Das Projekt "Umsetzung der Ergebnisse der internationalen 'Vor-Ort-Überprüfung' der Treibhausgasinventare - Berichterstattung nach Artikel 7.4 Kyoto-Protokoll - TV 02: Bilanzierung der Gewinnung und Verwendung von Kalkstein in Deutschland und Ausweisung..." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH durchgeführt. A) Problemstellung: Die Bundesrepublik Deutschland hat das Kyoto-Protokoll ratifiziert. Damit wurde die Verpflichtung übernommen, die methodischen und inhaltlichen Anforderungen durch die Klimarahmenkonvention (UNFCCC) sowie die durch deren Gremien (IPCC) festgelegte Qualitätsanforderungen zu erfüllen. Der Stand der Erfüllung dieser Anforderungen wurde im Jahr 2004 mehrfach international überprüft. Dies erfolgte durch Experten vom Sekretariat der Klimarahmenkonvention (automatisiert im Juni 2004) und durch die detaillierte Vor-Ort-Überprüfung vom 27.09-01.10.2004 sowie im Rahmen eines bilateralen Projektes mit Finnland im Oktober 2004. Dabei wurde insbesondere darauf hingewiesen, dass die Emissionen aus Kalksteinverwendungen nicht vollständig inventarisiert sind und diese Lücke kurzfristig zu schließen ist. B) Handlungsbedarf (BMU/UBA): Das Ressort ist im Rahmen der Bundesregierung für die Erfüllung der o.g. Anforderungen zuständig. Das UBA koordiniert den Gesamtprozess im Rahmen des Nationalen Systems zur Emissionsberichterstattung. C) Ziel des Vorhabens: Die Anforderungen des Kyoto-Protokolls an die Qualität der Emissionsinventare sind bis Ende des Jahres 2006 zu erfüllen. Ziel ist die kurzfristige Lösung der bei der Inventarüberprüfung aufgezeigten Probleme, hier insbesondere: Die im Inventar beinhaltete Herstellung von Zement und Kalk macht die emissionsrelevante Hauptverwendung von Kalkstein in Deutschland aus (Expertenschätzung, Analogiebetrachtung zu anderen OECD-Staaten). Die unvollständige Ausweisung weiterer Kalksteinanwendungen ist die Hauptschwäche bei der Berichterstattung von Prozessemissionen der mineralischen Industrie. Zuletzt wurde diese Lücke des deutschen Inventars im Bericht zum UNFCCC-In-Country-Review 2004 beanstandet. Die Fehlstelle wurde auch durch die nationalen Daten zum Emissionshandel deutlich. Der Kalksteineinsatz in der Eisen- und Stahlindustrie, in Entschwefelungsanlagen und z.B. in Produkten der Keramikindustrie ist im Emissionsinventar bisher unberücksichtigt. Ziel ist somit die Schließung dieser Lücke für das Basisjahr 1990 und eine Methodenentwicklung für die Zeitrente und Fortführung der Berichterstattung.