Das UBA befragte zum vierten Mal seine Beschäftigten zu ihren Arbeitswegen und Dienstreisen. 68 Prozent der Beschäftigten kommen zu Fuß, mit dem Rad oder Bus und Bahn zur Arbeit. Der Radverkehrsanteil bei den Arbeitswegen liegt bei 25 Prozent. Er ist knapp dreimal höher als im Bundesdurchschnitt. Der Anteil am ÖPNV und der Bahn hat im Vergleich zum Jahr 2013 leicht zugenommen. Dies hat führte dazu, dass die durchschnittlichen CO2 -Emissionen pro Arbeitswoche und Beschäftigten gegenüber 2013 um 4,2 Prozent gesunken sind. Wir fördern im UBA seit über 12 Jahren mit gezielten Maßnahmen die Nutzung umweltverträglicher Verkehrsmittel. Wie wir dies tun, erfahren Sie aus unserer aktuellen Umfrage. Veröffentlicht in Texte | 68/2018.
Das UBA hat im Rahmen seines umwelt- und gesundheitsorientierten Mobilitätsmanagements zum dritten Mal in Folge seine Beschäftigten zu ihren täglichen Arbeitswegen und Dienstreisen befragt. Knapp 70 Prozent der Beschäftigten nutzen ihre Füße, das Rad oder Bus und Bahn, um zur Arbeit zu kommen. Im Bundesdurchschnitt liegt der Anteil nur bei 40 Prozent. Der Radverkehrsanteil an den täglichen Arbeitswegen ist gegenüber dem Jahr 2009 von 20,1 auf 24,2 Prozent gestiegen. Damit liegt er dreimal höher als im Bundesdurchschnitt. Auch der Anteil am ÖPNV und der Bahn hat im UBA leicht zugenommen. Dies hat neben einer Verkürzung der Länge der Arbeitswege dazu geführt, dass die durchschnittlichen CO 2 -Emissionen pro Arbeitswoche und Beschäftigten gegenüber 2009 um 17 Prozent gesunken sind. Veröffentlicht in Texte | 46/2014.
Berlin ist auf dem Weg zur Fahrradstadt. Wir wollen den Anteil des umweltfreundlichen, klimaschonenden und stadtverträglichen Radverkehrs steigern, indem wir das Radfahren – auch auf längeren Strecken – attraktiv und sicher machen. Im Radverkehrsplan sind dafür die konkreten Ziele, Handlungsschwerpunkte und Maßnahmen festgelegt.
Berlins Trend zur Nutzung des Umweltverbunds (Öffentlicher Personennahverkehr, Rad- und Fußverkehr) hat sich in den vergangenen Jahren weiter verstärkt: Die Mobilitätswende hat nicht nur längst begonnen, sie kommt in Fahrt. Dies belegen die aktuellen Ergebnisse der Haushaltsbefragung „Mobilität in Städten – SrV*“ der Technischen Universität (TU) Dresden, die die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz heute veröffentlicht. Das Verhältnis von Umweltverbund zum motorisierten Individualverkehr (MIV) liegt aktuell bei rund 74 % Umweltverbund und rund 26 % MIV. Vor fünf Jahren entfielen lediglich 70 Prozent auf Bahnen, Busse, Rad- und Fußverkehr. Während der Fußverkehr und der ÖPNV ihre Anteile gesamtstädtisch in etwa halten konnten, hat sich der Anteil des Radverkehrs seit 2013 deutlich erhöht: um rund fünf Prozentpunkte. Diese Erkenntnisse korrespondieren mit den Verkehrszählungen, die im öffentlichen Raum durchgeführt werden. Es liegen dazu auch umfangreiche Bezirksdaten vor. Diese Daten machen deutlich, dass sich in den letzten Jahren in den einzelnen Stadtvierteln einiges im Mobilitätsverhalten der Bevölkerung verändert