Das Projekt "Experimentelle und theoretische Untersuchungen zum Schallabstrahlverhalten von Schienenraedern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Fachbereich Maschinenbau, Institut für Mechanik durchgeführt. Ziel: Bei Schienenfahrzeugen entstehen die Geraeusche in erster Linie im Kontaktbereich zwischen Rad und Schiene. Die stochastischen Rauhigkeiten auf den Laufflaechen von Rad und Schiene erzeugen das breitbandige Rollgeraeusch. Als Kurvenquietschen wird das intensive, tonale Geraeusch bezeichnet, das beim Durchfahren enger Kurven aufgrund von Reibungsselbsterregung entsteht. Ziel dieser Arbeiten sind Rad/Schiene-Modelle fuer das Rollgeraeusch und das Kurvenquietschen, die die gesamte Wirkungskette von der Erregung im Kontaktbereich bis hin zum menschlichen Gehoer erfassen. Die Modelle sollen es ermoeglichen, den Einfluss verschiedenster Parameter auf das Rollgeraeusch und das Kurvenquietschen zu untersuchen. Als Idee steht dahinter, auf der Basis der Geraeuschmodelle akustisch optimierte Raeder zu entwickeln. Loesungsweg: Zum Teilproblem Schienenrad sind detailgetreue und experimentell bereits abgesicherte Modelle entwickelt worden, die das Schwingungsverhalten mit der Finite-Elementmethode und das Schallabstrahlverhalten mit der Randelementmethode erfassen. Fuer das Schwingungsverhalten der Schiene wird ein geeigneter Modellansatz ueber ein Verfahren der iterativen Parameteradaption an bestehende Gleismodelle angeglichen. Das Kontaktmodell auf der Basis der Kalkerschen Rollreibungstheorie beinhaltet weitergehende Erkenntnisse zur Reibcharakteristik und Instationaritaet. Ergebnisse: Jedwede Aussagen ueber Roll- und Kurvengeraeusche sind ohne eine detailgetreue Erfassung des Schallabstrahlverhaltens des Rades nicht moeglich, da einfache Abstrahlmodelle das Abstrahlverhalten nicht genau genug beschreiben.