Das Projekt "Nebenwirkungen von Dentalmaterialien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Fakultät für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit durchgeführt. In den letzten Jahren sind Amalgamfuellungen fuer eine Fuelle von koerperlichen und psychischen Nebenwirkungen verantwortlich gemacht worden, die von Patienten, aber auch von Aerzten als Zeichen einer Quecksilbervergiftung gewertet wurden. Obwohl die vorliegenden klinischen oder epidemiologischen Studien diese Sicht nicht rechtfertigen, scheint die Zahl von Patienten mit 'Amalgamphobie' (Haefner, 1994) aber weiter zuzunehmen. Von psychiatrischer und verhaltensmedizinischer Seite ist zu vermuten, dass fuer die geklagten Beeintraechtigungen des Wohlbefindens bei Amalgamphobikern psychische Mechanismen verantwortlich sind, wie sie generell bei somatoformen Stoerungen wirksam sind. Damit ist auch zu erwarten, dass die geklagten Stoerungen nicht spezifisch sind fuer Amalgame, sondern auch bei anderen Dentalmaterialen wie z.B. Kunststoffen und Gussmetallen auftreten koennen. Gegenwaertig sind es jedoch vor allem Patienten mit Amalgamfuellungen, die ueber Nebenwirkungen klagen. In der vorgeschlagenen Untersuchung sollen deshalb je 40 amalgamphobische Patienten und 40 unauffaellige Probanden mit Amalgamfuellungen sowohl zahn- und allgemeinmedizinisch wie auch klinisch-psychologisch untersucht und verglichen werden. Insbesondere soll geprueft werden, inwieweit Amalgamphobiker die Kriterien somatoformer Stoerungen erfuellen und welche psychischen Besonderheiten zur Aufrechterhaltung dieser chronischen Fehlhaltung beitragen. Mit standardisierten Verfahren soll dazu u.a. das Ausmass an habitueller Selbstbeobachtung, Angstbereitschaft, hypochondrischer Gedanken und Gefahrenkognitionen erfasst werden. In einem weiteren Abschnitt der Untersuchung soll in zwei experimentellen Bedingungen geprueft werden, ob Amalgamphobiker besonders leicht dazu bereit sind, wahrgenommene koerperliche Erregung als Beschwerden zu aeussern. Schliesslich sind mehrere Teilstudien an studentischen und klinischen Stichproben vorgesehen, um Teilfragestellungen der Studie vertiefend zu untersuchen. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich Ende 1997 vorliegen.
Das Projekt "Arbeitsmedizinische und toxikologische Untersuchungen bei Beschaeftigten gegenueber Brandgasen und Brandrauchen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Dortmund, Institut für Arbeitsphysiologie durchgeführt. Dioxine und Furane, die bei Verbrennungsprozessen auftreten, gelten als toxische Arbeitsstoffe. Ueber Expositionen und deren Wirkungen bei Verbrennungsprodukten liegt erst wenig Wissen vor. Die Analyse der arbeitshygienischen Situation ergab fuer polychlorierte Dibenzodioxine und polychlorierte Dibenzofurane Werte, die zusaetzliche Arbeitsschutzmassnahmen notwendig machen. In Materialproben wurden hohe Konzentrationen an polybromierten Dibenzodioxinen und polybromierten Dibenzofuranen sowie gemischt halogenierten Dibenzofuranen gefunden. Erhoehte Belastungen entsprechender Stoffe im Blutfett der untersuchten Mitarbeiter waren nicht festzustellen. Eine zytogenetische Belastung wurde ebenfalls nicht festgestellt. Gesundheitliche Wirkungen waren mit arbeitsmedizinischen, internistischen und laborchemischen Methoden nicht nachweisbar. Ein gehaeuftes Auftreten von Beschwerden oder Effekte auf psychische Leistungen wurden expositionsbezogen nicht festgestellt.