Das Projekt "Zur phytopathologischen Relevanz von Stress an Pflanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Fachbereich Gartenbau, Institut für Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz durchgeführt. Stress wird als Kombination von aeusseren Faktoren verstanden, welche die maximale Umsetzung des genetischen Potentials der Pflanzen fuer Leistung und Vitalitaet beeintraechtigen. Es soll untersucht werden, wie abiotische Stressfaktoren wie Temperaturextreme, Duerre, Lichtmangel, toxische Stoffe in unterschwelligen Intensitaeten, einzeln und kombiniert, auf die Pflanze wirken, insbesondere ob dadurch die Praedisposition der Pflanzen gegenueber Pathogenen beeinflusst wird. Dazu wird die Stresssituation der Pflanze anhand physiologischer Veraenderungen gegenueber Kontrollpflanzen erfasst und deren Relevanz fuer das Leistungsvermoegen der Pflanzen und deren Befall durch biothrophe und perthotrophe Krankheitserreger ermittelt. Interaktionen der abiotischen und biotischen Stressfaktoren werden auch in Abhaengigkeit von pflanzenbaulichen Massnahmen wie Sortenwahl und Duengungsintensitaet untersucht.
Das Projekt "ENU-Mausmutagenese" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, Institut für Säugetiergenetik durchgeführt. Im Rahmen des deutschen Humangenomprojektes wird ein Mutageneseprojekt an Maeusen durchgefuehrt mit dem Ziel, eine grosse Zahl von Mausmutanten zu erhalten, die als Tiermodell fuer menschliche Erkrankungen dienen koennen. In Zusammenarbeit mit Instituten der LMU-Muenchen; der TU-Muenchen des MPI fuer Psychiatrie Muenchen und der Universitaet Freiburg werden vor allem haematologische und immunologische Parameter untersucht, um entsprechende Mausmutanten zu identifizieren.
Das Projekt "Untersuchungen zur Stoffwechsel-Stress-Physiologie von Forstgehoelzen und die Bestimmung von Fruehindikatoren zur Differentialdiagnose" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Pflanzenkrankheiten durchgeführt. Da Ozon und Pathogenbefall Reaktionen in Pflanzen ausloesen koennen, welche Abwehrreaktionen sowohl gegenueber oxidativem Stress als auch gegen Pathogene darstellen, sind die Interaktionen zwischen Immissionsbelastungen und Krankheitserregern von Interesse. Es werden Untersuchungen auf biochemische Aenderungen in Pflanzen bei praedisponierenden Behandlungen von Baeumen durch Ozon und Viren durchgefuehrt. Insbesondere werden in identischem Pflanzenmaterial die Induktionsphaenomene nach Ozon- und Virusbehandlung (Brommosaikvirus) verglichen sowie die Dauer der pflanzlichen Reaktionen (Akkumulation von Verbindungen oder erhoehte Induzierbarkeit durch einen zweiten Stressor) untersucht. Als Parameter werden Polyamine und phenolische Inhaltsstoffe, die Ethylenbiosynthese, lytische Enzyme sowie 'Ozon-related' und 'Pathogenesis-related' Proteine im Vordergrund stehen.
Das Projekt "Untersuchungen zur Erfassung der physiologischen Leistungsfaehigkeit der Kiefer und ihrer Disposition gegenueber phytophagen Insekten mit Hilfe biochemischer und physiologischer Indikatoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Forschungsanstalt Eberswalde e.V. durchgeführt. Herkoemmliche Methoden zur Erfassung des Vitalitaetszustandes bei Baeumen basieren auf der Betrachtung der oekosystemaren bzw. organismischen Ebene. Fuer eine effiziente Vitalitaets- und Praedispositionsbestimmung ist die Einbeziehung biochemischer und physiologischer Aspekte des Organismus erforderlich. Angetrebt werden Routinemethoden zur Erfassung von Parametern mit Indikatorwert fuer den physiologischen Zustand und die Praedisposition von Waldbaeumen gegenueber Schaedlingsbefall. Untersuchte biochemische Indikatoren sind: Mineralstoffe, photosynthetisch aktive Pigmente, loeslicher Zucker und Staerke, loesliche Aminosaeuren, Gesamtprotein, Prolin, Ascorbinsaeure, Phosphoenolpyruvat, phenolische Inhaltsstoffe. Ueber Chlorophyllfluoreszenz-Messungen erfolgt die Einschaetzung der potentiellen Photosynthesekapazitaet.
