Das Projekt "SO 231 - PAGE FOUR Leg 2: Der passive und der gescherte Kontinentrand vor Mosambik: Ergänzende Messungen zu MOCOM: Refraktionsseismik und Potentialverfahren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung durchgeführt. Die Untersuchung des Übergangs vom passiven Kontinentrand Mosambiks zu einem gescherten Kontinentrand soll zum besseren Verständnis des Zerfalls Gondwanas beitragen. Die interne Struktur des Davie-Rückens und die darüber gelagerten Sedimente lassen auf die zeitliche, räumliche und strukturelle Entwicklung des gescherten Kontinentrandes schließen. Neben den strukturellen Untersuchungen zur Architektur des passiven Randes, gescherten Randes und der Fragestellung der Übergangszone zu ozeanischer Kruste wollen wir eingrenzen, was den Übergang von einem gescherten Kontinentrand zu einem passiven Kontinentrand beeinflusst. Schließlich ermöglicht die Untersuchung des passiven Kontinentrandes der Sambesi Küste den Vergleich mit dem konjugierenden Rand des antarktischen Kontinents und liefert Eingabeparameter für spätere geodynamische Modelle zum Gondwanazerfall. Weite lassen sich im Untersuchungsgebiet die Auswirkungen des rezenten Auseinanderbrechens entlang des afrikanischen Kontinents beobachten. Hier soll die Art des Propagierens des Grabensystems strukturell untersucht werden. Im Rahmen dieses Vorhabens sollen die sedimentären Sequenzen und tiefere Struktur des Kontinentrandes zwischen 38 Grad E und 41 Grad E, vor der Sambesi Küste und der angrenzende Bereich des Davie Rückens erstmals mit einem regelmäßigen Netz geophysikalischer Profile vermessen werden (Mehrkanalige Reflexionsseismik (MCS), Potentialverfahren (Magnetik und Gravimetrie), Sedimentecholot sowie Fächerlot-Bathymetrie).
Das Projekt "Satellitengestützte Potenzialverfahren zur geothermischen Exploration (SPE)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von CBM GmbH - Gesellschaft für Consulting, Business und Management mbH durchgeführt. Das Forschungsprojekt SPE entwickelt neuartige Konzepte zum Einsatz von Potenzialmethoden zur Ersteinschätzung bei der Planung und Durchführung geothermischer Projekte.
Potenzialmethoden basierend auf einer integrativen Synopsis von Satelliten- sowie luftgestützten und terrestrischen Daten sind für Gebiete mit bergbaubedingten Hohlräumen oder sehr dichter Bebauung, die den Einsatz von reflexionsseismischen Messungen erschweren oder unmöglich machen, ein wesentliches Hilfsmittel bei der Exploration und Prospektion geothermischer Projekte. Darüber hinaus können sie auch als Ersteinschätzung möglicher Potenziale für Geothermie in Regionen, über die wenig sonstige Daten zur Verfügung stehen, dienen. Das Forschungsprojekt SPE hat vor diesem Hintergrund das Ziel der wissenschaftlichen Entwicklung und Erarbeitung geomathematischer Methoden und technischer Konzepte zur geothermischen Exploration. Es werden prototypenhaft und perspektivisch Methoden und Verfahren entwickelt und an realen Daten getestet, die Entscheidungshilfen liefern, um in Regionen mit den oben beschriebenen anthropogenen Charakteristiken geeignete Aquifere in ausreichender Tiefe zu ermitteln.
Zielgruppe der im Projekt zu entwickelnden wissenschaftlichen Ergebnisse und Software sind im Wesentlichen lokale Energieanbieter und Ingenieurbüros, denen in der Regel keine Großrechner für ihre Begutachtung zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund sollen die Modelle grundsätzlich für den Einsatz auf gängigen Bürorechnern konzipiert werden.