hat. In allen Bezirken ist der Anteil des MIV zurückgegangen – und in fast allen Bezirken erfolgte eine Verschiebung zugunsten des ÖPNV und des Radverkehrs. Zu berücksichtigen ist dabei, dass Berlins Bevölkerung insgesamt gewachsen ist und der Verkehr daher über alle Verkehrsträger zugenommen hat. Für die Untersuchung wurde die Wohnbevölkerung in Berlin und in mehr als 100 deutschen Städten und Gemeinden nach der gleichen Methode im identischen Zeitraum zu ihrer Verkehrsteilnahme befragt. Die TU Dresden hat für die vorliegende Untersuchung von Februar 2018 bis einschließlich Januar 2019 eine Haushaltsbefragung zum Verkehrsverhalten durchgeführt – in Berlin nach 2008 und 2013 bereits zum dritten Mal. Die Adressen der Haushalte wurden aus dem Einwohnermelderegister per Zufallsverfahren generiert. Die Teilnahme an der Erhebung war freiwillig. Mit der Durchführung der Erhebung hatte die TU Dresden das Leipziger Institut Omnitrend GmbH beauftragt. Dort wurden alle Daten erfasst, anonymisiert und zur wissenschaftlichen Auswertung an die Universität übergeben. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz bedankt sich bei den mehr als 40.000 Berlinerinnen und Berlinern, die sich an der Befragung zu ihrem Mobilitätsverhalten beteiligt haben. Die Daten zeigen uns, welche Entwicklung die Verkehrsgewohnheiten in der Stadt tatsächlich nehmen und helfen dabei, verkehrspolitische Strategien und Maßnahmenschwerpunkte zu definieren. *SrV: System repräsentativer Verkehrsbefragungen
Das Projekt "NRVP 2020 - Fördern und Stärken der Fahrradnutzung bei jungen Familien nach der Geburt von Kindern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Verkehrslösungen Blees Eberhardt Saary Partnerschaft Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplaner durchgeführt. Wieso steigen so viele Eltern bei der Geburt eines Kindes vom Fahrrad auf das Auto um? Welche Hindernisse gibt es, die Radfahren in dieser Umbruchphase offensichtlich unattraktiv erscheinen lassen? Welche Möglichkeiten gibt es, Eltern die Fahrradnutzung zu erleichtern? Und ist es dazu sinnvoll, werdende und junge Eltern über Kurse der Geburtshilfe und Hebammen anzusprechen? Diese und weitere Fragen sollen im Verlauf des Projekts beantwortet werden. Ein Projektbeirat aus Experten unterschiedlicher Fachgebiete dient der Qualitätssicherung. Zu Beginn werden Literaturrecherchen durchgeführt, potenzielle Multiplikatoren (wie z.B. Hebammen) befragt und Kontakte zu Geburtskliniken aufgenommen. In der Analysephase werden Befragungen von jungen und werdenden Eltern durchgeführt. Dabei sollen vor allem die Hemmnisse und Bedürfnisse von Eltern zum Thema 'Radfahren nach der Geburt eines Kindes' ermittelt werden. Anschließend werden Interventionen erarbeitet (denkbar sind z.B. spezifische Informationen und Testnutzung von Kindertransportmöglichkeiten mit dem Fahrrad) und gemeinsam mit den Multiplikatoren umgesetzt. Am Ende erfolgt eine Evaluation. Projektort ist Heidelberg und Umgebung. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020.
