Das Projekt "Moeglichkeiten des Einsatzes erhoehter Rauchgasgipsmengen in der Zementherstellung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Clausthal, Institut für Nichtmetallische Werkstoffe durchgeführt. Im Rahmen des Forschungsprojektes wird die Moeglichkeit untersucht, erhoehte Mengen von SO3 (als Rauchgasgips) in den Portlandzement einbauen zu koennen. Dadurch soll der weiterverwertbare Anteil des anfallenden Rauchgipses erhoeht werden und jener Anteil, der zur Deponierung uebrig bleibt, entsprechend gesenkt werden. Dieses Ziel wird auf zwei Wegen verfolgt. Im ersten Teilprojekt wird nach Moeglichkeiten gesucht, durch Modifikationen der Klinkerzusammensetzung die Menge des Gipses, die mit dem Klinker vermahlen werden kann, erhoehen zu koennen. Dieser Teil des Projektes befindet sich im fortgeschrittenen Stadium. Im zweiten Teilprojekt wird nach Moeglichkeiten gesucht, weitere Mengen von SO3 auch in den Klinker einbauen zu koennen. Dieses Teilprojekt befindet sich erst im Anfangsstadium.
Das Projekt "Optimierung der Korngroessenverteilung von Hochofenzementen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von FEhS, Institut für Baustoff-Forschung e.V. durchgeführt. Die Zementindustrie gehoert zu den energieintensiven Industriezweigen. Der Einsatz von Zementen, in denen der energieintensive Klinkeranteil des Portlandzements (PZ) durch weniger energieintensive Komponenten, wie den Huettensand (HS) im Hochofenzement (HOZ), substituiert wird, ohne dass die Leistungsfaehigkeit dieser Zemente signifikant gemindert wird, kann die angestrebte Senkung der CO2-Emissionen ermoeglichen. Um die Verwendung des HOZ zu foerdern, muss seine Akzeptanz im marktwirtschaftlichen Wettbewerb erweitert werden. HOZ erhaertet im Vergleich zu PZ langsamer und erfordert daher zur Erreichung gleicher Anfangsfestigkeiten eine laengere, Kosten verursachende Nachbehandlung. Fuer einige Einsatzgebiete des HOZ ist eine erhoehte Anfangsfestigkeit jedoch wuenschenswert. In frueheren Arbeiten konnte gezeigt werden, dass die getrennte Mahlung und anschliessende Mischung der Hauptbestandteile Moeglichkeiten zur gezielten Steuerung der Zementeigenschaften bietet. Im Gegensatz zu langjaehrigen Regelungen ist diese Verfahrensweise mittlerweile auch in die deutsche Zementnorm aufgenommen worden. Durch verschiedene Untersuchungen, vor allem an Portlandzementen, ist bekannt, dass die Korngroessenverteilung der Zementbestandteile wesentliche Eigenschaften der Zemente und Betone, wie die Festigkeitsentwicklung und die Verarbeitungseigenschaften, massgeblich beeinflusst. Die Wirkungsweise dieser Beeinflussung ist jedoch komplex und es liegen in der Literatur zahlreiche kontraere Aussagen dazu vor. Daher soll das festigkeitssteigernde Potential einer optimierten Korngroessenverteilung der HOZ-Bestandteile, im wesentlichen die des Huettensands, systematisch untersucht werden und ihr Einfluss insbesondere auf die Anfangsfestigkeit ermittelt werden. Da es sich um ein laufendes Forschungsvorhaben handelt, ist eine abschliessende Bewertung der bisher erzielten Untersuchungsergebnisse zur Zeit noch nicht moeglich.