Das Projekt "Berufliche und ausserberufliche Risikofaktoren fuer Harnblasenkarzinome in einer hochindustrialisierten Region" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Dortmund, Institut für Arbeitsphysiologie durchgeführt. Bei Harnblasenkarzinompatienten in einer Industrieregion mit Montanindustrie war die Verteilung des an der Verstoffwechselung krebserzeugender aromatischer Amine beteiligten polymorphen Enzyms N-Acetyltransferase 2 (NAT2) und die Verteilung des an der Verstoffwechselung hoch reaktiver Stoffwechselprodukte (ua von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen) beteiligten polymorphen Enzyms Glutathion-S-Transferase M1 (GSTM1) zu untersuchen. Der Anteil von Harnblasenkarzinompatienten mit einer geringen Stoffwechselkapazitaet des Enzyms NAT2 ('langsame Acetylierer') lag bei 64 Prozent und war somit im Vergleich zur mitteleuropaeischen Normalbevoelkerung nur leicht erhoeht. Der Anteil im Teilkollektiv mit beruflicher Exposition gegen Farben war mit 71 Prozent leicht erhoeht. Der Anteil der Harnblasenkarzinompatienten, die das hoch reaktive Stoffwechselprodukte entgiftende Enzym GSTM1 nicht aufwiesen, war mit 70 Prozent deutlich erhoeht (mitteleuropaeische Normalbevoelkerung: 50 Prozent). Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass neben den erwiesenermassen harnblasenkarzinogenen aromatischen Aminen auch andere Substanzgruppen an der vermehrten Ausloesung von Harnblasenkarzinomen beteiligt sind.