Das Projekt "Quantitativ-genetische Analyse der Braunrostresistenz bei Roggen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Pflanzenzüchtung, Saatgutforschung und Populationsgenetik durchgeführt. In diesem Projekt werden unter Feldbedingungen wichtige Populationsparameter (Heritabilitaet der Resistenzmerkmale, Groesse der genotypischen Varianz und der Genotyp x Umwelt-Interaktionsvarianz, Beziehung zwischen Linien- und Testkreuzungsresistenz) geschaetzt, um Aussagen fuer eine optimale Strategie der Selektion auf Braunrostresistenz in der Roggenzuechtung treffen zu koennen. In den Jahren 1995 und 1996 wurden 52 Roggeninzuchtlinien und 56 Testkreuzungen sowie braunrostanfaellige Standards an den Versuchsstandorten Hohenheim (HOH), Eckartsweier (EWE) und Halle/Saale (HAL) angebaut und im Fruehjahr mit einer Suspension von Braunrostsporen inokuliert. Im Verlauf der Epidemie wurden die Befallsstaerke (1-9) sowie der Infektionstyp (1-6) auf 2 Blattetagen an verschiedenen Terminen bonitiert. Ausser in HOH 95 konnte in mittlerer (HAL95) bis hoher (EWE95, HOH96, EWE96, HAL96) Befall erzielt werden. Die Linien reagierten im Durchschnitt weniger anfaellig als die Testkreuzungen. In beiden Materialgruppen wurde signifikante genotypische Varianz gefunden, wobei die Befallsstaerke eine hohe Heritabilitaet zeigte. Zwischen den 5 Umwelten bestanden fuer die Befallsstaerke mittlere bis hohe Korrelationen (r = 0,5 - 0,9 . P = 0,01). Die Korrelation zwischen Linien- und Testkreuzungsresistenz waren fuer die Befallsstaerke im Mittel ueber die Umwelten eng (r = 0,86 - 0,89 . P = 0,01). Die Braunrostresistenz von Testkreuzungen kann daher zuverlaessig anhand der Linienresistenz vorhergesagt werden.