Das Projekt "Optimierung von Bypässen für den Fischabstieg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Weimar, Institut für Wasserwesen durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: In Camburg/Döbritschen an der Saale (Thüringen) erfolgten bereits umfassende Untersuchungen hinsichtlich der Restwassermenge und dem Orientierungsverhalten von Fischen im Bereich der Wasserkraftanlage. Diese schlossen Fischauf- und -abstieg und turbinenbedingte Fischschäden einer Kleinwasserkraftanlage ein (Az: 18364/01). Das während dieser Untersuchungen installierte, bodennahe Bypassrohr in der Nähe des Rechens erfüllte die Erwartungen hinsichtlich des Fischabstieges nur teilweise. Im Projekt Az 26632 wird daher an der Optimierung des Fischabstieges gearbeitet. Hierzu wird ein weiteres Abstiegsrohr in mittleren bis oberflächennahen Wasserschichten installiert und beide Rohre hinsichtlich ihrer Fließgeschwindigkeit optimiert. Der Einfluss der ebenfalls rechennah mündenden, zweiten Fischaufstiegsanlage wird in die Untersuchungen einbezogen. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Das Projekt wird teils parallel zum Projekt Az 18364/02 durchgeführt, da die gleiche Methodik angewendet wird. Über einen Zeitraum von 12 Monaten werden Fischabstiegskontrollen an allen möglichen Abwanderrichtungen im Bereich der Wasserkraftanlage Döbritschen durchgeführt. Es werden folgende Möglichkeiten beprobt: Turbine, Wehr, FAA am Wehr, FAA am Krafthaus, bodennaher Bypass, oberflächennaher Bypass. Die Untersuchungen finden an jeweils 4 Tagen/ 3 Nächten pro Monat während Neumond statt. Die beiden Bypassrohre werden dabei entweder einzeln oder zusammen betrieben. Durch entsprechende Vorrichtungen kann zudem der Sog, den die Öffnungen aufweisen, variiert werden. Jede Variante wird an insgesamt 3 Untersuchungsterminen getestet, um eine ausreichende Datengrundlage zu erhalten. Während Zeiten mit erhöhtem Fischabstieg wird versucht, das Verhalten von Fischen vor dem Rechen, in der Nähe der Einstiegsöffnungen zu den Bypässen und in den Bypässen unter Freilandbedingungen zu filmen. Dieses Arbeitspaket wird durch einen professionellen Kameramann mit entsprechender Spezialausrüstung (Infrarot-Unterwasserkameras) durchgeführt. Gleichzeitig erfolgt die filmische Dokumentation der weiteren Untersuchungen als ein wichtiger Beitrag für die Öffentlichkeitsarbeit. Fazit: Die Aufteilung von Fischen im Bereich einer Wasserkraftanlage ist von folgenden Faktoren abhängig: Jungfischaufkommen, Vorhandensein anadromer oder katadromer Arten, großräumige Anordnung der Abstiegsmöglichkeiten bezüglich der Hauptströmung, kleinräumige Anordnung der Ableitungssysteme bezüglich der Lage zum Rechen. Der Einfluss der Fließgeschwindigkeit konnte nicht befriedigend geklärt werden. Das untersuchte Bypasssystem konnte die Erwartungen nur teilweise erfüllen, besitzt aber dennoch eine wichtige Funktion, da hier bevorzugt größere und ältere Fische abstiegen.
