Das Projekt "Regionalisiertes Agrarsektormodell zur Abschaetzung des landwirtschaftlichen Strukturwandels im oesterreichischen Alpenraum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Wirtschaft, Politik und Recht durchgeführt. Im Zusammenhang mit Fragen der GAP oder der kommenden Runde der WTO-Verhandlungen wird haeufig der Wunsch nach einem empirischen Politikinformationssystem geaeussert, das nicht nur die gesamte nationale Agrarproduktion modelliert, sondern auch Rueckschluesse auf langfristige regionale und strukturelle Entwicklungen, insbesondere in benachteiligten Gebieten, zulaesst. Die meisten vorhandenen Agrarsektormodelle wurden jedoch nicht fuer diesen Zweck konstruiert, und sind daher kurzfristig orientiert und operieren mit stark aggregierten Groessen. Unser Ziel war es, ein Modellkonzept zu entwickeln, mit dem dieses Defizit behoben werden kann. Im Projekt 'Regionalisiertes Agrarsektormodell zur Abschaetzung des landwirtschaftlichen Strukturwandels im oesterreichischen Alpenraum' (RAALSA) wird dieses Konzept versuchsweise auf den oesterreichischen Alpenraum angewendet. Das geplante Modell basiert auf 'typischen Betrieben', ueber die eine virtuelle Betriebsstruktur fuer jedes Kleinproduktionsgebiet konstruiert wird und sollte die tatsaechliche regionale Betriebsstruktur moeglichst gut abbilden. Mit linearen Programmen werden die optimalen Produktionsprogramme und Einkommen der Betriebstypen ermittelt. Aus den Einkommen wird die Veraenderung der Gewichtung der Betriebstypen in den virtuellen Betriebsstrukturen abgeleitet. Dies erfolgt aufgrund einer Befragung von ca. 400 Betrieben ueber Einkommen und langfristige Betriebsplanung, die im Zusammenhang mit dem Projekt durchgefuehrt wird. Ergebnis des Modells sind Aussagen ueber Produktion, Flaechennutzung, Produktionsmittelverbrauch, Einkommen, Verfahrenstrends (Extensivierung/ Intensivierung, Nebenerwerbstaetigkeiten), Betriebsschliessungen, Betriebsgroessenstruktur, Betriebstypenstruktur (Betriebsform, Erwerbsart, biologisch/konventionelle Wirtschaftsweise) und sektorale Beschaeftigung auf regionaler Ebene. Ueber die Simulation koennen langfristige Politikinzidenzen einzelner Massnahmen, ganzer Massnahmenbuendel, oder Auswirkungen von Preisentwicklungen abgeschaetzt werden.