Das Projekt "Teilvorhaben 4: Methanogene Archaea" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg, Forschungsschwerpunkt Umwelt- und Bioverfahrenstechnik durchgeführt. Im Rahmen des FNR-Verbundprojektes 'Genom-Sequenzierung von Isolaten aus Biogasanlagen und Mapping von Metagenom-Datensätzen' sollen ausgewählte, wichtige Bakteriengruppen aus Biogasanlagen isoliert und charakterisiert werden. Durch Abgleich der Daten und Aufbau einer Referenzdatenbank soll der typische Kernbestand an Mikroorganismen für ein Substrat oder Substratgemisch, das 'Biogas Core-Mikrobiom' gesucht werden. Dabei sollen Markerproteine als auch Markerorganismen für interessante Prozesszustände, wie beispielsweise stabil - instabil, gefunden werden. Daran angeschlossene Industriepartner sollen anschließend ausgesuchte Isolate im Rahmen einer Bioaugmentation testen. Durch die Kombination zwischen Grundlagenforschung (Stammentwicklung, Genomanalyse) und Anwender wird der Grundstein für eine effektive Verwertung der erhaltenen Ergebnisse gelegt. Die HAW Hamburg ist für die Gruppe methanogenen Archaea zuständig, für die ein neuartiger, leistungsfähiger Methanbildner oder eine Symbiontenkultur gefunden werden soll, insbesondere auch thermophile Vertreter. Bei den Substraten liegt der Fokus auf Rüben bzw. Rübensilage (reich an leicht abbaubarem Zucker und Stärke) bzw. Mais und Gras. Ausserdem soll für alle Verbundteilnehmer gemeinsam eine Mais-Biogasanlage mit hohem Durchsatz beprobt werden. Es soll an der HAW eine optimierte anaerobe Anreicherungskulturtechnik mit relativ geringem apparativen Aufwand zur Anwendung kommen, ferner als Vor-Selektionsmethodik werden mikroskopische Bildanalysen eingesetzt (an der HAW entwickelte QMF-Technik, d.h. Quantitative Microscopic Fingerprinting). Dabei spielen bioinformatische Auswertungsverfahren, wie Korrelationsanalysen, eine wichtige Rolle.