Heute Morgen haben auf der Oberbaumbrücke die Markierungsarbeiten für die Verbreiterung der bestehenden Radfahrstreifen auf drei Meter begonnen. Die neu angebrachten Absperrbaken zum Schutz der Radstreifen werden nach Abschluss der Markierungsarbeiten entsprechend versetzt. Das Queren der Oberbaumbrücke bleibt während des gesamten Zeitraums für alle Verkehrsteilnehmer*innen weiterhin möglich. Die Spurbreiten sind wie folgt bemessen (siehe Skizze oben): beidseitig ein Radfahrstreifen von drei Metern nutzbarer Breite, dazu jeweils links ein Sicherheitstrennstreifen von einem Meter Breite (inklusive Markierungslinien). Für den Kfz-Verkehr ist eine Spurbreite von 3,20 Meter in beiden Fahrtrichtungen vorgesehen. Eine dauerhafte Protektion der Radfahrstreifen, die sowohl brückentauglich ist, als auch im Einklang mit den Bestimmungen des Denkmalschutzes steht, wird derzeit abschließend geprüft. Ingmar Streese, Staatssekretär für Verkehr: „Die drei Meter breiten Radfahrstreifen sind eine deutliche Verbesserung für die Radfahrenden auf dieser stark befahrenen Strecke. Der Radverkehr auf der Oberbaumbrücke wird damit auch sicherer. Mit der Umverteilung des Straßenraums tragen wir dem hohen Anteil des Radverkehrs auf der Oberbaumbrücke Rechnung. Die Verbreiterung der Radfahrstreifen auf der Oberbaumbrücke ist ein weiteres Element der Mobilitätswende in Berlin.“ Monika Herrmann, Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg: „Die Oberbaumbrücke ist die einzige direkte Verbindung zwischen den Bezirksteilen Friedrichshain und Kreuzberg. Kaum eine andere Route im Bezirk wird von Radfahrer*innen stärker genutzt. Coronabedingt hat der Radverkehr in den letzten Monaten noch weiter zugenommen. Darum müssen wir hier wirksame Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit und den Verkehrsfluss für Radfahrende zu gewährleisten. Es freut mich, dass wir neben einer Verbreiterung des Radwegs auch temporäre Absperrbaken anbringen konnten, die eine klare Nutzung des Straßenraums möglich machen.“
Das Projekt "NRVP 2020: StatusRad: Fahrrad als Statussymbol bei Jugendlichen?" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von team red Deutschland GmbH durchgeführt. Aufgabenbeschreibung: Im Rahmen des Vorhabens werden Jugendliche der 9./10. Klasse in einer Projektwoche adressiert, um ihnen das Fahrrad als Fortbewegungsalternative zum Auto noch vor dem Erlangen des Führerscheins näher zu bringen. Insgesamt nehmen fünf verschiedenen Schulen in Deutschland teil, die unterschiedliche Strukturen (u.a. sozial, Stadtstruktur, Anfahrtswege zur Schule) aufweisen und dadurch bundesweit übertragbare Ergebnisse liefern. Ziel ist es, dass diese Jugendlichen durch die Projektwoche das Fahrrad vermehrt in ihren Alltag integrieren und es verstärkt als gute, hippe/coole, kostengünstige Mobilitätsform sehen. Als Nebenziel soll das Umweltbewusstsein in der Altersgruppe gestärkt werden. Die Leitfrage des Vorhabens lautet: können durch eine intensive Beschäftigung mit dem Thema Fahrrad und dessen positiven Eigenschaften nachweisbare Verhaltensänderungen gegenüber dem Radfahren bewirkt werden? Dazu wird mit den Lehrkräften ein Projektwochen-Rahmenplan erstellt und dann auf die jeweilige Schule und Jugendlichen abgestimmt. Durch Befragungen vor und nach der Projektwoche, sowie nach 6 Monaten, werden Einstellungen zum Fahrrad und zum Radfahren und ggf. Änderungen der Einstellung über die Zeit der teilnehmenden Jugendlichen ermittelt. Die Ergebnisse werden mit einer Kontrollgruppe (Schüler*innen, die nicht an der Projektwoche teilnehmen) verglichen, um den Einfluss der Projektwoche aber auch mögliche breitenwirksame spill-over-Effekte in der Kontrollgruppe feststellen zu können. Und darüber hinaus in dem persönlichen Umfeld der Teilnehmenden. gepl. Ergebnisverwertung: Wirtschaftliche Erfolgsaussicht: Mit dem Vorhaben will team red Deutschland erreichen, bei laufender und künftiger Radverkehrsförderung von Jugendlichen fundierter und wirksamer zu beraten und Projekte initiieren zu können. Durch die enge Kooperation mit den Schulen und die Evaluation entsteht ein Wissenszuwachs. Ein direkter wirtschaftlicher Erfolg ist jedoch nicht zu erwarten, da auszuschließen ist, dass zukünftig Schulen team red direkt mit der Organisation, Konzeptionierung und Durchführung von Projektwochen beauftragen. Dies rechtfertigt in einem Unternehmen, das allein aus Beratungs- und Planungshonoraren kostendeckend wirtschaften muss, den Eigenanteil - als KMU von 20 Prozent. Die Nutzbarmachung der Ergebnisse für kommunale Mobilitätsberatung durch team red ist vorgesehen. Wissenschaftliche Erfolgsaussichten Es werden durch die Erhebung von Einstellungen, Wünschen und Verhalten von jungen Menschen, die nicht oder wenig Rad fahren neue wissenschaftliche Erkenntnisse generiert. Durch die Toolbox, den wissenschaftlichen Kurzbericht und die Webseite wird team red seine Bekanntheit erhöhen und insbesondere bildungsnahe Themen stärken. Daher ist team red bereit einen Eigenanteil zu leisten. (Text gekürzt) Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020.
