Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Würzburg, Theodor-Boveri-Institut für Biowissenschaften, Biozentrum, Bienenforschungsgruppe durchgeführt. Ziel im Verbundprojekt ist die Entwicklung eines RFID-basierenden Erkennungs- und Monitoring Systems für das Nutztier Biene. Zum einen werden verschiedene Konzepte und prototypische Lösungen erarbeitet, die z. B. die Identifizierung von mehreren Bienen gleichzeitig am Einflugloch mit Leseabstand von 5-10 cm möglich machen, die Position z.B. einer Bienenkönigin innerhalb der Kolonie aus einem Abstand 50-100 cm bestimmen oder die Vitalität der Königin durch Aufzeichnung des Bewegungsmusters überwachen. Zum anderen sollen Möglichkeiten zur Implementierung von Zusatzfunktionen für die Forschung (z. B. Temperaturmessung) gefunden werden. Zudem ist die Klärung der grundsätzlichen Machbarkeit von Datenspeicherung, unter Nutzung von Energy Harvesting Konzepten, geplant. Der Projektteil von HOBOS umfasst v.a. Feldversuche und Evaluationstests. Ziel ist insgesamt eine gerätetechnische Lösung zu finden, deren Einfluss auf die Bienen und ihr Verhalten möglichst gering ist. Während der Projektpartner microsensys auf die Entwicklung und Produktion von technisch anspruchsvollen RFID-System-Komponenten mit Kernkompetenz bei Sensorintegration und Miniaturisierung spezialisiert ist, liegt der Schwerpunkt der auf HOBOS entfallenden Arbeiten auf den Feldversuchen, der Untersuchung der Einflüsse auf die Biene und ihr Verhalten sowie der Integration aller technischen Bestandteile an die Biene und in den Bienenstock und der Evaluationstests der Prototypen an realen Bienenstöcken. Konkret müssen z. B. die Wechselwirkungen von UHF mit dem Bienenwachs und den Spanndrähten im Wabengerüst untersucht werden sowie der Einfluss der Antennenstrukturen auf die Bienen und ihr Verhalten. Bei den Arbeiten von HOBOS liegt der Schwerpunkt darauf, dass die technische Lösung keinen oder nur möglichst geringen Einfluss auf die Bienen haben soll. Daher sind besonders Arbeits- und Zeitintensiv die Feldversuche und Evaluationstests.
Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Micro-Sensys GmbH durchgeführt. In dem geplanten Projekt wird ein RFID-Monitoring System entwickelt, für den weltweiten Einsatz in der Erforschung und Haltung der Honigbiene und anderer Insekten. Dieses System besteht aus neuen, bisher technologisch weltweit noch nicht realisierten RFID Transpondern und den ebenfalls neu zu entwickelnden Detektorantennen. Das geplante System erleichtert wesentlich die Identifizierung und die Beobachtung des Verhaltens von Bienen. In einer für Imker geplanten Variante ermöglicht das System das Auffinden der Bienenkönigin im Stock sowie die Überwachung der Vitalität der Königin. Für die Bienenforschung wird die Möglichkeit der Integration von Zusatzfunktionen wie z.B. Datenlogger zur Aufzeichnung der Bewegungen der Biene oder Messung von Temperatur, Feuchtigkeit oder anderen Größen am Ort der Biene entwickelt. Die technische Lösung basiert auf der Nutzung von sehr hohen Frequenzen (UHF) von 868 MHz. Zunächst werden umgebungsrelevante Felduntersuchungen vorgenommen und in Vorbereitung der physischen Transponderentwicklung RFID-Chip- und Antennengeometrien simuliert. Nachfolgend werden Wechselwirkungsuntersuchungen zu Antennenstrukturen der Readerantenne im Bienenstock simuliert und bewertet. Aus den theoretischen Simulationen werden optimierte Antennenstrukturen für die zukünftigen experimentellen Untersuchungen umgesetzt. Die folgenden Arbeitspakete beziehen sich auf die Integrationen der Readertechnik in den Bienenstock, die Bestimmung der Bienenkönigin im Stock und eine Lösung zur Temperaturmessung im Stock. Sind diese Pakete erarbeitet, werden Prototypen aufgebaut und praxisnahe Evaluierungstests durchgeführt.
