Das Projekt "Prognose des Schadstoffeintrages in das Grundwasser mit dem Sickerwasser - Sickerwasserprognose" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von CUTEC-Institut GmbH durchgeführt. Grundidee ist die Quellstärkeermittlung mit Hilfe der Autoklaventechnik unter pT stat.-Bedingungen in Gegenwart von O2/CO2-Gasgemischen, um die Vorgänge bei der Verwitterung sulfidischer und oxidischer Abfälle unter atmosphärischen Bedingungen zu simulieren. Bei sulfidischen Abfällen (Schlacken- und Bergehalden, Berge- und Schlammteichen und Böden von Gewinnungsstandorten) ist, wie durch Großlysimetertests im Tonnenmaßstab von uns nachgewiesen wurde, mit einer ständigen Zunahme der Quellstärke zu rechnen, wenn das Neutralsiationspotential des Nebengesteins für die Neutralisation der durch mikrobiologisch katalysierte Oxidation des Sulfidschwefels gebildeten Schwefelsäure nicht ausreicht. Mit Hilfe der Autoklaventechnik (180 Grad C, 10 bar 02-Partialdruck) gelingt es, die in sulfidischen Abfällen parallel ablaufenden Löse-, Neutralisations- und Fällungsreaktionen im Zeitraum von nur 2 Stunden darzustellen. Der Druckoxidationstest führt zu einem Summen pH-Wert, der eine verbindliche Aussage über die Ablagerungsfähigkeit des Abfalls erlaubt. Im Falle eines Summen pH-Wertes groesser 7 ist mit einem Natural Attenuation bzw. einer Ablagerungsfähigkeit nicht zu rechnen. Bei Großlysimetertests mit oxidischen Abfällen (MVA-Schlacken, Böden, Bauschutt) haben Verwitterungseinflüsse (O2, CO2, T, p) generell einen geringen Einfluss auf die Quellstärke. Die Elutionswerte liegen in der Größenordnung der beim S4-Test ermittelbaren. Entscheidend wirken sich auf die Quellstärke pH-Wert-Veränderungen aus, die sich bei Langzeitablagerungen durch Hydrogencarbonate einstellen können. Dies wird z.B. bei Schlacken von MVA's beobachtet. Mit Hilfe des Autoklaventests, der in diesem Fall mit einem maximalen Druck von nur 1 bar in Gegenwart eines O2-CO2-Gasgemisches gefahren werden kann, könnte über Bilanzierung der ausgetragenen Schwermetallfracht für eine durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge eine zeitliche Abschätzung der zu erwartenden Quellstärke erfolgen.