Das Projekt "Teilvorhaben 1: Bewertung von Wertschöpfungsketten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, Institut für angewandte Forschung durchgeführt. An der Primärenergieproduktion haben die Erneuerbaren Energien in Deutschland derzeit einen Anteil von ca. 13 %. Davon wiederum sind ca. 70 % Biomasse-basierte Energieträger. Bezogen auf die reine Energiemenge ist die Wärmebereitstellung das bei weitem wichtigste Segment der Erneuerbaren Energien. Die feste Biomasse, insbes. (Wald-) Holz, hat mit rund 80 % den größten Anteil daran. Einhergehend mit der so genannten Energiewende hat die energetische Nutzung (Waldhackschnitzel, Scheitholz, Waldholzanteile in Pellets) daher auch zunehmende Relevanz in der Wertschöpfung. Sie steht aber auch in wachsender Konkurrenz mit den stoffl. Verwendungen von Waldholz. Mit den Zielen, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Primärenergie aus inländischer Herkunft zu erhöhen, steigt generell der Nutzungsdruck auf die Ressource Holz. Konfliktpotenziale zeigen sich u.a. im Rahmen der Nachhaltigkeitsdiskussion und einer befürchteten Übernutzung mit negativen Auswirkungen auf Ressourcen (u.a. standortspez. Nährstoffpotenziale und Gefährdungen von extensiv genutzten naturschutzfachlich wertvollen Waldbeständen). Ökonomische Wertschöpfungseffekte (Einkommen, Unternehmergewinne, Steuereinnahmen) und Umweltauswirkungen (Nutzungsintensitäten, Emissionen von Luftschadstoffen und Treibhausgasen) können als Kriterien für eine Entscheidungshilfe von eventuell begünstigten Förderungen bestimmter 'Value Chains' herangezogen werden. Dies gilt sowohl für eine energet. als auch für eine stoffl. Verwendung sowie im Detail für Teilstoffströme bei der Betrachtung von Wertschöpfungsketten innerhalb der energet. Nutzung selbst. Von entscheidender Bedeutung ist auch, die Wertschöpfung nach ihren regionalen und überregionalen Wirkungen differenziert zu betrachten (Stoffströme, Regionalität der Wertschöpfung). Gerade die Regionalität der Effekte wurde in bisherigen Studien weitgehend vernachlässigt. Im Forschungsvorhaben stehen die Analyse der Nutzungskonkurrenzen und die Wertschöpfungsketten der Energieholznutzung im Kleinprivatwald (kleiner 200 ha) am Beispiel des Bundeslandes BW im Fokus. Dort werden bislang noch ungenutzte Holzressourcen zur Schließung von bestehenden und prognostizierten Versorgungslücken vermutet, soweit die Hypothese. Folgende Fragestellungen sollen im Detail untersucht werden: - Wie sieht die Holznutzung im Kleinprivatwald hinsichtl. der Intensität tatsächlich aus? - Welche Wertschöpfungsketten der Energieholznutzung des Kleinprivatwaldes stellen sich in einer ganzheitlichen Bewertung (ökonomische Effekte, Umweltauswirkungen, Regionalität von Stoffströmen und Wertschöpfung) als vorteilhaft heraus? - Wie unterscheiden sich Nutzungsintensität und Wirkungen der Energieholznutzung im Kleinprivatwald von den übrigen Waldbesitzarten? - Welche Ketten der stofflichen bzw. energetischen Verwertung sollten bevorzugt werden, wenn eine Optimierung der Umweltauswirkungen und die Maximierung der (regionalen) Wertschöpfungseffekte im Vordergrund stehen? (Text gekürzt)
Das Projekt "Installation eines Biomembranreaktors (MBR) in Kombination mit einer Umkehrosmoseanlage zur Abwasseraufbereitung + Messprogramm" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Albert Köhler GmbH & Co.KG durchgeführt. Die Albert Köhler GmbH & Co. KG ist ein mittelständisches Unternehmen, das Pappen zu 96 Prozent aus Altpapier herstellt. Ziel des Vorhabens ist es, durch eine für die Papierbranche neuartige Anlage sein Abwasser so aufzubereiten, dass es in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden kann. Zugleich soll die im Abwasser gespeicherte Wärme zur Deckung des Energiebedarfs im Unternehmen beitragen. Insgesamt werden rund 2000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid pro Jahr eingespart. Das Vorhaben wird im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert. Das Unternehmen plant, das vorgereinigte Abwasser zukünftig in zwei weiteren Stufen, einem Membranbioreaktor und einer nachgeschalteten Teilstrombehandlung mittels Umkehrosmose, zu reinigen. Der Membranbioreaktor ist eine Kombination von konventionellem Belebungsverfahren und Ultrafiltration. Bis zu 94 Prozent des Abwassers können dem Produktionskreislauf wieder zugeführt werden. Dementsprechend sinkt der Frischwasserbedarf. Zugleich wird die Schadstofffracht verringert und ein Beitrag zum Gewässerschutz geleistet. Durch den Wiedereinsatz des warmen Abwassers in der Produktion verringert sich der Bedarf an Primärenergie. Zu dieser Verringerung trägt auch das Vorwärmen des zugesetzten Frischwassers bei. Die dafür erforderliche Energie wird mit Hilfe von Wärmetauschern aus dem Abwasser gewonnen.
