Das Projekt "Teilprojekt 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz durchgeführt. Mit dem Klimawandel und einhergehenden Veränderungen in Temperatur und Niederschlagsverteilung sind Winterackerbohnen zunehmend als Alternative zu Sommerackerbohnen interessant. Voraussetzung ist ihre weitere züchterische Bearbeitung. Das Gesamtziel des Verbundvorhabens besteht in der Identifizierung von DNA-Markern auf der Basis der Assoziationskartierung, die ein markergestütztes 'pre-breeding' von Winterackerbohnen mit verbesserter Trockentoleranz erlauben sollen. Die Arbeitsplanung gliedert sich in drei Komplexe: (1) Die Kartierung von DNA-Markern: 2000 AFLP sollen mittels einer geeigneten Linienpopulation kartiert werden. (2) An einem zweiten Satz von größer als 200 Linien erfolgt die Analyse der Assoziation von DNA-Markern mit Merkmalen. Die physiologische Charakterisierung der Ackerbohnenlinien bezüglich ihrer Trockentoleranz findet unter reproduzierbaren Laborbedingungen an 4 Wochen alten Pflanzen statt. Merkmale sind die Membranstabilität, gemessen als 'electrolyte leakage', das relative Blattwasserdefizit, der Prolingehalt, der Gesamtgehalt löslicher Zucker, der Gehalt an Glycinbetain sowie der Chlorophyllgehalt, gemessen mittels SPAD-Meter. (3) An 40 Linien (Validierungssatz) wird die Trockentoleranz unter freilandnahen Bedingungen im Rain out-Shelter evaluiert. Neben der 13C Diskriminierung als Parameter der Wassernutzungseffizienz werden hier in 3 Umwelten vor allem Ertrag einschließlich Ertragsparametern und Ertragsstabilität ermittelt. Außerdem sollen Feldversuche mit chemischer Sikkation durchgeführt werden, um zu untersuchen, ob solche bei Getreide in der Züchtung auf Trockentoleranz angewandten Methoden für Ackerbohnen relevant sind. Vergleichbare Arbeiten bei Ackerbohnen liegen bislang nicht vor. Die Züchtung trockentoleranter Ackerbohnen wird die Absatzmöglichkeiten für Sorten im In- und Ausland ebenso verbessern, wie Anbauwürdigkeit und Nachhaltigkeit des Anbaus von Ackerbohnen als einheimische Leguminosen. Erkenntnisse und Material stehen über die GFP der Pflanzenzüchtung zur Verfügung.
Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Department für Nutzpflanzenwissenschaften - Pflanzenzüchtung, Abteilung für Zuchtmethodik der Pflanze durchgeführt. Ziel ist die züchterische Entwicklung von Winter-Ackerbohnen mit deutlich verbesserter Trockenstress-Toleranz. Die angestrebten Ergebnisse lassen erstmals Tauglichkeit und Optimierungspotential der markergestützten Assoziationsanalyse bei Ackerbohnen erkennen. Für Trockenstress maximal divergente Linien werden identifiziert und weitere können aufgrund der Ergebnisse hergestellt werden. Es sollen Inzuchtlinien der Göttinger Winter-Ackerbohnen-Population phänotypisiert (Trockentoleranz im Feld & physiologische Merkmale) und via DNA-Marker genotypisiert werden. Ausmaß & Struktur des genetischen Kopplungsungleichgewichtes zwischen Markern sollen studiert und markierte Gene (QTL) für Trockenstress (Blühende bis Reife) ermittelt werden (Sommerbohnen als Kontrolle). Kooperation von Univ. Göttingen (WL), NPZ Lembke (OS) & JKI in Groß-Lüsewitz (CB). Material: 100 homozygote Linien (genetische Kopplungskarte); 200 homozygote Linien (Göttinger Winter-Ackerbohnen-Population) für die Assoziationsanalyse. Jahr 1 & 2: kontrollierte Erzeugung von Saatgut; DNA-Markerarbeiten; ,Rain-Out-Shelter'-Versuche im Feld (WL & CB) & sog. Sikkationsversuche (OS; Jahre 1-3) im Feld. Jahr 1-3: physiologische Untersuchungen (Membranstabilität, relative Wasserdefizit, Prolin - & Glycinbetaingehalt, lösliche Zucker, Chlorophyllgehalt, 13C-Diskriminierung; CB). Jahr 3: DNA-Markerarbeiten, Gesamt-Analyse, Publikation, Ergebnis-Transfer.
Das Projekt "Gross ammonification, gross nitrification and N net mineralization in temperate forest soils at low temperatures (amoni)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Bodenphysik durchgeführt. The temperature dependency of N turnover at low soil temperatures is poorly known. In the past, N mineralization in temperate forest soils at low soil temperatures in the dormant season was often considered negligible, which is questioned by recent findings. Here, we will study rates of in situ N net mineralization throughout a full year in a beech and a spruce forest ecosystem to quantify the relevance of winterly processes at the annual scale. In laboratory experiments with undisturbed soil samples at constantly low temperatures (+8, +5, +2, -1, -4 °C) we will investigate the temperature dependency of gross ammonification, gross nitrification and immobilization in different soil horizons from both sites using the 15N dilution technique. To test the hypothesis that substrate quantity and quality influence the temperature dependency of these processes, different substrates (NH4 in case of gross nitrification; glycine, proline and 2,6-pyridindicarbonic acid in case of gross ammonification) will be added. Temperature dependencies will be quantified using the Arrhenius equation. The results of this project will be of special relevance when predicting effects of future climate change on the N cycle in forest soils.