Das renommierte Forschungsprojekt „Mobilität in Städten – SrV 2023“ hat mit seinen Haushaltbefragungen seit Beginn dieses Jahres bereits rund 11.000 Berlinerinnen und Berliner erreicht und dabei Veränderungen von Mobilitätsgewohnheiten dokumentiert. Schon zum vierten Mal seit 2008 beteiligt sich Berlin an dem bundesweiten Projekt der Technischen Universität Dresden, mit dem alle fünf Jahre aktuelle Erkenntnisse zur Mobilität in Städten erfragt und analysiert werden. Die gewonnenen Informationen sind wichtig für verkehrliche Planungen und politische Entscheidungen, bilden sie doch Tendenzen im Verhalten über lange Zeiträume ab. Eines der zentralen Ergebnisse ist dabei stets der aktuelle „Modal Split“, also der jeweilige Anteil der Verkehrsarten an allen Wegen der Befragten – womit sich Verlagerungen etwa hin zum ÖPNV oder Radverkehr messen lassen. Dr. Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt: „Das Forschungsprojekt Mobilität in Städten hat eine unschätzbare Bedeutung für die regionale Verkehrsplanung und damit auch für die Politik, die diese Planung bestimmt und steuert. Nur wenn wir wissen, welche Trends es im Verhalten der Menschen über längere Zeiträume gibt, können wir diese Bedürfnisse und Gewohnheiten auch angemessen berücksichtigen. Ich bitte daher alle Berlinerinnen und Berliner herzlich darum, an der Haushaltsbefragung teilzunehmen, wenn sie vom Dienstleister der TU Dresden angeschrieben worden sind. Allen Teilnehmenden sei schon jetzt für ihre Mitwirkung herzlich gedankt.“ Am Ende der insgesamt zwölfmonatigen Befragungsphase sollen in Berlin insgesamt 40.000 Personen aus rund 20.000 Haushalten befragt worden sein. Die große Stichprobe ist erforderlich, um differenzierte Analysen zur Mobilitätsentwicklung in allen Generationen und Gruppen vorzunehmen. Das Projekt wendet sich an Bürgerinnen und Bürger aus allen Bevölkerungsschichten, es stehen unterschiedliche Möglichkeiten der Beteiligung zur Verfügung: Etwa drei Viertel der bislang Befragten antworteten per Onlinefragebogen, der in fünf Sprachen zur Verfügung steht. Etwa ein Viertel nutzte das Telefoninterview, um Auskunft über ihre Mobilität zu geben. Die Adressen der ausgewählten Haushalte werden per Zufallsverfahren aus dem Einwohnermelderegister gezogen. Diese Haushalte erhalten dann ein Ankündigungsschreiben, das sie über die Befragung informiert und um ihre freiwillige Mitwirkung bittet. Mit der Durchführung der Erhebung hat die TU Dresden das Leipziger Institut O.trend GmbH beauftragt. Dort werden alle Daten erfasst, anonymisiert und zur Auswertung an die TU Dresden übergeben. Der Datenschutz ist dabei nach den geltenden strengen Kriterien der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gewährleistet. Weiterführende Informationen zum Forschungsprojekt Die angeschriebenen Haushalte können über das Internet oder per Telefon an der Studie teilnehmen: Online-Fragebogen Für Rückfragen steht unter 0800 830 1 830 ein kostenloses Infotelefon zur Verfügung.
