Das Projekt "Valorisierung von Reststoffen der Zuckerindustrie zur Biokunststoffproduktion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln, Institut für Umweltbiotechnologie durchgeführt. Die auf Rübenzucker basierende Zuckerproduktion in Österreich (und Europa) steht vor großen Herausforderungen, da im September 2017 die schützende Quotenregelung ausläuft. Vor diesem Hintergrund ist ein innovatives Umdenken der Akteure notwendig.
Im Projekt ValorPlast soll eine innovative, wertsteigernde Nutzung von anfallenden Nebenprodukten (Restmelasse und Zuckerrübenschnitzel) untersucht werden, welche derzeit nur mit geringer Kapitalrendite genutzt werden können. Polyhydroxyalkanoate (PHA) wurden im Vorfeld als optimales Produkt identifiziert, da sie biotechnologisch aus diesen Nebenprodukten gewonnen werden können. Diese biobasierten und biologisch abbaubaren Polymere haben ein großes Potential in vielen Bereichen, z.B. als Verpackungsmaterial, Einwegprodukte und in der Medizintechnik. Sie sind jedoch zurzeit durch ihren Preis im Absatz limitiert, da derzeit für die Produktion raffinierte Zucker eingesetzt werden. Die Verwertung von Nebenprodukten der Zuckerindustrie soll hier zu einer win-win Situation führen: Verminderung der Substratkosten und hochwertige Verwertung der Nebenprodukte.
Es werden Mikroorganismen zur optimalen Verwertung der Reststoffe gescreent und die Fermentationen optimiert, um möglichst hohe Raumzeitausbeuten zu erreichen. Aus dem extrahierten Polymer werden Prüfstäbe hergestellt, welche auf verarbeitungs- und anwendungstechnische Eigenschaften hin untersucht werden.
Abschließend erfolgt eine gesamtheitliche Prozessbewertung, welche neben der Potentialabschätzung auch eine ökonomische Analyse umfasst.