Das Projekt "Energetische Nutzung von kontaminiertem Altholz mittels Flash-Pyrolyse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Institut für Energie und Umwelttechnik durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: In Europa fallen jährlich Millionen Tonnen von kontaminiertem Altholz an. Etwa 3-10 Prozent dieser Menge enthält toxisches Material. Es wird seit langem nach Möglichkeiten gesucht, kontaminiertes Altholz energetisch und umweltfreundlich zu nutzen. Mit der Einführung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes 1996 hat die Verwertung von Altholz Vorrang vor der Entsorgung. Altholz kann sowohl mit herkömmlichen Techniken verbrannt als auch in einen gasförmigen oder flüssigen Brennstoff umgewandelt werden. Das Verfahren der schnellen Pyrolyse ist eine neue, innovative Technik, die es erlaubt, Altholz zu einem flüssigen Energieträger mit wenig Verunreinigungen zu verarbeiten. Das Pyrolyseöl ist speicherbar und kann leicht transportiert und dezentral zur Energieversorgung eingesetzt werden. Der Verbleib der Schadstoffe im kontaminierten Altholz nach der Pyrolyse und der anschließenden Verbrennung ist unter Beachtung der Biomasseverordnung zu untersuchen. Ein weiteres Ziel des Vorhabens ist es daher, eine Verbrennungstechnologie zu entwickeln und die daraus resultierenden Emissionen zu analysieren. In der Gesamtbilanz soll die energetische Nutzung von kontaminiertem Altholz über die Prozesskette: Holzaufbereitung, Pyrolyse und Verbrennung bewertet werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: - Bereitstellung der verschiedenen Holzsorten nach Holzklasse I bis III auf der Deponie - Untersuchung der Möglichkeiten der Aufbereitung, Mischung, Holzzerkleinerung bis 5 mm Teilchengröße, Analyse und Dokumentation - Verflüssigung des Holzes nach dem Pyrolyse- Verfahren der BTG in Holland. Es werden ca. 2 m3 Altholz von der Deponie exemplarisch pyrolysiert. - Chemische und physikalische Analyse des Holzes, des Pyrolyseöls, der Asche und des Sandes am Institut für Holzchemie in Hamburg, an der Universität Rostock und am Hygieneinstitut in Gelsenkirchen. - Entwicklung eines neuen Vielstoffbrenners, Verbrennungsversuche mit dem Pyrolysat in einer 300 kW- Verbrennungsversuchsanlage (VVA) der Universität Rostock, Messung der Emissionen an der VVA und Vergleich mit Emissionsstandards. - Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen. Fazit: Das Ergebnis der Untersuchungen belegt die Eignung der Pyrolyse zur Reduktion der Schadstoffe und zur Umwandlung des Altholzes in den 'sauberen' flüssigen Energieträger 'Pyrolyseöl'. Somit kann eine neue Alternative zur energetischen Nutzung von kontaminierten Hölzern aufgezeigt werden. Die Aufwendungen (Kosten oder Gutschrift) für den Rohstoff 'Holz' bestimmen die Wirtschaftlichkeit der Pyrolyseölherstellung und der energetischen Nutzung des Öls. Die energetische Nutzung des Holzes über den Pyrolyseprozess hat Vorteile gegenüber der reinen Verbrennung von Altholz. Für das Holz auf der Deponie gibt es z.Zt. eine Gutschrift von 5 bis 50 EURO. Damit wäre die Erzeugung von Pyrolyseöl in einer Demoanlage in jedem Fall wirtschaftlich zu betreiben. ...