Das Projekt "Fischwanderung ohne Grenzen Zur Durchgängigkeit an Wasserstraßen: Fischen die Reise erleichtern - Fische auf Wanderschaft: Wasserstraßen verbinden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Wasserbau durchgeführt. Die frei fließenden und staugeregelten Flüsse unter den Bundeswasserstraßen sind für die Fische wichtige Verbindungsgewässer zwischen den Habitaten im Meer und an den Flussoberläufen. Fische, die große Distanzen zurücklegen, orientieren sich an der Hauptströmung und werden deshalb an Staustufen entweder zum Kraftwerk oder zum Wehr geleitet. Dort gibt es keine Möglichkeit mehr, aufwärts zu wandern, wenn nicht in der Nähe der Wehr- oder Kraftwerksabströmung eine funktionierende Fischaufstiegsanlage vorhanden ist. Da Schiffsschleusen keine kontinuierliche Leitströmung erzeugen, werden sie von den Fischarten, die der Hauptströmung folgend lange Distanzen zurücklegen, nicht gefunden. Arten, die auf ihrer Wanderung nicht der Hauptströmung folgen, können auf- oder abwandern, wenn sie eine offene Schleusenkammer vorfinden. Flussabwärts: Fische vor Kraftwerken schützen und vorbeileiten: An Staustufen ohne Wasserkraftanlagen ist die abwärts gerichtete Wanderung über ein Wehr hinweg in der Regel unproblematisch. Voraussetzung: Das Wehr ist in Betrieb, die Fallhöhe beträgt nicht mehr als 13 Meter und im Tosbecken ist eine Wassertiefe von mindestens 0,90 Metern vorhanden. Dagegen können bei Abwanderung durch eine Kraftwerksturbine leichte bis tödliche Verletzungen auftreten. Diese turbinenbedingte Mortalität ist von der Fischart und der Körperlänge der Tiere sowie von Turbinentyp und -größe, der Fallhöhe und den jeweiligen Betriebsbedingungen abhängig. Um hier einen gefahrlosen Fischabstieg zu gewährleisten, sind die Betreiber von Wasserkraftanlagen nach Wasserhaushaltsgesetz verpflichtet, die Wasserkraftanlagen mit geeigneten Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulation (z. B. mit Feinrechen und einem Bypass am Kraftwerk vorbei ins Unterwasser) aus- bzw. nachzurüsten. Flussaufwärts: Hier helfen nur Fischaufstiege: Verschiedene Untersuchungen der Durchgängigkeit an Rhein, Mosel, Main, Neckar, Weser, Elbe und Donau haben gezeigt, dass zwar ein großer Teil der Staustufen mit Fischaufstiegsanlagen ausgestattet ist, diese für die aufstiegswilligen Fische jedoch schwer zu finden oder zu passieren sind. Im Mai 2009 stimmten die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) und die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS heute: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, BMVI) folgendes Rahmenkonzept für die erforderlichen Arbeiten ab: - Aufstellung fachlicher Grundlagen, insbesondere zu fischökologischen Dringlichkeiten - Fachliche Beratung der WSV sowie Schulungen - Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die Erstellung eines technischen Regelwerks, und - Standardisierung der Anforderungen und Ausführung von Fischaufstiegs-, Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen. (Text gekürzt)
Das Projekt "Teilvorhaben TU Cottbus: Durchführung von hydraulisch-technischen und biologischen Versuchen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Institut für Umwelttechnik, Lehrstuhl für Wassertechnik und Siedlungswasserbau durchgeführt. Eine zuvor durchgeführte Machbarkeitsstudie zu dem 'Intelligenten Rechen' kam zu der Erkenntnis, dass die Durchführbarkeit des Konzeptes durch nachfolgende Modell- und Tierversuche weiter überprüft werden muss, die grundsätzliche Machbarkeit ist allerdings gegeben. Ziel der Technikumsversuche ist die genaue Abklärung vieler Details. In dieser zweiten Phase der Entwicklung des Rechens sollen die Fragen beantwortet werden, die sich aus den Gebieten des Wasser- und Maschinenbaus, der Hydraulik, der Ökologie und des Betriebes stellen. Die notwendigen Versuche gliedern sich erstens in hydraulisch-technische und zweitens in biologische Versuche und Untersuchungen. Die hydraulisch-technischen Laborversuche untergliedern sich weiter in das Detailmodell Stabform, das Bandmodell und die die Entwicklung des Moduls. Wohingegen bei den biologischen Laborversuchen das Verhalten von unterschiedlichen Fischarten situationsabhängig beobachtet wird. In Freilandversuchen werden neben hydraulisch-technischen ebenfalls auch biologische Versuche durchgeführt.
Das Projekt "Umsetzung des Aktionsplans für die prioritären Pfade invasiver Arten der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014: Machbarkeitsstudie zur Maßnahme Migrationsbarrieren und technische Absperrungen in Schifffahrtskanälen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie durchgeführt. Am 1. Januar 2015 ist die Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 zum Umgang mit invasiven Arten in Kraft getreten. Einer der zentralen Gegenstände der EU-Verordnung ist die Prävention der Einbringung und Ausbreitung invasiver Arten. Dabei soll die nicht vorsätzliche Einbringung und Ausbreitung in erster Linie durch entsprechende präventive Maßnahmen an den prioritären Einbringungs- und Ausbreitungspfaden verhindert werden. Die Maßnahmen sind gemäß Art. 13 der Verordnung in einem Aktionsplan festzuschreiben, der durch ein Forschungsvorhaben im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (F+E-Vorhaben FKZ 3518 82 0600) vorbereitet wird und durch das Bundesumweltministerium gemäß §40d BNatSchG zu beschließen ist. Im Rahmen des prioritären Pfades 'Eigenständige Bewegung entlang von Kanälen oder Wasserstraßen' ist als Maßnahme 'Forschung zu Migrationsbarrieren und technischen Absperrungen in Schifffahrtskanälen' vorgesehen. Als Akteur für die Umsetzung und Dokumentation der Maßnahme ist das Bundesamt für Naturschutz vorgesehen. In der ersten Aktionsphase (2020-2023) der Maßnahme soll durch das BfN ein F+E-Vorhaben zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie geplant und durchgeführt werden. Im Rahmen dieses Vorhabens sollen in Kooperation mit verschiedenen Sektoren (u.a. Schifffahrt, Fischerei) Grundlagen zur Verhinderung der selbständigen Ausbreitung gebietsfremder Arten entlang von Schifffahrtskanälen erarbeitet werden. Hierzu sollen mit Hilfe vorhandener Erkenntnisse und Expertenbefragungen insbesondere verschiedene technische Maßnahmen (z.B. Feinrechen, Elektrosperren, Luftblasenvorhänge, Lichtblitze, akustische Signale, Reinigung von Schiffsrümpfen) auf Machbarkeit geprüft werden.
