Das Projekt "Schutz von Buchenwäldern in einem System von Prozessschutzgebieten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Naturschutz durchgeführt. Laut fachlicher Stellungnahme vom 09.04.2008 beschränken sich Rotbuchenwälder weitestgehend auf Europa. Deutschland trägt eine besondere Verantwortung zum Schutz von Buchenwäldern, da rund 25Prozent der europäischen Buchenwälder in Deutschland liegen. Im Verlauf weniger Jahrtausende sind die Buchenwälder in Deutschland auf ca. 7Prozent ihres ursprünglichen Areals geschrumpft; echte Urwälder sind praktisch kaum noch vorhanden. Rotbuchenurwälder zählen damit zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen weltweit. Da Buchenurwälder sich aufgrund ihres hohen Struktur-, Mikrohabitat- sowie Alt- und Totholzreichtums durch eine hohe Biodiversität auszeichnen und damit einen hohen Beitrag zum Erhalt der natürlichen Biodiversität Deutschlands leisten, ist dieser Bedrohung eine besondere Bedeutung beizumessen. In Deutschland herrscht nach wie vor ein starkes Defizit an Buchenwäldern, die in Prozessschutzgebieten, also in Nationalparken, Kernzonen der Biosphärenreservate und vor allem auch Naturschutzgebieten geschützt sind. Buchenwälder in Deutschland, die dem Prozessschutz unterliegen, können sich mittelfristig zu sekundären Urwäldern entwi-ckeln. Damit kann zumindest kleinflächig in Deutschland wieder Urwald bzw. Wildnis her-gestellt werden. Allerdings sind durch den steigenden Nutzungsdruck auf Rotbuchenwälder auch in Deutschland insbesondere ältere Buchenwälder mit meist höherem Totholzanteil, die sich zur Ausweisung von Prozessschutzwäldern besonders eignen, sehr gefährdet. Ziel des Vorhabens ist die Herausarbeitung der Defizite an Prozessschutz-Buchenwäldern in den einzelnen dt. Naturräumen und Bundesländern sowie darauf aufbauend eine Vorschlagsliste für die Einrichtung weiterer nutzungsfreier Buchenwald-Schutzgebiete (v.a. NSG). Dazu sollen zunächst folgende Analysen durchgeführt werden: -Vorkommen der sich schon im Prozessschutz befindlichen Buchenwälder größer als 700 ha, - Vorkommen Buchenwälder größer als 300 ha, die zu 70 Prozent älter als 130 Jahre sind (potenzielle Prozessschutzgebiete)
Das Projekt "Schutz von Buchenwäldern in einem System von Prozessschutzgebieten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leuphana Universität Lüneburg, Institut für Ökologie und Umweltchemie durchgeführt. Im Vorhaben geht es um eine Defizitanalyse von Prozessschutz-Buchenwäldern bzw. Buchen-Naturwäldern in allen 68 terrestrischen Naturräumen Deutschlands sowie den einzelnen Bundesländern. Darauf aufbauend sollen pro Naturraum und pro Bundesland jeweils eine Vorschlagliste für die Einrichtung weiterer nutzungsfreier Buchenwald-Schutzgebiete sowie landes- und bundesweite Karten zur überblicksmässßigen Darstellung dieser Gebiete erstellt werden. Für jedes dieser Vorschlagsgebiete soll ein Datenblatt angefertigt werden. Eine detaillierte Arbeitsplanung ist in Form eines Zeitplanes dem Antrag beigefügt. Die Ergebnisverwertung wird im Sinne der Ausschreibung vorgenommen.