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Die Kalkmagerrasen (Mesobromion) des Regierungsbezirkes Tuebingen als Modell fuer eine naturschutzkonforme Landschaftsentwicklung und -pflege

Das Projekt "Die Kalkmagerrasen (Mesobromion) des Regierungsbezirkes Tuebingen als Modell fuer eine naturschutzkonforme Landschaftsentwicklung und -pflege" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Marburg, Fachgebiet Naturschutz, Professur für Naturschutz durchgeführt. Ergebnisse: Die Entwicklung von Natur und Landschaft einschliesslich der bedrohten Pflanzen- und Tierarten hat gezeigt, dass die Ziele des Naturschutzes (Paragraphen 1 und LNatSchG) nicht allein ueber die Ausweisung von Schutzgebieten, also in kleinflaechigen, isolierten Gebieten erreicht werden koennen. Anthropogene Belastungen und Beeintraechtigungen einschliesslich Nutzungsaenderungen wirken auf die Landschaft als ganzes und demzufolge sind flaechendeckende, allerdings raeumlich und sachlich differenzierte Zielkonzepte und Handlungsstrategien zu entwickeln. Ein Zusammenhang besteht vor allem mit dem von der Stiftung Naturschutzfonds gefoerderten Projekt 'Landschaftspflege - Quo vadis?'. Die Untersuchung zeigte, dass ohne ein wirksames Gegensteuern die Kelkmagerrasen in Baden-Wuerttemberg weiter drastisch abnehmen werden und damit weitere wertvolle Erholungslandschaften verschwinden sowie Lebensraeume einer Reihe bedrohter Arten entfielen und sich die Gefaehrdungssituation dieser Arten weiter verschaerfen wuerde. Die in vielen Faellen praktizierten 'klassischen' Pflegemassnahmen weisen als Nachteile einen hohen Personal-, Kosten- und Energieeinsatz auf und stellen zudem keine oekologisch geschlossenen Kreislaeufe dar. Desweiteren wurde nachgewiesen, dass sich die Kalkmagerrasen trotz Pflegemassnahmen allmaehlich veraendern und dabei einen erheblichen Teil ihres Wertes verlieren. Die grossflaechige Erhaltung dieser Flaechen erscheint daher nur ueber eine Staerkung und Verbesserung der Situation fuer die stationaere Hueteschafhaltung langfristig moeglich. Diese bedarf neben den Kalkmagerrasen als Sommerweiden weiterer Flaechen fuer Sommerbeifutter, als Herbstweide und zur Gewinnung von Winterfutter. Besonders kostenintensiv ist ein zusaetzlich erforderlicher Winterstall. Die in der Untersuchung vollzogene Zusammenfuehrung oekologischer und oekonomischer Aspekte zur Erhaltung der Kalkmagerrasen hat einen praktikablen Weg fuer den Modellraum Muensingen aufgezeigt, der weiterverfolgt wird. Die Untersuchung machte auch die Kosten deutlich, die fuer die Erhaltung der Kalkmagerrasen durch Hueteschafhaltung als einzig sinnvolle Loesung zusaetzlich zu der schon gewaehrten finanziellen Foerderung heute entstehen. Eine Ueberlassung der heute noch in gutem Zustand befindlichen Kalkmagerrasen an die ungelenkte Sukezssion wird von den Gutachten abgelehnt. Es waeren im Untersuchungsgebiet in Sukzession befindliche Flaechen vorhanden, so dass auch eine Umsetzung dieses neueren Naturschutzziels (Prozessschutz) durch entsprechende Unterschutzstellung dieser Flaechen moeglich ist.

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