Das Projekt "Epidemiologische, taxonomische und molekulargenetische Untersuchungen zum Pathosystem Picea abies (L.) Karst. - Armillaria ostoyae unter besonderer Beruecksichtigung der spezifischen Immissionsbedingungen des Osterzgebirges" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Forstbotanik und Forstzoologie, Professur für Forstbotanik durchgeführt. Der im Vorhaben geplante Forschungsansatz geht von Ueberlegungen aus, dass sich veraendernde Umweltbedingungen einen wesentlichen Einfluss auf die Balance und Dynamik von Wirt-Pathogen-Interaktionen und somit auf deren Bedeutung bei der Entstehung relevanter Waldschaeden ausueben. Das 1995 etablierte rDNA-AvaII-RFLP-Muster erlaubt die klare Differenzierung der mitteleuropaeischen Armillaria-Arten auf molekularer Ebene. Mittels PCR-Amplifikation unter verwendung eines ITS-Primer-paares, welches aus der 5'-Region des 18S rRNA-Gens und dem 3'er-Ende des 26S rRNA-gens des Armillaria-rDNA-repeats abgeleitet wurde, wurde ein aeusserst sensitiver Hallimasch-Nachweis erarbeitet. Die Darstellung intraspezifischer rDNA-RFLP- und PCR-RAPD-Polymorphismen der in den Fichtenforsten des Erzgebirges einzigen pathogenen Art A. ostoyae soll sowohl am natuerlichen Standort (Populationen, 'genets') als auch nach Konfrontation mit klonierten Fichtenpflanzen in Gefaessversuchen (Zusammenhang Genotyp-Phaenotyp der Interaktion) weitere Aussagen zur molekularen Basis dieser Wirt-Pathogen Interaktion ermoeglichen. Ferner sollen Gefaessversuche mit 3jaehrigen, klonierten Fichtenpflanzen verschiedener Herkunft, die vor, waehrend und nach einer kontrollierten SO2- und SO3-Behandlung in OTC's mit A. ostoyae inokuliert wurden, klaeren, inwieweit einem Immissionseinfluss ueber den 'Luftweg' eine Bedeutung fuer eine Praedisponierung bzw ein veraendertes Abwehrverhalten der Wirtspflanze zukommt.