Die Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung beschreibt flächenhaft das natürliche Potential gegenüber einer Grundwassergefährdung durch das Eindringen von Schadstoffen von der Erdoberfläche durch den Boden und den tieferen Bereich der ungesättigten Zone bis zum Erreichen der Grundwasseroberfläche aus Sicht der geologisch-hydrogeologischen Naturraumausstattung. Unter Grundwasserüberdeckung werden dabei der Boden und der Gesteinskörper über dem obersten zusammenhängenden und für eine Grundwassergewinnung potenziell nutzbaren Grundwasserstockwerk verstanden (DIN 4049). Die vorliegende quantifizierende Methodik folgt einem zwischen den staatlichen Geologischen Diensten der Bundesrepublik Deutschland abgestimmten Konzept, welches sich den zunehmenden Interessenskonflikten im Zusammenhang mit der Nutzung natürlicher Ressourcen aus Sicht der angewandten Geowissenschaften stellt.
Das Projekt "Evaluation sogenannter objektiver Bewertungsmethoden im Hinblick auf die Erschliessung konsensfaehiger Bewertungsmethoden im Rahmen von Oekobilanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH durchgeführt. Im Rahmen der Erstellung von Oekobilanzen sind in juengster Zeit von verschiedenen Autoren sogenannte objektive Bewertungsmethoden entwickelt worden, die den Anspruch erheben, unabhaengig von Interessenstandpunkten und subjektiven Einfluessen komplexe Sachbilanzen objektiv bewerten zu koennen. Angefuehrt seien z.B. die oekologische Buchhaltung, die Methode der Toxizitaetsaequivalenten, die Monetarisierung oder pragmatisch orientierte Punktebewertungen. Zu erforschen ist, ob diese Ansaetze potentiell geeignet sind, im Rahmen eines Oekobilanzkonzeptes des BMU/UBA fortentwickelt zu werden oder bereits ihre methodischen Grundlagen als grundsaetzlich nicht konsensfaehig anzusehen sind und insofern konventionelle Bewertungsmethoden auf der Basis von Abwaegungen und Prioritaetenfestsetzungen auch in der Zukunft fuer BMU/UBA dominieren werden.