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Sonderforschungsbereich (SFB) 461 - Starkbeben: Von geowissenschaftlichen Grundlagen zu Ingenieurmaßnahmen

Das Projekt "Sonderforschungsbereich (SFB) 461 - Starkbeben: Von geowissenschaftlichen Grundlagen zu Ingenieurmaßnahmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Geodätisches Institut durchgeführt. Im Mittelpunkt des Vorhabens stehen die Starkbeben der Vrancea-Region in Rumaenien, die seit Jahrhunderten hohe Opfer fordern und grosse Schaeden verursachen. Die Entwicklung von erfolgreichen Strategien zur Schadensminderung setzt Fortschritte in der Erforschung der Starkbeben und der Prognostik ihrer Auswirkungen voraus. Mit dem geplanten SFB soll ein qualitativer Sprung in diese Richtung verwirklicht werden. Das ist moeglich, wenn das vorhandene umfangreiche geo- und ingenieurwissenschaftliche Datenmaterial genutzt wird, modernste Methoden angewendet werden und beide Disziplinen interfakultativ zusammenarbeiten. Da innerhalb der Laufzeit dieses Forschungsprogramms mit einem erneuten Starkbeben in der Vrancea-Region gerechnet werden muss, ergibt sich die Chance, geodynamische Konzepte, die darauf basierenden Vorhersagen sowie die Effizienz der entwickelten Massnahmen zu testen. Unmittelbare Ziele des SFB sind: Verstehen der tektonischen Ursachen der mitteltiefen Erdbeben - Entwicklung von Modellen fuer Maximalbeschleunigungen und Direktivitaet der Starkbeben - Prognostik der Schadenswirkung - Ingenieurmassnahmen zur Risikominderung. Die Starkbeben mit Magnituden bis Mw = 7.4 sind auf eine Epizentralregion von 20 OE 60 km konzentriert und somit quasi ortsfest. Sie stammen aus Tiefen von 60 bis 220 km und ereignen sich unregelmaessig, wenngleich sehr haeufig, mit Bodenverschiebungen von 30 cm und Spitzenbeschleunigungen in der Groessenordnung von 30 Prozent der Erdbeschleunigung. In den letzten 20 Jahren gefaehrdeten 3 Ereignisse mit Magnituden ueber 6.5 die Hauptstadt Bukarest. In ein- bis zweijaehrigen Abstaenden treten Beben mit Magnituden ueber 5.0 auf. Ortsfestigkeit der Ereignisse und die hohe Wahrscheinlichkeit fuer ein Starkbeben lassen Rumaenien als sehr geeignetes Gebiet erscheinen, in dem ein Gesamtkonzept entwickelt werden kann, das von den geowissenschaftlichen Grundlagen bis zu den Ingenieurmassnahmen reicht. Entscheidend ist, dass Konzept, Prognosen und Massnahmen im Detail vor Ort ueberprueft werden koennen. Gleichzeitig wird erwartet, dass sowohl die geowissenschaftlichen Arbeiten als auch die baulichen Massnahmen und die Untersuchungen zum Katastrophenmanagement modellhaften Charakter haben werden, der weit ueber Rumaenien hinausreicht.

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