Die Strukturierung geschieht sowohl mittels Plasmaverfahren als auch durch nachträgliches Ersetzen von abgetragenem Beschichtungsmaterial. Unterstützt durch den Einsatz numerischer Simulationsverfahren sowie analytisch experimenteller Untersuchungen (Bereifungstests, Pendelschlagtests, Zug-Scher-Tests) wird ein molekulares Verständnis des Mechanismus der Eisadhäsion und der eisabweisenden Wirkung der strukturierten Schichten und somit deren Optimierung erzielt. Eine Umsetzung des Konzepts in Prototypen und neue Technologien und die daraus resultierenden Verbesserungen sind für Industriezweige wie z.B. Kühlelementebau, Windkraftanlagenfertigung, Flugzeugindustrie, Rollladenherstellung und Schienenfahrzeugbau vielversprechend und führen zu einer deutlich erhöhten Betriebssicherheit, Energieeinsparungen und einer wesentlichen Umweltentlastung.
Das Projekt "Umweltfreundliche Bleiche von Naturfasern durch unkonventionelle Techniken: Photobleiche, Corona-aktiviert, Enzym-katalysiert" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Deutsches Wollforschungsinstitut durchgeführt. Umweltfreundliche Bleich- und Entfaerbeverfahren fuer Naturfasern wie Baumwolle, Wolle und Seide wurden entwickelt. Wolle kann durch Belichten mit kurzwelligem, sichtbaren Licht schonend gebleicht werden (Photobleiche). Durch Plasmabehandlung - insbesondere durch Sauerstoffplasma - kann eine Aufhellung von Wolle erzielt werden. Eine kurzzeitige Plasmavorbehandlung von Wolle fuehrte zu einer Erhoehung des Bleicheffektes bei Bestrahlung mit kurzwelligem, sichtbaren Licht. - Durch Enzymbehandlungen (Proteasen, Lipasen) werden nur geringfuegige Bleicheffekte erzielt; die Anfaerbbarkeit von enzymbehandelter Wolle ist jedoch im Vergleich zu unbehandelter Wolle erhoeht.
Das Projekt "Umwelttoxikologische Gefaehrdungsabschaetzung fuer komplexe Abprodukte aus Hochtechnologie-Plasmaprozessen: Chemisch-analytische Pilotphase" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinikum Halle (Saale), Institut für Umwelttoxikologie durchgeführt. Plasmaverfahren nutzen reaktive Chemikalien in hochenergetischen Prozessen zur Oberflaechenbehandlung. Die Verfahren fuehren zu undefinierten, primaer gasfoermigen Abfallstoffen, die teilweise in den Anlagen zu festen Abscheidungen kondensieren und in Abhaengigkeit vom Dampfdruck in die Umwelt emittiert werden. Analysendaten belegen, dass es sich um komplexe Stoffgemische aus anorganischen Reaktionsprodukten und organischen Verbindungen handelt. Die organischen Verbindungen sind im Falle halogenhaltiger Aetzgase perhalogenierte Kohlenwasserstoffe.Grundlegende Erkenntnisse zur Bildung und zur Toxikologie der Abfallstoffe konnten international erstmals im Rahmen von Untersuchungen unserer Arbeitsgruppen bei der Bearbeitung des Verbundvorhabens 'Gesundheitliche Risiken durch Plasmaaetzprozesse in der Halbleiterindustrie' (BMFT-Projekt; Foerdernummer 01 HK 571) gewonnen werden. In der Pilotphase des laufenden Forschungsprojektes wurden repraesentative Abprodukte aus Plasmaprozessen chemisch-analytisch charakterisiert. Die analytischen Leitkomponenten wurden ermittelt und mit geeigneten chemischen und physikalischen Methoden fraktioniert. Nach Vorlage der qualitativen und quantitativen Analysendaten erfolgt nun eine Begutachtung, bevor in einem beantragten Folgeprodukt toxikologische Testsysteme zur Charakterisierung der Gemische und Fraktionen eingesetzt werden. Die Ergebnisse sollen umweltmedizinische Vorsorge- und Ueberwachungsmoeglichkeiten schaffen und die Basis fuer die Entwicklung integrierter Rueckhaltesysteme und Entsorgungsverfahren bilden.