Das Projekt "Abwasserbehandlung bei der Papierherstellung mit Stroh als Rohstoff zur Zellstoffherstellung am Beispiel der Shandong Provinz (Volksrepublik China)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut IWAR, Fachgebiet Abwassertechnik durchgeführt. Hintergrund und Aufgabenstellung: In der Provinz Shandong werden 78 Papierfabriken betrieben und somit hohe Abwassermengen erzeugt (416 Mill. m3 im Jahr 2000), die die aquatische Umwelt sehr stark belasten. Im Gegensatz zu Deutschland wird in China anstelle von Holz Stroh, Schilf, Gras und Bambus als Rohstoff zur Gewinnung von Rohzellstoff eingesetzt. Aufgrund der Tatsache, dass veraltete Fertigungstechniken zur Papierherstellung angewendet werden, fallen große Abwassermengen an. Bei einer Jahresproduktion von 3.007.500 Tonnen Papier im Jahr 2000 und einem Abwasseranfall von 416 Mill. m3 ergibt sich ein spezifischer Anfall von 138 L/kg Papier, der im Vergleich zu Deutschland mit aktuell 10 bis 15 L/kg Papier etwa 10-mal höher ist. Zurzeit arbeiten die meisten Zellstoffhersteller in China, die holzfreie Faserstoffe als Rohstoffe (Gras, Bambus, Stroh etc.) einsetzen, mit dem Sulfat-, dem Sulfit- und dem Sodaverfahren auf. Die Gewinnung der holzfreien Fasern kann durch unterschiedliche Verfahren erfolgen, z.B. durch das TMP-Verfahren (Thermo Mechanical Pulp) oder das CTMP-Verfahren (Chemi Thermo Mechanical Pulp). Aufgrund der Verwendung von holzfreien Rohstoffen wird die Rückgewinnung der Aufschlusslauge kaum angewendet. Die Schmutzfracht der entstehenden Abwässer aus der Papierindustrie ist einerseits von den Produktionsverfahren und andererseits von den eingesetzten Rohstoffen abhängig, wobei insbesondere die Rückgewinnungsrate der Aufschlusslösung (Recycling) die Abwasserfrachten beeinflusst. In China können sich viele kleine Zellstoffhersteller die Betriebs- und Energiekosten der Schwarzlaugerückgewinnung nicht leisten. Das Gesamtziel des beantragten Forschungsvorhabens ist, kurzfristige Lösungsmöglichkeiten zur Abwasserbehandlung für die speziellen Papierabwässer in der Shandong Provinz aufzuzeigen. Diese kurzfristigen Lösungsmöglichkeiten sollen insbesondere bei der Behandlung der anfallenden Abwässer und nicht auf Produktionsumstellungen und Kreislaufführungen bei der Produktion beruhen. Produktionsumstellungen und Kreislaufführungen bei der Produktion sollen später erarbeitet werden. Die bis zu diesem Zeitpunkt errichteten neuen Abwasserbehandlungsanlagen können dann bestehen bleiben. Zur Behandlung der anfallenden Papierabwässer sollen Vorbehandlungsstufen und eine zweistufige biologische Reinigung (anaerob/aerob und aerob/aerob) eingesetzt werden. Mit dieser Verfahrenskombination soll die aufgrund von gesetzlichen Vorgaben geforderte CSB-Ablaufkonzentration in der Stichprobe von 100 mg/L erreicht werden. Es ist Ziel des beantragten Forschungsprojektes behandeltes Abwasser als Brauchwasser wieder in der Papierproduktion zurückzuführen um insgesamt den Wasserverbrauch in der Produktion zu reduzieren. Um die untersuchten Verfahren zur Abwasserbehandlung auch auf anderen Papierfabriken der Shandong Provinz bzw. in ganz China einsetzen zu können, wird untersucht, wie die Verfahren unter anderen Bedingungen angewendet werden könne
Das Projekt "Handlungsspielraeume und -moeglichkeiten von umweltpolitischen Akteuren in der VR China" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ecodevelopment Gesellschaft für Internationale Entwicklungsforschung und -planung durchgeführt. 1) Ziel: Ermittlung der Handlungsspielraeume von umweltpolitischen Akteuren. 2) Zwischenergebnis: a) Analyse des Umweltschutzbueros Dong Ying in der Provinz Shandong in bezug auf Aufbau, Organisation, Aufgaben, Arbeitsgebiete, Know-how und Kooperationen; b) Restriktionsanalyse; c) Vorschlaege von Verbesserungsmoeglichkeiten; d) Formulierung von Umweltqualitaetszielen und Implementationsmoeglichkeiten; e) Umweltpolitik und Umweltverwaltung in der VR China; f) Lokale umweltrelevante Akteure der zivilen Gesellschaft.