Das Projekt "Teilvorhaben: Thermochemische Datenbank und Software für PCM Systeme (TDS-PCM)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GTT Gesellschaft für Technische Thermochemie und -physik mbH durchgeführt. Thermische Speicher erweisen sich mit einer hohen Ausspeicherdauer und guter Speicherkapazität als ein zentrales Element zur Systemintegration und Flexibilisierung des zukünftigen Energiesystems. Sie sollen einen Beitrag zur Nutzung schwankender Erträge aus lokal oder zeitlich begrenzt verfügbaren Quellen und damit schließlich zur Einsparung von Primärenergie sowie zur Erhöhung der Versorgungssicherheit leisten. Latentwärmespeicher (engl. Phase Change Material - PCM) ermöglichen durch die Ausnutzung von Phasenumwandlungen hohe Speicherdichten bei geringen Temperaturdifferenzen. Da die Verfügbarkeit an Reinstoffen mit passenden Schmelztemperaturen begrenzt ist, sind als PCM vor allem eutektische Gemische von Interesse, deren thermochemisches Verhalten eine den Reinstoffen vergleichbare Charakteristik aufweist. In der ersten Projektphase des Verbundes wurde ein Konzept zum Screening geeigneter Stoffsysteme (polynäre Eutektika) durch thermodynamische Modellrechnungen etabliert, so dass aufwändige 'trial-and-error'-Verfahren mit thermochemischen Methoden vermieden werden können. In der aktuellen Projektphase sollen thermochemische Daten für die Entwicklung aussagefähiger Stoffdatenbanken von anorganischen Salzen als PCM durch experimentelle Methoden und atomistische Rechnungen gewonnen werden. Auf der Grundlage dieser Daten werden Modelle zur zuverlässigen Beschreibung von Mehrkomponentensystemen weiterentwickelt und in einer Modellparameterdatenbank gesammelt. Wesentliches Anliegen des Projekts ist die Validierung von Modellen zur Beschreibung von Mehrkomponentensystemen im Vergleich mit experimentellen Daten. Die Betrachtung von wasserhaltigen und wasserfreien Stoffsystemen ermöglicht die Evaluierung im Einsatztemperaturbereich von -20 Grad Celsius bis 750 Grad Celsius. Dieses Teilprojekt beschäftigt sich mit der Entwicklung von einer thermodynamischen Datenbank sowie Rechen- und Visualisierungs-Software für wasserhaltige und wasserfreie PCM-Systeme.
Das Projekt "Errichtung und Betrieb einer Wasserkraftanlage" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hydro-Energie Projekt Faurndau GmbH & Co. KG durchgeführt. Die Antragstellerin plant den Bau einer kleinen Wasserkraftanlage an einer bereits bestehenden Stauhaltung der Fils in der Nähe von Göppingen. Diese Stützschwelle dient der Verhinderung der Tiefenerosion als Folge von Flussbegradigungen. Eine aus ökologischen Gesichtspunkten wünschenswerte biologische Durchgängigkeit des Gewässers ist zurzeit nicht gegeben. Der Flusslauf im Bereich der Stützschwelle ist als naturfern zu bezeichnen. Die mittlere Höhendifferenz zwischen Ober- und Unterwasser beträgt etwa 3,5 m. Geplant ist eine so genannte Laufwasserkraftanlage. Generator und Turbine werden in einem wasserumströmten Gehäuse an der bereits bestehenden Stauhaltung untergebracht. An Land befindet sich nur ein kleines Gebäude zur Unterbringung der Trafostation und der Steuerungselektronik. Turbine und Generator werden direkt und ohne Getriebe gekoppelt. Dadurch ist eine kompakte, emissionsarme Bauweise möglich, die das Gewässer deutlich weniger beeinträchtigt, als herkömmliche Wasserkraftanlagen. Der Generator wird als Synchrongenerator mit einem speziell konstruierten durch Permanentmagneten erregten Rotorläufer ausgeführt. Die Turbine wird als zweifach geregelte horizontale Kaplan-Turbine (Leitrad- und Laufradverstellung) ausgeführt. Durch einen Fischauf- und Fischabstieg wird die gegenwärtig nicht vorhandene biologische Durchgängigkeit des Gewässers wiederhergestellt. Eine ständige Überströmung des Rechens, die in einen Bypasskanal mündet, gewährleistet flussabwärts eine oberflächennahe Durchgängigkeit. Kleinere Rechenabstände von 15 mm schützen die Fische vor Verletzungen. Eine sohlnahe Durchgängigkeit wird durch einen zweiten Bypasskanal gewährleistet. Darüber hinaus wird ein kleines Seitengewässer ökologisch mit dem Hauptgewässer verbunden und somit künftig den Fischen als Laichhabitat wieder zugänglich gemacht. Die gewonnene Energie kann den Stromverbrauch von 275 Haushalten decken. Gegenüber einer konventionellen Energiegewinnung werden pro Jahr 1.037 Tonnen Kohlendioxid eingespart.