Das Projekt "Erkennung von RFID-Transpondern zur Detektion von Wert- und Schadstoffen in inhomogenen Abfallgemischen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, Institut für Wasser, Abfall und Umwelt, Fachgebiet Abfalltechnik durchgeführt. Ein hochwertiges, ressourcenoptimiertes Recycling wird wegen fehlender Informationen über die Abfallzusammensetzung verhindert. Radio Frequency Identification (RFID) stellt als eine innovative Technologie der automatischen Identifikation das Potential, inhomogene Abfallgemische mit der nötigen Transparenz zu versehen und die entstehenden Vorteile durch Implementierung dieser Technologie in bereits bestehenden Recyclingstrategien zu nutzen. Ein erster Schritt dafür ist einerseits die Erkennung von Wertstoffen bzw. wertstoffhaltiger Altprodukte in Abfallfraktionen, um diese gesondert ihren optimalen Verwertungswegen zukommen zu lassen und somit Ressourcen nachhaltig zu schonen. Andererseits ist die Entfrachtung von Schadstoffen von Bedeutung, damit nachfolgende Aufbereitungsstufen nicht gestört bzw. eine entsprechende Qualität des aufzubereitenden Stoffes gewährleistet werden kann. Mithilfe einer Versuchsanlage, welche die realen Bedingungen einer Fließbandsortierung simuliert, wird bestimmt, inwiefern sich die Zusammensetzung verschiedener Abfallfraktionen bzw. Altprodukte auf die Performance des RFID-Systems auswirkt. Dazu werden verschiedene (synthetische) Abfallgemische (z.B. Bioabfall, Restmüll, LVP, Elektroschrott) erstellt, die jeweils repräsentativen Charakter haben. Im Laufe der Untersuchung werden Zusammensetzung sowie Versuchsparameter verändert und mit dem Referenzzustand respektive die Abfallfraktionen untereinander verglichen.
Das Projekt "RFID-Chips in Großwäschereien - Automatisierte grüne Wäschereien: Untersuchung, Anpassung und Bewertung einer rationellen Technologie für das ganzheitliche Recycling eines neuartigen, in Flachwäsche eingesetzten RFID-Transponders" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnütziger GmbH durchgeführt. Nachdem RFID-Chips an Warenpaletten im Groß- und Einzelhandel Usus geworden waren, stellte sich in der Wäschereibranche folgende Frage: Inwieweit könnten RFID-Chips dazu beitragen, in Wäschereien Umweltressourcen wie Wasser und Energie einzusparen? Auch sollten RFID-Chips in der Wäscherei-Branche genutzt werden, um Produktion und Logistik weiter zu optimieren. Speziell angefertigte Mikro-Chips wurden daher zu Versuchszwecken in Bettwäsche, Tischdecken und Handtücher eingenäht. Diese neuen 'Flachwäsche'-Chips enthielten Daten über das jeweilige Wäschestück: Besitzer, Gewebe, umweltschonende Waschanleitung etc. Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie beteiligte sich das IZT im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) an dem praxisorientierten Projekt: 'Automatisierte grüne Wäscherei'. Bei dem Vorhaben, sollte der Einsatz von RFID-Chips in Flachwäsche für Wäschereien erforscht werden. Das IZT widmete sich in seinem Teilprojekt der Integration dieser spezifischen RFID-Anwendung in eine intelligente Technosphäre, den damit erzielbaren Umweltnutzen in Wäschereien, dem Einfluss der RFID-Chips auf das Textilrecycling, die Nutzerakzeptanz, die Übertragung auf andere textile Produkte sowie ressourcen-ökonomischen Fragen. Das IZT-Teilprojekt wurde in enger Kooperation mit dem sächsischen Textilforschungs-Institut in Chemnitz sowie verschiedenen industriellen Praxispartnern aus den Bereichen der web- und nähtechnischen Textilherstellung durchgeführt. Das IZT wandte sich mit dieser stark industriell orientierten Forschung und der engen Verzahnung mit der konkreten Technologieentwicklung einer bisher wenig beachteten industriellen Branche zu. Die Textilindustrie und die Wäschereibranche sind sowohl bezüglich des Innovationsgeschehens als auch für den deutschen Maschinen-und Anlagenbau hoch relevant. Der hohe Effizienzdruck für den sparsamen Einsatz von Wasser, Energie und waschaktiven Substanzen sowie die zunehmende insbesondere logistische Verknüpfung mit textilen Dienstleistungen für kommerzielle Kunden, ist beispielhaft für die Anforderungen an einen zukunftsfähigen industriellen Standort. Der Einsatz von intelligenten Lösungen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik kann dabei eine Schlüsselstellung einnehmen, wenn es gelingt sie möglichst passgenau in die Verfahren und Prozesse der Produktion, der Logistik, der Ressourcenbewirtschaftung und des Recyclings sowie der angebotenen Dienstleistungen einzubetten und auch dabei auch die soziale Akzeptanz der Nutzer Berücksichtigung findet.