Das Projekt "Potenziale des Radverkehrs bei der CO2 Einsparung im Verkehrsbereich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Fakultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List", Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr, Lehrstuhl für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik (IVS) durchgeführt. A) Problemstellung: Klimaschutz gehört zu den zentralen Aufgaben in unserer Gesellschaft. Im Vergleich zu den anderen Sektoren weist der Verkehrsbereich mit stetig steigendem Energieverbrauch die klimapolitisch ungünstigste Entwicklung auf. Einen positiven Beitrag können dagegen der Radverkehr und im geringeren Umfang auch der Fußgängerverkehr durch die Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr (MIV) leisten B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Das Einsparpotenzial an CO2 bei der Verlagerung vom MIV hin zum Fahrrad- und Fußgängerverkehr konnte bisher nur geschätzt werden. Für die Umsetzung des Klimaschutzes und zur Förderung des Radverkehrs im Sinne des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) sind belastbare Zahlen als Material für die künftige Strategie unbedingt erforderlich. C) Ziel des Vorhabens ist die Ermittlung des CO2-Einsparpotenzials bei der Verkehrsverlagerung vom MIV auf Rad- und Fußgängerverkehr. Die Aussage muss sich dabei auf alle Städte und Gemeinden in Deutschland beziehen. Um die Kosten des Projektes zu begrenzen, sind Kommunen mit ähnlichen Merkmalen, wie z.B. Radverkehrsanteil oder Topographie, in Clustern zu gruppieren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in Städten mit hohem Radverkehrsanteil das Einsparpotential geringer ausfallen wird als in Städten mit niedrigem Anteil. Weiterhin dürften in einigen Städten Modal Split Veränderungen mit wenigen Maßnahmen erreichbar sein, in anderen Städten z.B. mit ungünstiger Topographie oder Infrastruktur werden diese Veränderungen vermutlich nur mit erheblichem Aufwand realisierbar sein. Um einen umfassenden Überblick zu bekommen, sind mehrere Modellrechnungen durchzuführen, die sich durch den prozentualen Anteil der Verkehrsverlagerung unterscheiden.
Am S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost eröffnete Lutz Adam, Abteilungsleiter Tiefbau bei der SenMVKU, heute gemeinsam mit der Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic aus Marzahn-Hellersdorf, der Lichtenberger Stadträtin für Verkehr, Filiz Keküllüoğlu, sowie Christoph Schmidt, Geschäftsführer von infraVelo, eine von vier neuen gesicherten Fahrradabstellanlagen. In jeder Anlage können 24 Fahrräder geschützt geparkt werden, entweder in der Sammelschließanlage mit 20 Stellplätzen oder in einer der vier Einzelboxen. Die Anlage am S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost liegt zwischen den Bezirken Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf und bildet somit einen wichtigen Knotenpunkt im ÖPNV für die Menschen aus den beiden Bezirken. Der Standort der Anlage befindet sich zentral neben dem Eingang des S-Bahnhofs Friedrichsfelde Ost an der Buswendeschleife und fördert die Nahmobilität aus ÖPNV und Radverkehr. Die Nutzung der Anlagen ist mit dem Buchungs-, Zugangs- und Abrechnungssystem ParkYourBike möglich, welches von infraVelo entwickelt wurde und betrieben wird. Über die App können Radfahrerinnen und Radfahrer rund um die Uhr einfach, schnell und flexibel ihre Räder in der Sammelschließanlage oder den Boxen parken. Vorab ist lediglich die Registrierung für ParkYourBike