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Teilvorhaben 2: Polyfructane als Hilfsstoffe für die Papierindustrie

Das Projekt "Teilvorhaben 2: Polyfructane als Hilfsstoffe für die Papierindustrie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut für Makromulekulare Chemie, Fachgebiet Nachwachsende Rohstoffe durchgeführt. Inuline und Inulinderivate weisen aufgrund ihrer chemischen Struktur und physikalischen Eigenschaften eine gewisse Ähnlichkeit zu hydrolytisch abgebauten Stärken auf. Aufgrund dieser Ähnlichkeiten und der Tatsache, daß solche Stärken als Hilfsmittel in der Papierindustrie etabliert sind, soll mit diesem Projekt der Einsatz von Inulinen und Inulinderivaten bei der Papierherstellung weiter evaluiert werden. Inulin weist gegenüber Stärke den Vorteil auf, daß es direkt löslich ist. Die ersten Untersuchungen zur Verwendung von Inulin bei der Papierherstellung wurden im Rahmen des Projekts 95NR159-F durchgeführt. Die daraus erhaltenen Ansätze, die sich auf den Einsatz in Streichfarben beschränkt hatten, sollen in diesem Projekt weiter verfolgt und auf andere Aspekte der Papierherstellung ausgedehnt werden. Darüber hinaus soll betrachtet werden, inwiefern höhermolekulare und kationisierte Inuline für den Einsatz im naßchemischen Bereich als Retentionsmittel geeignet sind.

Polyfruktane aus Saccharose als nachwachsende Rohstoffe

Das Projekt "Polyfruktane aus Saccharose als nachwachsende Rohstoffe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Industrielle Genetik durchgeführt. Natürliche Fruktane (Oligofruktoside, niedermolekulare Polyfruktane), die durch Pflanzen, Pilze und Bakterien aus Saccharose gebildet werden, besitzen ein breites Anwendungsgebiet vorwiegend im Lebensmittelbereich. Hochmolekulare Polyfruktane, vor allem solche vom Inulintyp, können dagegen im technischen Bereich eingesetzt werden. Die natürliche Produktion von hochmolekularen Polyfruktanen ist allerdings auf wenige Organismen beschränkt. So konnte bisher ein Enzym (Fructosyltransferase, Ftf) aus Streptococcus mutans identifiziert werden, mit dessen Hilfe hochmolekulare, aber verzweigte Polyfruktane hergestellt werden können. Das Ziel des Vorhabens ist es daher, das Gen für diese Fructosyltransferase durch eine molekulare Modifikation so zu verändern, dass das kodierte Enzym in der Lage ist, hochmolekulares, lineares Polyfruktan zu produzieren. Die entsprechenden modifizierten Gene sollen, wenn sie in Bakterien erfolgreich arbeiten, auch in Zuckerrüben transformiert werden.

Teilvorhaben 2: Transformation von Zuckerrueben mit Konstrukten, die eine Synthese von hochmolekularen Polyfruktanen in Pflanzen ermoeglichen

Das Projekt "Teilvorhaben 2: Transformation von Zuckerrueben mit Konstrukten, die eine Synthese von hochmolekularen Polyfruktanen in Pflanzen ermoeglichen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von KWS Saat AG Einbeck durchgeführt. Im Rahmen des beantragten Vorhabens sollen durch Transformation gentechnisch veränderte Zuckerrübenpflanzen hergestellt werden, die eine Produktion linearer, hochmolekularer Polysaccharide ermöglichen. Die Polysaccharide, insbesondere hochmolekulares Polyfruktan vom Inulin-Typ, sollen aus den Zuckerrüben isoliert und auf ihre Eignung als nachwachsende Rohstoffe für eine industrielle Verarbeitung untersucht werden. Das Vorhaben baut direkt auf Vorarbeiten eines dreijährigen Verbundprojektes zur Fruktansynthese in transgenen Pflanzen auf. Im Anschlußvorhaben werden neben bereits vorhandenen auch optimierte bakterielle Genkonstrukte und Gene pilzlichen und pflanzlichen Ursprungs für Transformationen eingesetzt und in den Pflanzen zur Expression gebracht werden, um Fruktane mit unterschiedlicher Molekülstruktur und insbesondere eine höhere Produktausbeute zu erzielen.

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