Das Projekt "Ganzheitliche Untersuchungen zur elektrostatischen Beschichtung mit TGIC-freien und Klarpulverlacken mit ionenarmen Auftragsverfahren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e.V. durchgeführt. Erfolge bei der Reinhaltung von Luft und Wasser sowie Fortschritte in der Abfallentsorgung und zum Schutze des Bodens sind heute Qualitaetsmerkmale einer modernen Industriegesellschaft und belegen, dass industrielles Wachstum nicht mit der Zerstoerung der Umwelt verbunden sein muss. Die elektrostatische Pulverlackierung gewinnt (neben dem Einsatz von Wasserlacken) aus oekologischen Gruenden immer mehr an Bedeutung. Die beim konventionellen Lackieren auftretenden Quellen fuer Luft- und Abwasserverunreinigung (Loesemitteldaempfe, Overspray und Lackschlamm) fallen nahezu vollstaendig weg. Hinzu kommen technologische und oekonomische Vorteile durch die Automatisierbarkeit der Beschichtungsprozesse, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen (Brand- und Gesundheitsschutz) und Qualitaetsverbesserungen. Daraus resultiert auch, die elektrostatische Pulverlackierung nicht nur aus der Sicht ihrer bekannten Vorteile zu sehen, sondern das Gesamtverfahren, einschliesslich des Pulverlackes selbst, kritisch zu betrachten. Pulverlacke koennen Gefahrstoffe beinhalten. Auch ohne das Vorhandensein von Loesemitteln koennen Pigmente, Haerterkomponenten, Verkappungsmittel, Lichtschutzmittel und Additive zur Herstellung verwendet werden, die toxikologisch in der einen oder anderen Weise bedenklich sind. Pulverlacke sind nicht inert. Und es ist selbst bei inerten Materialien der Feinstaubanteil eine moegliche Quelle von Belastungen. Insbesondere wird durch Zusatzanforderungen der Paragraphen 36/37 der GefStoffV die Verwendung erbgutveraendernder Materialien so erschwert werden, dass die Betriebe deren Einsatz auf das Noetigste beschraenken bzw. nur noch TGIC-freie Pulverlacke hergestellt werden. Die integrale Bewertung umwelttechnischer Gesichtspunkte bezieht sich sowohl auf die Produkte, als auch auf den gesamten Anlagen- und Beschichtungskomplex. Ressourcen fuer einen Fortschritt werden - im Einsatz TGIC-freier Pulverlacke vor allem beim Einsatz triboelektrischer Sprueheinrichtungen, - der Anwendung rotierender Spruehglocken vorzugsweise fuer groessere Flaechenleistungen und - unpigmentierter Klarpulverlacke (hier fehlen Fuellstoffe und Farbpigmente) gesehen. Die Ziele fuer neue Lackentwicklungen, die die Pulverlacke mit einschliessen, sind aus gesetzlicher und technischer Sicht klar definiert. Das wachsende Interesse am Einsatz von Pulverlacken ist nicht nur auf die metallverarbeitende Industrie, sondern auch auf viele angrenzende Bereiche, wie Keramik- und Kunststoffbeschichtung, Mehrfachlackierung und die Erzeugung von Isolierschichten gerichtet. Das neue Forschungsprojekt soll zur Vergroesserung der Anwendungsbreite der Pulverbeschichtung beitragen und dabei die genannten Schwerpunkte integrieren.
Das Projekt "Untersuchungen zur Schicht- und Filmbildung triboelektrisch aufgetragener Pulverlacke" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresde, Fakultät Elektrotechnik durchgeführt. Die oekologische und oekonomische Bedeutung der Pulverlackierung beruht ebenso auf der Schonung der vorhandenen Ressourcen wie auf der Vermeidung des Anfalls von Emissionen, Rest- und Abfallprodukten. Der sich verschaerfenden Umweltgesetzgebung kann die elektrostatische Pulverbeschichtung erfolgreich Rechnung tragen. Das Forschungsvorhaben gehoert zu dem Gebiet der Entwicklung emissionsarmer Verfahren und Produkte im Rahmen des Programms Umweltforschung und Umwelttechnologie. Im Verfahrensvergleich zwischen Tribo-, Korona- und koronareduziertem Auftrag von Erst- und Zweitschichten wurden die Substratstrommessungen, die Fallmethode fuer die Pulverhaftfestigkeit, die Messung der elektrischen Feldstaerke, die Rotationsmethode zur Ladungsmessung erfolgreich eingesetzt. Pruefobjekte waren vor- und nichtvorbeschichtete Pruefplatten in entsprechender Aufnahmevorrichtung und Musterwerkstuecke in Verbindung mit stationaeren Spruehgeraeten und einer exakt dosierbaren Pulverversorgung, sowie definierten Bahn- und Hubgeschwindigkeiten. Bei ueblichen technologischen Bedingungen ist ein Zweitauftrag in allen Faellen moeglich, wobei Tribogeraete bessere Bedingungen als Koronageraete bieten. Die groessten Abweichungen und Stoerungen sind bei elektrostatischen Vorausladungen und Defekten (Poren u ae) in der Grundschicht zu erwarten. Es konnten Zusammenhaenge zwischen Pulverlackfilm (Glanz, Orange Peel) und Beschichtungsbedingungen (Auftragsart, Bahngeschwindigkeit, Schichtdicke, Erst- und Zweitschicht) experimentell nachgewiesen und auf handelsuebliche Grundierungen (Aqua-Primer, Zinkpulverlack, ETL usw) angewendet werden. Durch den Einsatz moderner Messmittel (Glanzmessung, Wave-scan, Byko-track) werden Qualitaetsmerkmale zahlenmaessig dokumentiert. Die Einbeziehung des Temperatur-Zeit-Regimes gestattet den Einfluss der Aushaertung zu integrieren, gewaehlte Haltezeiten zu optimieren, Energie und Zeit zu sparen.
