Das Projekt "Messung der vertikalen und horizontalen Verteilung des arktischen und europaeischen Dunstes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Physik der Atmosphäre durchgeführt. Besonders im Fruehjahr belastet der 'Arctic Haze' die Arktis erheblich. Diese Anreicherung von Aerosolen u. anthropogenen Spurengasen wie NO2, SO2, Ozon wird durch den Ferntransport von Luftmassen aus Europa, Sibirien u. Nordamerika einschliesslich fotochemischer Umwandlungen verursacht, insbesondere bei winterlichen Bedingungen, wenn die Polarfront teilweise suedlich der Industrieregionen liegt. Durch die besonderen Verhaeltnisse kommt es am Ende des Winters in der Arktis zu hoeheren Schadstoffkonzentrationen als in den Verursacherregionen. Sowohl die gesamte Arktis, als auch Mitteleuropa als eine der Hauptverursacherregionen, ist Untersuchungsgebiet. Mittels Flugzeugmessungen soll die zirkumpolare Erforschung des Phaenomens 'Arctic Haze' auch den ostsibirischen Sektor der Nordpolarkappe einschliessen, welcher bisher westlichen Beobachtern nicht zugaenglich war.
Das Projekt "Palaeo-Ozeanographie des Antarktischen Zirkumpolarstroms" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, GEOMAR Forschungszentrum fur marine Geowissenschaften, Abteilung Marine Umweltgeologie durchgeführt. Im Rahmen des Projektes konnten durch Beteiligung an den Expeditionen mit FS Polarstern ANT-XI/2 in den atlantischen Sektor, ANT-XI/4 in den suedwestindischen Sektor und ANT-XII/2 in den suedostpazifischen Sektor des Suedpolarmeeres und Untersuchungen an gewonnenen Sedimentproben und Planktonproben vergleichende Aussagen zur Exportproduktivitaet gewonnen werden. Anhand von Produktivitaetsproxies wie der Akkumulation von BioSi (biogenem Opal), Ba tief bio und anhand der Kohlenstoffisotopien wurden die Produktivitaetsverhaeltnisse des subrezenten Suedpolarmeeres entlang von Profillinien erarbeitet, die alle Fronten des Zirkumpolarstromes erfassen. Waehrend bisherige Untersuchungen meist ueber laengere Zeitraeume, wie z.B. das gesamte Holozaen, integriert haben, koennen anhand von 14C-AMS-Datierungen Sedimentationsraten fuer sehr viel kuerzere Zeitabschnitte berechnet werden. Die daraus abgeleiteten Akkumulationsraten belegen fuer das spaete Holozaen relativ ausgeglichene Exportproduktionsraten, wobei auch hier ein deutliches Maximum der Exportproduktion im Bereich der Polarfront und suedlich davon bis etwa zur mittleren winterlichen Meereisverbreitung besteht. Dieses latitudinal ausgepraegte Exportproduktionsmaximum ist bei der Betrachtung von gesamtholozaenen Akkumulationsraten wesentlich ausgepraegter, so dass angenommen werden muss, dass zu frueheren Zeiten, wie z.B. dem fruehen Holozaen deutlich hoehere Exportproduktionsraten im Bereich der Polarfront existiert haben muessen. Grosse Unterschiede bestehen in der Opalakkumulation innerhalb des Opalguertels von Westen nach Osten, wobei im Bereich des pazifischen Sektors eine sehr geringe Akkumulation stattfindet die latitudinal nach Osten ansteigt, wobei Maxima im oestlichen Suedatlantik und im Suedwestindik erreicht werden. Neben anderen Faktoren ist im Wesentlichen die veraenderte Primaerproduktion dafuer verantwortlich, die moeglicherweise durch Eiseneintrag in den Suedozean stark gesteuert wird.