Das Projekt "ClimReg- Bundeslandspezifische Energieszenarien als Entscheidungsgrundlage für eine zukunftsfähige Energienutzung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Graz, Institut für Wärmetechnik durchgeführt. Wie die 2020 Energie- und Klimaziele der EU für Österreich erreicht werden können, ist der Fokus des Projekts. Mittels der Methode des Backcasting für die Zeithorizonte 2020 und 2030 werden Technologien in den Schlüsselbereichen Gebäude, Produktion, Mobilität und Energiebereitstellung identifiziert (ausgehend von der Energiedienstleistung, im Übergang von Nutz-, End- auf Primärenergie), bewertet (auch Wertschöpfungseffekte), und zu Szenarien eines konsistenten Gesamtenergiesystems zusammengestellt. Die vertiefte Einbindung von Stakeholdern in diesen Prozess ist dabei zentral. Als weiteres innovatives Element fokussieren wir auf die Bundeslandebene, um beispielhaft anhand zumindest eines Bundeslandes eine breit akzeptierte Methode des Herunterbrechens der Energie- und Klimaziele auf die Länder zu entwickeln. Dies stellt auch eine Basis zur Festlegung der Verantwortlichkeiten zwischen diesen Ebenen bereit.
Primärenergiegewinnung und -importe Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Rund 70 Prozent des Energieaufkommens wird durch Importe diverser Energieträger gedeckt. Um die Versorgung zu sichern, sollte die Importabhängigkeit verringert und die Vielfalt an Lieferländern und Transportstrukturen erhöht werden. Entwicklung der Primärenergiegewinnung Seit dem Jahr 1990 ging die Gewinnung von Energierohstoffen wie Erdgas, Kohle oder erneuerbare Energien in Deutschland um etwa 45 % zurück. Im Jahr 2022 wurden etwa 3.700 Petajoule (PJ) inländisch gewonnen (siehe Abb. „Primärenergiegewinnung in Deutschland“). Das entspricht etwa 31,5 % des gesamten Primärenergieverbrauchs dieses Jahres. Der Anteil der inländischen Gewinnung am Primärenergieverbrauch schwankt seit Mitte der 2000er Jahre zwischen 28 und 31 %. Die wichtigsten im Inland gewonnenen Energieträger sind die erneuerbaren Energien wie Windkraft, Sonnenenergie, Wasserkraft und Biomasse . Sie machen inzwischen mehr als die Hälfte der im Inland gewonnenen Energieträger aus. Dabei wird ein Teil der gewonnenen bzw. verbrauchten Biomasse mit dem Ausland gehandelt. Alle anderen erneuerbaren Energien werden in Deutschland gewonnen und im selben Jahr verbraucht. Braunkohle machte im Jahr 2022 32 % der im Inland gewonnenen Energieträger aus. Dabei wird seit dem Jahr 2003 in Deutschland sogar etwas mehr Braunkohle gefördert, als im Inland verbraucht wird. Etwa 6 % des in Deutschland verbrauchten Erdgases und 2 % des Inlandsverbrauchs an Mineralöl stammte 2022 aus deutschen Quellen. Die Förderung von Steinkohle wurde in Deutschland 2019 eingestellt. Importabhängigkeit verringern Importiert werden somit vor allem die fossilen Energieträger Mineralöl, Gas, Steinkohle und Uran. Uran zur Kernenergienutzung wird zu 100 % eingeführt (siehe Tab. „Primärenergieimporte“). In den kommenden Jahren wird Deutschland auch bei Erdöl und Erdgas auf Importe angewiesen sein. Die Risiken dieser hohen Importabhängigkeit wurden 2022 im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine-im Jahr 2022 deutlich. Deutlich verringerte Einfuhren von Erdgas aus Russland führten zu stark steigenden Erdgas-Preisen für Verbraucher und in der Folge zu erheblichen volkswirtschaftlichen Verwerfungen. Um die Abhängigkeit von Energieimporten weiter zu verringern, sollten heimische erneuerbare Energien weiter ausgebaut und Lieferländer und Transportstrukturen diversifiziert werden. Auch das Einsparen von Energie hilft, die Importabhängigkeit zu verringern.
Die Albert Köhler GmbH & Co. KG ist ein mittelständisches Unternehmen, das Pappen zu 96 Prozent aus Altpapier herstellt. Ziel des Vorhabens ist es, durch eine für die Papierbranche neuartige Anlage sein Abwasser so aufzubereiten, dass es in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden kann. Zugleich soll die im Abwasser gespeicherte Wärme zur Deckung des Energiebedarfs im Unternehmen beitragen. Insgesamt werden rund 2.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid pro Jahr eingespart. Das Vorhaben wird im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert. Das Unternehmen plant, das vorgereinigte Abwasser zukünftig in zwei weiteren Stufen, einem Membranbioreaktor und einer nachgeschalteten Teilstrombehandlung mittels Umkehrosmose, zu reinigen. Der Membranbioreaktor ist eine Kombination von konventionellem Belebungsverfahren und Ultrafiltration. Bis zu 94 Prozent des Abwassers können dem Produktionskreislauf wieder zugeführt werden. Dementsprechend sinkt der Frischwasserbedarf. Zugleich wird die Schadstofffracht verringert und ein Beitrag zum Gewässerschutz geleistet. Durch den Wiedereinsatz des warmen Abwassers in der Produktion verringert sich der Bedarf an Primärenergie. Zu dieser Verringerung trägt auch das Vorwärmen des zugesetzten Frischwassers bei. Die dafür erforderliche Energie wird mit Hilfe von Wärmetauschern aus dem Abwasser gewonnen.
Branche: Papier und Pappe
Umweltbereich: Wasser / Abwasser
Fördernehmer: Albert Köhler GmbH & Co. KG
Bundesland: Baden-Württemberg
Laufzeit: 2008 - 2010
Status: Abgeschlossen