Das Projekt "Papyrus-Sümpfe am Nordrand von Lake George, Queen Elizabeth-Park, West-Uganda, als geochemische Barriere gegen Ausbreitung der Schwermetalle aus dem Kupferbergbau Kilembe?" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Geowissenschaften durchgeführt. In einem früheren Projekt haben wir festgestellt, daß aus Aufbereitungsabgängen des ehemaligen Kupferbergbaues Kilembe im westlichen Uganda durch Niederschläge beträchtliche Schwermetallmengen (Cu, Co, Ni, Cd) sowie Sulfat mobilisiert und in den Fluß Nyamwamba eingebracht werden. Nyamwamba kommt von den Gletschern der Ruwenzori Mountains und fließt mit hohem Gefälle durch das Bergbaugebiet. Nach ca. 10-15 Kilometern, am flachen Boden des Rift Valley, mündet der hier Rukoki genannte, nunmehr träge Fluß in einen breiten Feuchtgebietsgürtel am Nordufer des Lake George, welcher den Nordrand des Queen Elizabeth Nationalparks bildet. In diesen Papyrus-Sümpfen ist aus theoretischen Gründen eine Immobilisierung der Schwermetalle zu erwarten, da Moore oft eine äußerst effiziente geochemische Barriere darstellen. Aus physikalischen oder geochemischen Gründen kann jedoch auch ein Durchbrechen der Schwermetallfahne eintreten. Wir wollen deshalb in diesem Projekt das Fluß-Moor-See-System hydrologisch, sedimentologisch und geochemisch untersuchen und das Verhalten der Schwermetalle modellieren, letztlich mit dem Ziel, Aussagen zum Ausmaß, zur Bedeutung und zur zukünftigen Entwicklung der Umweltbelastung machen zu können. Dazu ist geplant, Wasser- und Sedimentproben aus Rukoki, aus dem Moor und aus dem See zu gewinnen, ihre anorganischen und organischen Anteile zu charakterisieren, und dies mit Metallgehaltsanalysen zu korrelieren. Sedimentkerne aus dem See sollen Daten zur geogenen Metallbelastung vor dem Beginn des Bergbaues ergeben. Wesentlich sind ferner sequentielle Laugungsexperimente mit dem Ziel, Bindungsform und Stabilität der Schwermetallkomplexe einzuschätzen. Als Grundlage für die Probenahme, für eine räumliche Darstellung und Analyse der Daten sowie für die Interpretation des Gesamtsystems soll mittels LANDSAT-Daten eine Karte erstellt werden. Abschließend streben wir Aussagen zur Verfügbarkeit der Schwermetalle an, mit Folgerungen für mögliche toxische Wirkungen auf die Fauna dieses Teiles des Queen Elizabeth Nationalparks und für die regionale Bevölkerung.