notwendig. Die Anlagen mit den insgesamt 96 Stellplätzen starten mit einem kostenfreien Pilotbetrieb bis zum 08.07.2024. Nach dieser Pilotphase bleiben die ersten 24 Stunden eines Parkvorgangs im Flex-Tarif weiterhin kostenfrei. Danach wird eine Gebühr von jeweils 70 Cent für jede weiteren angefangenen 24 Stunden fällig. Auch ein Erwerb von Zeitkarten ist möglich (Monatskarte für 7,00 Euro und Jahreskarte für 70,00 Euro). Die Stromversorgung wird klimafreundlich über Photovoltaik-Module sichergestellt. Damit könnten die Anlagen auch an anderen Standorten zum Einsatz kommen. Die Nutzung und Auslastung der Anlagen wird evaluiert. Dr. Claudia Elif Stutz, Staatssekretärin für Mobilität und Verkehr : „Fahrradabstellanlagen sind ein wichtiges Angebot im Verkehr – hier beginnen oder enden Wege mit dem Rad. Mit gesicherten und zugangsgeschützten Fahrradabstellanlagen an Schnittstellen zum ÖPNV können wir dazu beitragen, dass Menschen häufiger auf das Rad und öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Mit dem neuen Angebot von geschützten Fahrradabstellanlagen an ÖPNV-Stationen fördern wir flächendeckender den Umweltverbund und vor allem auch die Mobilität in den Berliner Außenbezirken.“ Nadja Zivkovic, Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Wirtschaftsförderung, Straßen, Grünflächen, Umwelt- und Naturschutz, Personal und Finanzen : „Der kostenlose Probebetrieb ist ein gutes Angebot für die Menschen aus Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg, um das Buchungssystem ParkYourBike erst einmal kennenzulernen. Die später geltenden Tarife sind so angelegt, dass gesichertes Parken und damit auch der Wechsel zwischen den Verkehrsmitteln Fahrrad und ÖPNV attraktiv ist.“ Filiz Keküllüoğlu, Bezirksstadträtin für Verkehr, Grünflächen, Ordnung, Umwelt und Naturschutz in Lichtenberg : „Als Verkehrsstadträtin und passionierte Radfahrerin freue ich mich sehr über die neue gesicherte Fahrradabstellanlage. Sicherheit im Radverkehr gilt nicht nur für den fahrenden, sondern auch für den ruhenden Verkehr und mit hochwertigen Anlagen wie dieser können wir dazu beitragen, den Anteil am Radverkehr zu erhöhen. Dazu gehört der Ausbau einer guten Radinfrastruktur und das ist eines unserer wichtigsten Ziele.“ Christoph Schmidt, Geschäftsführer infraVelo : „Mit den mobilen gesicherten Anlagen können wir erproben, wie diese an den vier ÖPNV-Stationen angenommen werden. So können wir bedarfsorientierte Lösungen für den Umweltverbund finden und diesen weiter ausbauen. Der Nachhaltigkeitsaspekt über die autarke Stromversorgung ist ein weiterer Pluspunkt, der das berlinweite System ParkYourBike zum Vorreiter beim gesicherten Fahrradparken macht.“ Drei der Anlagen nehmen heute den Betrieb auf, die Anlage am U-Bahnhof Wutzkyallee wird aufgrund von Restarbeiten voraussichtlich bis Ende Mai eröffnet. Seit November 2022 ist die erste gesicherte Fahrradabstellanlage, die mit ParkYourBike läuft, am Rathaus Schöneberg in Betrieb. Weitere gesicherte Anlagen, unter anderem am S-Bahnhof Hermsdorf (Reinickendorf), am S-Bahnhof Adlershof (Treptow-Köpenick) und am S-Bahnhof Lichterfelde Süd (Steglitz-Zehlendorf) sind 2024 geplant. Die vier Anlagen wurden durch das Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundesministeriums für Digitales und Infrastruktur gefördert. Ziel des Programms ist, die Attraktivität des Radverkehrs durch höhere Verkehrssicherheit und bessere Bedingungen im Straßenverkehr sowohl in urbanen als auch ländlichen Räumen zu steigern.