Das Projekt "Untersuchungen zur elektrostatischen Beschichtung von Holz und Holzwerkstoffen mit Pulverlacken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH durchgeführt. Ziel ist die Einfuehrung der in der Metallbeschichtung bewaehrten emissionsfreien und abfallarmen Pulverlackierung in der Holzindustrie. Die elektrostatische Applikation erfordert einen spezifischen Oberflaechenwiderstand kleiner 10(xp=10) Ohm. In der Kombination mit dem Thermoreibglaetten und einer neuartigen Vorerwaermung im hochfrequenten elektromagnetischen Feld wurde eine Technologie zur Einschichtpulverlackierung von profilierten MDF-Teilen gefunden. Die Pruefergebnisse zu den moebelspezifischen Gebrauchseigenschaften pulverbeschichteter Holzwerkstoffe ermoeglichen die Abgrenzung potentieller Anwendungsgebiete und nennen Entwicklungsforderungen an die Pulverlackhersteller.
Das Projekt "Teilvorhaben 1: Untersuchung und Entwicklung spezifischer Vorbehandlungsmethoden zur Pulverlackierung von SMC" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e.V. durchgeführt. Die für den Schutz, das Design und die funktionellen Aufgaben notwendige Lackierung von Sheet Moulding Compounds (SMC) soll auf das Niveau zukünftiger Qualitätsanforderungen gehoben und die dem SMC-Oberflächen innewohnenden Probleme durch die Entwicklung neuer umwelt- und ressourcenschonender Lackierverfahren mit Pulver- bzw. UV-Flüssiglacken überwunden werden. Dabei sind elektronische Auftragstechniken und -technologien entsprechend den Anforderungsprofilen der verschiedenen Branchen zu modifizieren. Es ist vorgesehen, Untersuchungen und Entwicklungen an spezifischen Vorbehandlungstechniken zur Pulverlackierung von SMC durchzuführen, diese in die technologische Umsetzung der kompletten Beschichtungstechnologie zu integrieren und die Praxistauglichkeit nachzuweisen. Die Ergebnisse der praxisorientierten Forschung bieten die Möglichkeit, durch die Bearbeitung von Anwendungen unterschiedlicher Branchen und Beschichtungsaufgaben neues Wissen zu generieren und interdisziplinär in dem sich bildenden Kompetenz-Netzwerk zum gegenseitigen Nutzen anzuwenden. Das ZAFT koordiniert den Verbund.
Das Projekt "Entwicklung eines auf den Prinzipien der Pulverlackierung basierenden Korrosionsschutzverfahrens für ultrahochfesten Stahl, das bei einer signifikant höheren Energieeffizienz dem Sherardisierverfahren gleichwertige Ergebnisse liefert." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Benteler Automobiltechnik GmbH durchgeführt. Rationelle Energieverwendung (Stromeinsparung 155 GWh + CO2-Vermeidung 123.000 to pa) durch Entwicklung eines auf Prinzipien der Pulverlackierung basierenden Korrosionsschutzverfahrens für ultrahochfesten Stahl (UHSS), das dem Sherardisierverfahren gleichwertige Ergebnisse bei Korrosionsbeständigkeit, Schweißbarkeit und Schlagfestigkeit liefert. A) Systematische Grundlagenuntersuchung der Prinzipien des Beschichtungsprozesses (Pulverentwicklung, Ofenparameter, Schichtanalyse) anhand Blechteile. B) Übertragung der Prinzipien auf Bauteile (Pulveraufbringung, abrasives Medium, Düsengeometrien, mechanische Kennwerte). C) Konzeption eines geschlossenen, kontinuierlichen Durchlaufkonzepts und isolierter Test kritischer Komponenten im Labormaßstab. Vorhaben fördert Leichtbau bei Automotive + artverwandten Branchen mit späterer Anwendung in Deutschland. Es erweitert Anwendungsmöglichkeiten von UHSS auf korrosionsgefährdete Bereiche, ist energieeffizient, branchenübergreifend und universell für Stahl anwendbar, nicht durch Struktur/Geometrie der Bauteile begrenzt. 2011-2015 erwartet Unternehmen ein Potential von 150.000 to korrosionsbeständiger UHSS-Bauteile.