Das Projekt "Durchfluss- und Sorptionsverhalten ausgewaehlter geologischer Einheiten gegenueber organischen und anorganischen Modellsubstanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Würzburg, Institut für Geologie, Lehr- und Forschungsbereich Hydrogeologie und Umwelt durchgeführt. Dem geologischen Untergrund kommt bei der Auswahl von Deponiestandorten trotz mehrschichtiger kuenstlicher Deponiebasisabdichtungen eine primaere Bedeutung zu. Erfahrungen in der Geotechnik haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass bodenphysikalische Kriterien allein zur Beurteilung der mineralischen Deponiebarrieren nicht mehr ausreichend sind. Chemische Reaktionen der aus der Deponie austretende Schadstoffe koennen die physikalischen Eigenschaften des geologischen Untergrundes veraendern. Ziel des Vorhabens war es, Untersuchungen zu den chemischen Reaktionen innerhalb einer Tonschicht im Zusammenhang mit diversen Prueffluessigkeiten durchzufuehren und Veraenderungen im Durchflussverhalten zu erfassen. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden in Laborversuchen 6 Tonsteine aus der Trias und dem Jura untersucht. Neben sedimentpetropraphischen und mineralogischen Untersuchungen wurden an einer speziell angefertigten Durchstroemungsapparatur die Durchlaessigkeiten der Tonsteine gegenueber entsalztem Wasser bestimmt. In darauffolgenden Versuchen erfolgte die Durchstroemung mit Prueffluessigkeiten, wobei der Durchlaessigkeitsbeiwert (kf-Wert) nach der Darcy-Beziehung als Mass fuer die Bestaendigkeit der Tonschichten diente. Weiterhin durchgefuehrte Tracerversuche dienten zur Bestimmung weiterer hydraulischer Kenngroessen. DER STAND DES VORHABENS ANFANG 1995: An Durchstroemungsversuchen mit einer Laufzeit von einem Jahr konnte bei einer Beaufschlagung mit Essigsaeure anfaenglich eine erhoehte Durchlaessigkeit der Tonsteine und eine Loesung der Porenzemente festgestellt werden. Bei der Durchstroemung mit Aceton, Ethylenglykol, Natriumchlorid und Phenol zeigte sich eine geringfuegige aber kontinuierliche Verringerung des Durchflusses. Der kf-Wert als Mass fuer die Veraenderung verringerte sich bis um eine Zehnerpotenz. Generell laesst sich feststellen, dass selbst nach einer Durchstroemungszeit von einem Jahr die Wechselwirkungen zwischen Permeat und Tonstein nicht abgeschlossen sind.