Das Projekt "Entwicklung von innovativen Verbundwerk- und Dämmstoffen auf der Basis von expandiertem Getreide mit einem breiten Anwendungsspektrum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Büsgen-Institut, Abteilung Forstbotanik und Baumphysiologie durchgeführt. Grundlage dieses Forschungsvorhabens ist ein bereits abgeschlossenes Projekt (FKZ 22001207), in dem es gelang Popcornanteile in die Mittelschicht von Spanplatten zum Zwecke der Gewichtsreduktion zu integrieren. Dieser Werkstoff wird inzwischen industriell produziert und ist auf dem Markt erhältlich. In dem aktuellen Projekt soll die Plattenrohdichte mit Hilfe von expandiertem Mais weiter reduziert werden. Hierzu ist eine Sandwichplatte mit einer Kernlage aus bis zu 100 % Popcorn und zwei biegesteife Decklagen aus unterschiedlichen Materialien, wie HPL, HDF, Aluminium, Furnier etc. angedacht, um so niedrige Plattenrohdichten bei hoher Tragfähigkeit zu erreichen. Ferner ist in dem Projekt vorgesehen, Dämmstoffe mit einem Anteil von min. 60 % an expandiertem Mais für die Herstellung von Wärmeschutzverbundsystemen zu entwickeln. Beide Teilprojekte werden von kompetenten Industriepartnern begleitet, die in den Bereichen Holzwerkstoffe, Beschichtungen und Wärmedämmstoffe tätig sind. Nach einer Evaluierung brauchbarer Verfahren zur Expansion von Mais, der Wahl geeigneter Bindemittel steht die Entwicklung einer Rezeptur zur Herstellung von Popcornverbundwerkstoff als Kernlage für Sandwichplatten im Vordergrund der Projektarbeiten. Hier sollen Kennlinien erarbeitet werden, die die Abhängigkeit der wichtigen Materialeigenschaften von der Rohdichte der Platten aufzeigen. In folgenden Schritten sollen Decklagen im Hinblick auf die Optimierung der Biegefestigkeit der entsprechenden Sandwichplatten ausgewählt werden. Zur Entwicklung von Wärmeschutzverbundsystemen ist die Kombination von Popcorn mit Holzfasern oder anderen naturnahen Fasern mit dem Ziel einer möglichst geringen Wärmeleitfähigkeit vorgesehen. Beide Entwicklungen sollen nach Abschluss der Optimierung durch die Projektpartner im industriellen Maßstab erprobt werden.
Das Projekt "Entwicklung von emissionsarmen Dämmstoffplatten auf Basis von Popcorn mit einem breiten Anwendungsspektrum für die Bereiche Fertighausbau und Möbelindustrie sowie Konstruktionswerkstoffen (Wagonbau, Automobilherstellung, Bootsbau, Flugze" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Büsgen-Institut, Abteilung Molekulare Holzbiotechnologie und Technische Mykologie durchgeführt. Durch das vorliegende Vorhaben soll die Entwicklung von Dämmstoffen auf Popcornbasis realisiert werden. Dämmstoffplatten mit einer reduzierten Rohdichte bis maximal 400 kg/m3 unter Beibehaltung mechanisch-technologischen Eigenschaften werden von vielen holzbe- und verarbeitenden Betrieben sowie von vielen Endverbrauchern gewünscht. Bei der Entwicklung dieser neuartigen leichten Dämmstoffplatten sollen durch geeignete Verfahren sowie entsprechende Rohstoffe Rohdichten von 100 kg/m3 bis 400 kg/m3 erzielt werden. Ein weiteres Ziel des vorliegenden Vorhabens ist die Entwicklung einer neuen Generation von nachhaltigen Dämmstoffplatten auf Basis von Popcorn und Holzspäne, gebunden mit naturnahen und synthetische Bindemitteln. Dabei soll eine optimale Kombination von Bindemitteln, Popcorngranulate und Holzspäne entwickelt werden, die ein stabiles Anbinden eines Brandschutzmittels auf Phosphatbasis an die Materialien in den Dämmstoffplatten ermöglicht. Ein weiteres wichtiges Ziel bei diesem Vorhaben ist die Vermeidung der Emissionen, insbesondere die Formaldehyd- und VOC-Emittierung, bei der Herstellung und dem späteren Gebrauch durch Einsatz von naturnahen und synthetische Bindemitteln für die Produktion von Dämmstoffplatten. Untersuchung des Formaldehydabsorptionsvermögens, Perforatormethode, Gasanalyse, Kammermethode, Nachweis der chemischen Bindung des Formaldehyds durch Popcornkomponenten, Bindungsstabilität des Popcornbindemittels, Herstellung der Dämmstoffe, Eigenschaftsprüfung