Das Projekt "BC-CAP Climate change adaptation potentials of forests in Bhutan - building human capacities and knowledge base. (BC-CAP) - Susceptibility models for climate change relevant biotic disturbance agents and fire (biotic disturbance model)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz durchgeführt. In dem Projektteil wird ein Modell entwickelt, das die räumliche und zeitliche Entwicklung des forstwirtschaftlich bedeutenden Fichtenborkenkäfers, Ips schmutzenhoferi, in ausgewählten Waldbeständen in Bhutan simuliert. Das Modell basiert auf dem für den Buchdrucker, Ips typographus, entwickelten PHENIPS-Modell (Baier et. al, 2007). In Kombination mit dem Prädispositions-Bestimmungsschlüssel (PAS) (Netherer and Nopp-Mayr, 2005), welcher für die dort vorhandenen lokalen Bedingungen erst adaptiert werden muss, soll das Modell eine Risikoabschätzung einer Massenvermehrung des Borkenkäfers ermöglichen sowie die gefährdeten Waldbestände unter den jetzigen und zukünftigen Klimabedingungen ausweisen.
Das Projekt "Dynamisches Prädispositionsmodell für Buchdrucker" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz durchgeführt. Die Wahrscheinlichkeit von Massenvermehrungen des Buchdruckers, Ips typographus, in fichtendominierten Wäldern Mitteleuropas wird maßgeblich von der Wasserversorgung der Bestände beeinflusst. Bestimmte baumphysiologische Parameter (z.B. Wasserpotential des Xylems) weisen auf eine Veränderung des Wasserstatus infolge akuten Wassermangels hin. Das beantragte Projekt geht folglich von der Möglichkeit aus, Schwellenwerte im Stresszustand von Bäumen zu identifizieren, die auf eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Borkenkäferbefall schließen lassen. Die geplanten Untersuchungen konzentrieren sich auf Interaktionen zwischen Bodenwasserhaushalt, Baumzustand und Befallsbereitschaft des Buchdruckers. Mit Hilfe von Abdeckungen soll der Niederschlag auf den Untersuchungsflächen im Lehrforst der Universität für Bodenkultur, Wien künstlich zurückgehalten und starker bzw. moderater Trockenstress an den Versuchsbäumen induziert werden. Während des dreijährigen Untersuchungszeitraums werden mikroklimatische, bodenspezifische, hydrologische, baumphysiologische und biometrische Parameter auf den Flächen erhoben, sowie Befallsexperimente an gestressten und unmanipulierten Bäumen durchgeführt. Ergebnisse der Feld- und Laboranalysen fließen in ein 'Wasser Defizit Modell ein, das auf dem hydrologischen Modell Brook90 zur Beschreibung von Zusammenhängen zwischen Bodenzustand und Wasserhaushalt basiert. Brook90 wird als geeignetes Instrument angesehen, um Wasserstress auf Bestandesebene zu modellieren und Grenzwerte bezüglich einer kritischen Baumwasserversorgung zu definieren. Projektziel ist, ein dynamisches Schätzmodell (DPAS) zu entwickeln, mit Hilfe dessen räumliche und zeitliche Veränderungen in der Prädisposition von Beständen gegenüber Buchdruckermassenvermehrungen aufgezeigt werden können und das eine tägliche Abschätzung der Befallswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit von der Bestandeswasserversorgung ermöglicht. DPAS baut auf bereits bewährten (Brook90) und am Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz entwickelten Modellsystemen (PAS, PHENIPS) auf. Vorteile eines dynamischen Prädispositions-Schätzmodells liegen in einer verbesserten Einschätzung des Borkenkäfer-Befallrisikos, da akute Stressoren des Wirtsbaums, wie Wassermangel, berücksichtigt werden können. Kurzfristige Prognosen, z.B. unter Zuhilfenahme von Wetterberichten sollen ebenso möglich sein wie retrospektive Analysen von Befallssituationen bzw. die Erstellung von Szenarios. Das häufiger werdende Auftreten überdurchschnittlich warmer und trockener Perioden in der Vegetationszeit und der Bedarf an geeigneten Monitoring- und Prognoseinstrumenten bezüglich biotischer Schadfaktoren wie Borkenkäfer, lassen ein hohes Anwendungspotential von DPAS sowohl für den Wirtschaftswald als auch für das Management von Schutzgebieten erwarten.
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