Das Projekt "Umweltqualitaet und Naturraumpotentiale im Ballungsraum Izmir-Tuerkei" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Institut für Landesplanung und Raumforschung durchgeführt. Die Politik des ungezuegelten Wirtschaftswachstums hat in Entwicklungslaendern zu erheblichen regionalen Ungleichgewichten gefuehrt (Stadt-Land-Gefaelle). Die damit verbundene rigorose Ausbeutung natuerlicher Ressourcen stoesst heute schon in vielen Regionen an die Grenze der Belastbarkeit der dort lebenden Menschen und ihrer Umwelt. Dabei stellen die natuerlichen Ressourcen gerade in Laendern wie der Tuerkei eine wesentliche bestimmende Groesse des raeumlichen Entwicklungspotentials dar. Deshalb soll im Rahmen des Forschungsprojektes die Frage nach den Determinanten des regionalen Entwicklungspotentials nachgegangen werden. Insbesondere soll die Erfolgswirksamkeit der auf die positiven Effekte von Verstaedterung und Konzentration setzenden tuerkischen Entwicklungspolitik kritisch diskutiert werden. Ziel der Studie ist es, gegenwaertige Belastung und Grenzen der Belastbarkeit der natuerlichen Ressourcen (als Teil des reg. Entwicklungspotentials 'Izmir') zu erfassen und erste Hinweise fuer die Entwicklungsplanung im Ballungsraum (kritische Diskussion vorgesehener Entwicklungsgebiete, gefaehrdete naturnahe Raeume, Erholungsgebiete etc.) zu erarbeiten. Hierzu wird ein Messprogramm insb. fuer Luft, Laerm und Vegetationsbeeintraechtigungen entwickelt. Die Ergebnisse dieses Arbeitsschrittes fliessen ein in weitergehende Ueberlegungen, bei denen neben der Erfassung weitergehender (soziooekonomischer) Faktoren des regionalen Entwicklungspotentials auch die Problematik zentralistischer Planungs- und Entscheidungsstrukturen in der Tuerkei kritisch im Hinblick auf die mangelnde Wirksamkeit raeumlicher Planung diskutiert werden soll.