Das Projekt "Bewertung des baulichen und betrieblichen Zustandes oeffentlicher Kanalisationssysteme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Lehrstuhl und Institut für Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Von den ca 310 000 km oeffentlichen Abwasserkanaelen in den alten Bundeslaendern sind nach neuesten Umfragen und Hochrechnungen ca 20 Prozent schadhaft. Im Sinne des Umweltschutzes und im Vollzug des WHG sind undichte Kanaele zu sanieren. Bei Ansatz eines mittleren Preises von 2 500,-- DM pro laufenden Meter fuer die Sanierung der rund 62 000 km schadhaften Kanaele ergibt sich ein Investitionsbedarf von etwa 150 Milliarden DM. Hieraus leitet sich die Notwendigkeit ab, eine Sanierungsreihenfolge in Abhaengigkeit von den baulichen Maengeln sowie den oertlichen Gegebenheiten festzulegen, um die vorhandenen Mittel moeglichst effektiv einsetzen zu koennen. Ziel der geplanten Untersuchung ist es, ein von der Arbeitsgruppe 1/6/3 der ATV erarbeitetes Klassifikationssystem an ausgewaehlten Kanalisationen zu verifizieren. Die Erprobung des Ansatzes soll an unterschiedlich strukturierten Entwaesserungsgebieten erfolgen (grossstaedtisches Entwaesserungsgebiet mit relativ hohem Anteil an industriellem Altwasser, kleinstaedtisches Entwaesserungsgebiet im laendlichen Raum, mittelstaedtisches Entwaesserungsgebiet, mit und ohne Bergbaueinfluss), von denen nach Moeglichkeit vollstaendige Aufzeichnungen ueber den baulichen Zustand sowie die oertlichen Gegebenheiten vorhanden sind.