Das Projekt "Wirkungen von Probiotika auf Transport- und Barrierefunktionen des Darmepithels" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie Universität Berlin, Fachbereich Veterinärmedizin durchgeführt. Zum besseren Verständnis der Ergebnisse üblicher Bilanzversuche sind an isolierten Epithelien des Dünndarmes vom Schwein Untersuchungen vorgesehen, um in vitro durch Probiotika verursachte Veränderungen resorptiver und/oder sekretorischer Transportmechanismen sowie der Barrierefunktion zu erfassen. Diese Untersuchungen werden mit Hilfe isolierter Epithelien des Schweinedarmes durchgeführt und sehen die Bestimmung der transportphysiologischen Parameter vor, welche die konventionelle Ussing-Kammer-Methode erlaubt (Elektrophysiologie, Transportraten von Elektrolyten oder Substraten). Die mögliche Beeinflussung epithelialer Funktionen durch Probiotika ergibt sich aufgrund von Interaktionen von Mikroorganismen mit den Epithelzellen. Die Mechanismen dieser Wechselwirkung(en) sind nur mit Hilfe einer Epithelzellkultur des Schweines zu objektivieren. Aus diesem Grunde ist es notwendig, eine in den USA existierende Zelllinie (Intestinal Porcine Epithelial Cell, IPCE1, Schweinedünndarm) so weit zu charakterisieren, dass die Prüfung dieser Wechselwirkungen möglich ist. Eine Ergänzung der in vitro Versuche (isolierte Epithelien und Zellkultur) durch Perfusionsversuche ist notwendig.
Das Projekt "The effect of Enterococcus faecium (CYLACTIN LBC) in milk substitute for calves on performance and health condition" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur Allgemeiner Pflanzenbau, Ökologischer Landbau durchgeführt. In einem Fütterungsversuch mit Kälbern wurde der Einfluss eine Probiotikums aus Enterococcus faecium (CYLACTIN LBC) in einem Milchaustauscher für Kälber gegenüber einem unbehandeltem Milchaustauscher auf die Lebendmasseentwicklung und die Tiergesundheit untersucht.
Das Projekt "Molekularbiologische Charakterisierung der Wechselwirkung von Fermentationsorganismen und Probiotika mit der Intestinalflora" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von FRUTAROM Savory Solutions GmbH durchgeführt. Bei der Passage von Lebensmittel-assoziierten (einschließlich probiotischer) Laktobazillen durch den Intestinaltrakt reagieren diese Mikroorganismen auf die hier herrschenden ökologischen Bedingungen, die von der Wirtsseite und von Wechselwirkung mit der Intestinalflora bestimmt werden. Das Ziel dieses Projektes ist es, diese Reaktionen auf molekularbiologischer Ebene zu charakterisieren. Es sollen Gene isoliert und charakterisiert werden, die spezifisch unter den ökologischen Bedingungen des Intestinums exprimiert werden. Zu diesem Zweck werden die induzierbaren Promotoren mit Hilfe der Anwendung der 'in vivo expression technology' (IVET) in Laktobazillen-freien Mäusen isoliert. Die zu den Promotoren gehörenden Leserahmen werden charakterisiert, so daß der funktionale Zusammenhang zwischen dem Genprodukt und der induzierten Genexpression im Intestinum erkennbar wird. Die Funktion wird durch Instruktion von 'knock-out'-Mutanten in vitro und in vivo überprüft.
Das Projekt "CEX - Entwicklung eines probiotischen Futtermittelzusatzes (C-Ex) für die Geflügelproduktion gemäß den Anforderungen der europäischen Registrierung - Programm CRAFT" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln, Institut für Umweltbiotechnologie durchgeführt. Der Einsatz von Antibiotika in subtherapeutischen Dosierungen in der Tierernährung ist in den vergangenen Jahren zunehmend kritisiert worden und hat zu massiven Einschränkungen für die Tierproduktion geführt. Das nahe liegende generelle Verbot von Antibiotikabgaben im Futter gebietet die Entwicklung von effizienten Alternativen zur Erhaltung der hygienischen Grundvoraussetzungen vor allem in Hinblick auf Infektionen mit Salmonella und Campylobacter. Im Interesse der Tierproduzenten und der Konsumenten musses gelingen, die hygienischen Standards bei gleichzeitiger Wahrung der ökonomischen Rahmenbedingungen zu gewährleisten. Das vorliegende Projekt zielt auf die Entwicklung eines definierten CE-Produktes ab, das im Vergleich zu Produkten, die außerhalb der EU auf dem Markt sind, den strengen Kriterien der Europäischen Registrierungsbehörden entspricht. Das Grundprinzip der Competitive Exclusion bedeutet eine Verdrängung unerwünschter Keime aus dem Verdauungstrakt aufgrund zugefütterter probiotischer Stämme. Diese werden aus gesunden erwachsenen Hühnern isoliert und sollen die natürliche Darmflora der Küken positiv beeinflussen. Unter den Gegebenheiten der heutigen Tierproduktion, ist es nötig, die Küken beim Aufbau einer schützenden Darmflora zu unterstützen, da in den ersten Stunden kein Kontakt zu erwachsenen Tieren besteht. Die Produktentwicklung wird unterstützt durch mikrobiologische und molekularbiologische Testsysteme und zielt auf die Etablierung eines umfassenden Hygienekonzepts in breit angelegten Feldversuchen ab. Im aktuellen Projekt findet die Entwicklung eines leistungsfähigen Produktes in Form einer Europaweiten Kooperation statt und hat die umfassende Erarbeitung des Themas zum Inhalt. Durch die komplexe Struktur der Partnerschaften wird die Problematik von der physiologischen Erfassung des Phänomens, über die Entwicklung von geeigneten Testsystemen, der Definition des Produktes an sich, bis hin zu Anwendungsstrategien, Hygienekonzepten und nicht zuletzt Marketingstrategien behandelt.