Das Projekt "Untersuchungen zur Stresssensitivitaet von Oekotypen der Buche (Fagus sylvatica)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Forstbotanik und Baumphysiologie durchgeführt. In der vorliegenden Arbeit wurden Oekotypen der Buche (Fagus sylvatica L.) aus verschiedenen Regionen Baden-Wuerttembergs, und damit unterschiedlichen Standort- und Klimabedingungen, im Freiland auf ihre Sensitivitaet gegenueber Trockenstress untersucht. Die Intensitaet des Trockenstresses wurde anhand des 'Pre-dawn-Wasserpotentials' und des relativen Wassergehaltes der Blaetter, die Stressantwort der Buchen anhand des Malondialdehydgehalts, der Elektrolytleitfaehigkeit und der Prolinakkumulation der Blaetter quantifiziert. Des weiteren wurde der N-Ernaehrungszustand der Buchen sowie das Wachstum der Buchen unter Trockenstress analysiert. Die Untersuchungen ergaben erhebliche Unterschiede in den Reaktionen von Oekotypen der Buche auf einen induzierten 3-monatigen Trockenstress sowohl im Wachstum als auch in physiologischen Parametern. Im Versuchsjahr 1997 konnte eine vorlaeufige Zuordnung der Oekotypen in folgende Kategorien vorgenommen werden: - Resistentes Verhalten Die Oekotypen Ueberlingen und Forbach zeigten einen starken Anstieg des Prolingehaltes in den Blaettern. Bei allen anderen gemessenen biochemischen und physiologischen Stressparametern konnten bei diesen Oekotypen keine Unterschiede zu den Kontrollen festgestellt werden. - Sensitives Verhalten Die Oekotypen Conventwald und Zwiefalten zeigten keinen nennenswerten Anstieg des Prolingehaltes in den Blaettern, wiesen aber 'Pre-dawn-Wasserpotentiale'von bis zu -3,5 MPa auf, die massiven Trockenstress belegen. - Intermediaeres Verhalten Der Oekotyp Ravensburg zeigte keine der bereits erwaehnten Reaktion. Im darauffolgenden Versuchsjahr 1998 zeigten zwar alle Oekotypen eine Prolinanreicherung in den Blaettern, doch waren starke Unterschiede im Wachstum zwischen den Oekotypen zu beobachten. Die Oekotypen Forbach, Ravensburg und Ueberlingen, die 1997 als 'resistent' und 'intermediaer eingestuft wurden und zum Teil auf den Trockenstress durch Prolineinlagerungen in den Blaettern reagierten, waren 1998 zu einem verstaerkten Wachstum faehig. Die 'sensitiv' eingeordneten Oekotypen Conventwald und Zwiefalten zeigten auf den Behandlungsflaechen ein geringeres Wachstum.
Das Projekt "Biochemisch diagnostische Untersuchungen zur Feststellung der Umweltbelastung von Baeumen (Teil 3)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Graz, Institut für Pflanzenphysiologie durchgeführt. Im Rahmen dieses Projektes wurde von unserer Arbeitsgruppe ein Diagnoseverfahren fuer Fichten erarbeitet, mit dem es moeglich ist, in Waldgebieten Hinweise auf die vorherrschenden Immissionskomponenten zu erhalten. Dazu werden verschiedene physiologisch-biologische Parameter (wasserloesliche SH-Verbindungen, Ascorbinsaeure, Pigmente, Truebungstest, Prolin, Peroxidase-Aktivitaet) und die Untersuchung der Nadeloberflaechen (mit dem Rasterelektronenmikroskop) herangezogen. Von den untersuchten Gebieten ist Judenburg (bis 1000 m NN) eindeutig als mit SO2 belastet einzustufen. Die charakteristischen Merkmale sind erhoehter Schwefelgehalt in den Nadeln, erhoehte Gehalte an wasserloeslichen SH-Verbindungen, erhoehte Truebungstestwerte und deutlich ausgepraegte Wachsschaedigungen. Die Plastidenpigmente (Chlorophyll, Carotinoide) nehmen bei plus/minus unbelastetem Material vom ersten bis zum dritten (vierten) Nadeljahrgang zu, wohingegen unter SO2-Einfluss eine vorzeitige Abnahme des Pigmentgehaltes ab dem zweiten oder dritten Jahrgang auftritt. Das Verhaeltnis Xanthophyll zu Carotin steigt ab dem zweiten oder dritten Jahrgang deutlich an, was mit Anzeichen einer beginnenden Verfaerbung korreliert. Geringer Einfluss von Oxidantien bei gleichzeitiger starker Anwesenheit von SO2 ist mit unseren Untersuchungen nicht feststellbar. Dem deutlich gegenueber steht das Verhalten von Fichten mit neuartigen Waldschaeden (Schoeneben). Hier werden neben geringer SO2-Belastung va oxidative Schadstoffkomponenten gemessen. Der charakteristische Merkmalskomplex physiologischer Reaktionen setzt sich hier zusammen aus niedrigen Schwefelgehalten in den Nadeln, erhoehten...