Im Zuge dieses Gutachtens wurde der aktuelle Wissensstand bezüglich Polyquaternium-Verbindungen dargestellt. Ziel war es, einen besseren Überblick über die Struktur, die Diversität, die typischen Anwendungsgebiete, die hergestellten und verwendeten Mengen und die potenziellen Umweltgefährdungen zu erhalten. Hierfür wurden aktuelle Fachliteratur, Berichte, Statistiken und Bewertungen bezüglich Polyquaternium-Verbindungen recherchiert und ausgewertet. Basierend auf den gefundenen Informationen und Daten wurde ein Fragebogen entwickelt und an relevante Stakeholder versendet. Verbleibende Datenlücken wurden mittels Telefoninterviews soweit möglich geschlossen. Da Polyquaternium-Verbindungen auf Grund ihrer positiven Ladungen meistens in Kosmetikprodukten und zur Abwasserreinigung verwendet werden, besteht ein großes Risiko zur Freisetzung in die Umwelt. In Laborversuchen konnte gezeigt werden, dass Polyquaternium-Verbindungen eine hohe Ökotoxizität gegenüber aquatischen Lebewesen besitzen. Infolge ihrer positiven Ladungen binden sie beispielsweise an die negativ geladene Lipiddoppelschicht in Zellmembranen und an der äußeren Zellwand von Algen und brechen diese dadurch auf, was schlussendlich zum Zelltod führt. In Fischen binden sie an die Kiemenoberflächen, wodurch deren Ionenregulierung gestört wird. In der wässrigen Phase binden sie jedoch auch schnell an gelösten organischen Kohlenstoff und an Schwebstoffe, fallen als neutraler Komplex aus und sind somit nicht mehr bioverfügbar. Es konnte gezeigt werden, dass die Anwesenheit solcher Stoffe die Ökotoxizität um ein Tausendfaches verringern kann. Es wird deshalb angenommen, dass die reale Ökotoxizität dieser Stoffe gering ist. Die Verwendung dieser Polymere sollte jedoch trotzdem vermieden werden, da sie persistent in der Natur und in Kläranlagen sind und nicht abgebaut werden können. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "EXIST-Gründerstipendium: Herstellung eines Allergiker-Waschmittels mit Aktiv-Funktionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Düsseldorf, Institut für Organische und Makromolekulare Chemie, Lehrstuhl für Präparative Polymerchemie durchgeführt. Der Geschäftszweck des neu zu gründenden Unternehmens liegt in der Entwicklung eines Allergiker-Waschmittels. Dabei handelt es sich um eine neue Formulierung, die sich durch Verwendung neuer Inhaltsstoffe deutlich von den am Markt verfügbaren Waschmitteln abhebt. Die bisher nicht in Waschmitteln verwendeten Kernkomponenten bilden Cyclodextrin und Polyquaternium, die beide untoxisch und gut verträglich für Umwelt und Menschen sind. Es ist zur zeit kein Allergiker-Waschmittel auf dem Markt erhältlich. Die verwendeten Inhaltsstoffe induzieren weitere Funktionen, die die Wasserhärte senken, die Farbe der Wäsche schützen und die Textilfasern imprägnieren. Das verwendete Cyclodextrin ist weiterhin in der Lage schlechte Gerüche zu binden und medizinische Wirkstoffe zu transportieren. Die Entwicklung zum marktreifen Produkt umfasst vier Meilensteine. Der erste Meilenstein ist die Entwicklung des Produkts, gefolgt von Businessplanerstellung, Konzeptüberprüfung und schließlich der Markteinführung. Alle vier Meilensteine sollen innerhalb der Förderzeit erreicht werden. Dazu zählen die Optimierung der Synthesen sowie Waschtests, dermatologisches Testing und die Vorbereitung des Markteintritts. Dazu werden Kooperationen mit Vertriebspartnern aufgebaut.