Das Projekt "Nachweis von Legionellen in Luftproben von Rückkühlwerken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH durchgeführt. Ausgangslage: Nasse Rückkühlwerke werden seit vielen Jahren eingesetzt, um Wärmelasten, z.B. aus technischen Prozessen abzuführen. Ihre Kühlwirkung beruht auf dem Prinzip der Verdunstung von Wasser, wobei es auch zur Bildung von Wassertröpfchen (Aerosolen) kommt, die in die Umgebungsluft abgegeben werden. Aufgrund günstiger Vermehrungsbedingungen (Feuchte, Nährstoffangebot, Temperaturen) für Mikroorganismen im Wasser und insbesondere in Biofilmen auf den Verdunstungs-Oberflächen können die Wassertröpfchen auch Legionellen enthalten. Legionellen-haltige Aerosole stellen ein gesundheitliches Risiko dar, da sie im Falle des Einatmens zu Erkrankungen (schwere Lungenentzündungen) führen können. Da sich die Legionellen mit den Aerosolen über mehrere Kilometer ausbreiten können, kann es im Umkreis einer Anlage zu 100ten von erkrankten Personen kommen. Im Januar 2010 gab es auch in Deutschland in Ulm/Neuulm einen Legionellenausbruch mit 65 Erkrankten und 5 Toten durch Legionellen-haltige Aerosole aus einem Rückkühlwerk. Methode: Es soll untersucht werden, wie Legionellen von Biofilmen in Rückkühlwerken in die Luft gelangen und wie man sie in der Abluft (Emissionsmessung) und in der Umgebungsluft (Immissionsmessungen) nachweisen kann. Dabei sollen sowohl kulturelle als auch molekularbiologische oder serologische Methoden zum Einsatz kommen. Außerdem soll untersucht werden, wie Legionellen in Luftproben unter verschiedenen Bedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit) überleben. Ziel: In dem Vorhaben soll ein sensitives Nachweisverfahren erarbeitet werden, mit dem Legionellen in der Luft nachgewiesen werden können. Die zur Zeit verwendeten Verfahren sind dazu nicht geeignet. Im Ausbruchsfall kann damit schnell das Ausmaß der Gefährdung festgestellt werden. Außerdem soll untersucht werden, wie Legionellen in die Luft gelangen und wie lange sie dort überleben. Mit diesem Wissen können Strategien zur Risikominimierung erarbeitet werden.
Das Projekt "Entwicklung eines modularen Systems zur UV-Desinfektion von Umlaufwasser in RLT-Umluft Sprühbefeuchtern, offenen Rückkühlwerken sowie zum Einsatz in Trinkwassersystemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von westaflexwerk GmbH durchgeführt. Der Fokus dieses Forschungsvorhabens liegt in der biologischen und energetischen Optimierung sowie der preisgünstigen Gestaltung von UVC-Entkeimungsanlagen für Umlaufwasser und Trinkwassersysteme. Das zur Förderung beantragte UV-Boot-System vereinigt die Vorteile der Tauchstrahler und der externen UVC-Reaktoren. Das standortunabhängige, transportable und modulare System besteht prinzipiell aus UVC-Strahler, Pumpe und Gehäuse. Die Strahlungsquelle wird, mikrobiologisch vorteilhaft, dicht an den Keimherden positioniert. Die im Gehäuse integrierte Pumpe wälzt das kontaminierte Wasser direkt im Wasserbehälter um. Damit entstehen keine Energieverluste oder Postinfektionen durch den Transport in Rohrleitungen. Die über die Pumpe erzeugte Strömung im Wasserbehälter führt zu einer ständigen Wasserumwälzung, so dass lokale Keimherde vermieden werden können. Auch die Anzahl der kostenintensiven UVC-Strahler verringert sich. Die bisherigen Kenntnisse und Erfahrungen aus derzeit betriebenen Desinfektionssystemen können jedoch nur sehr eingeschränkt auf das UV-Boot-System mit den genannten hohen Freiheitsgraden in der Anwendungsweise übertragen werden.