Das Projekt "Auswirkungen des Klimawandels auf die Walddynamik in temperaten Wäldern Neuseelands und Europas - ein vergleichender Modellierungsansatz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Bayreuth Center of Ecology and Environmental Research (BayCeer), Gruppe Biogeographische Modellierung durchgeführt. Die Dynamik neuseeländischer Wälder wird maßgeblich durch das Auftreten großskaliger, katastrophenhafter Störungen (z.B. Vulkanausbrüche, Erdrutsche, Waldbrände) bestimmt. Die Langlebigkeit der Baumarten und das seltene Auftreten dieser Störungen begrenzt die Möglichkeit rein empirischer Forschung. Neue Strategien wie die musterorientierte Modellierung ermöglichen es, empirisches Wissen auf größere räumliche und zeitliche Skalen zu übertragen. Im vorliegenden Projekt wurde die Sukzessionsdynamik eines Bergmischwaldes (s.g. 'Podocarp-Hardwood forest') am Mt. Hauhungatahi (zentrale Nordinsel) nach dem Ausbruch des Taupo-Vulkans vor 1700 Jahren untersucht und mit Pollen- und Vegetationsdaten verglichen. Dafür wurde das Waldlandschafts-Modell LandClim für Neuseeland angepasst und für vorherrschende Baumarten parametrisiert. Modell und Daten wiesen gute Übereinstimmungen für räumliche und zeitliche Schlüsselmuster der Sukzession auf. Während Koniferenarten aufgrund ihrer Langlebigkeit die ersten Jahrhunderte der Sukzession dominierten, breiteten sich Angiospermen aufgrund ihrer höheren Schattentoleranz in den folgenden Jahrhunderten aus. Die Ergebnisse dieser Studie bekräftigen die Annahme, dass großskalige Störungsereignisse für die langfristige Koexistenz von Koniferen und Angiospermen von grundlegender Bedeutung sind. Darüber hinaus stellt das etablierte Modell LandClim ein geeignetes Untersuchungswerkzeug für weitere Studien zur Untersuchung Neuseelands störungsgeprägter Waldlandschaften zur Verfügung.