Das Projekt "Hydrologische Begleituntersuchungen zur geplanten Grundwasseranreicherung im Stadtwald Renchen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Im Renchener Allmendwald wurde 2002 durch die Stadt Renchen ein altes Bewässerungsgrabensystem erneuert und mit einem Vorfluter der Rench verbunden. Ziel der Maßnahme ist die Grundwasserneubildung zu steigern um eine Anhebung des Grundwasserspiegels zu erreichen, um Feuchtwälder (Sternmieren-Hbu-SEi-Wald, Traubenkirschen-Erl.Es-Wald) zu erhalten bzw. neu zu entwickeln. Die FVA führt das Monitoring der Grundwasserstandsentwicklung durch. Dabei wird anhand von 24 Grundwassermessstellen beobachtet, wie sich die im Dezember 2002 begonnene Bewässerung mit max. 2,0 Mio. cbm/Jahr auf die Grundwasserstände in dem rd. 165 ha großen Waldgebiet auswirkt. Der Zustand vor Beginn der Bewässerung wird mit Daten die für einen Teil der Pegel seit 1980/81 und einen weiteren Teil seit 1990/91 vorliegen beschrieben. Die aktuellen Grundwasserspiegelhöhen werden 14tägig erfasst. Aus den Messwerten werden Ganglinien, Dauerlinien, Grundwasserflurabstände und ein digitales Höhenmodell erstellt.
Das Projekt "Erprobung einer Trommelfilteranlage im Ablauf eines Regenueberlaufbeckens" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umwelt- und Fluid-Technik, Dr. H. Brombach GmbH durchgeführt. In Baden-Wuerttemberg sind ungefaehr 6000 Regenueberlaufbecken in Mischwasserkanalisationen in Betrieb. Diese Regenueberlaufbecken entlasten ganz entscheidend die Vorfluter und haben unbestritten einen grossen Beitrag zur Verbesserung der Gewaesserguete geleistet. Trotzdem kommt es immer wieder zu Klagen ueber sichtbare, unaesthetische Verschmutzungen der Gewaesser durch Schwimm- und Schwebstoffe unterhalb von Regenauslaessen. Es sollte untersucht werden, ob diese Schwimm- und Schwebstoffe durch einen Filter vom Vorfluter ferngehalten werden koennen. Die Siebanlage in Birkenfeld ist einem Fangbecken mit 800 m3 Nutzvolumen nachgeschaltet. Der Beckenueberlauf entlastet in die Enz, die flussmorphologisch als montaner Silikat-Schwarzwaldbach der Gewaessergueteklasse I klassifiziert ist. Vor dem Bau des Regenueberlaufbeckens hatte es immer wieder Klagen ueber in der Enz oder am Uferbewuchs sichtbare grobe Schmutzstoffe wie Toilettenpapier, Windeln, Plastikfolien, Hygieneartikel usw gegeben. In den Ablauf des Regenueberlaufbeckens wurde ein Trommelsieb mit 1,5 m Durchmesser und 5,5 m Laenge eingebaut. Das Wasser tritt von aussen nach innen durch das Sieb und laeuft laengs im Trommelinneren mit freiem Wasserspiegel aus. Die Siebtrommel war fuer einen maximalen Durchsatz von 1700 l/s ausgelegt. Das Sieb dreht sich bei Belastung langsam, hebt das Siebgut aus dem Wasser heraus, und eine ueber dem hoechsten Wasserspiegel angeordnete rotierende Buerste wirft das Siebgut wieder ins Wasser zurueck. Damit unterscheidet sich das Trommelsiebverfahren von Feinrechen, bei denen das Siebgut unter fliessendem Wasser abgestreift wird. Ein weiterer Unterschied zwischen Trommelsieb und Feinrechen ist der gezielte Aufbau eines verfilzten Filterteppichs oder Filterkuchens aus dem Siebrueckstand. So wird bei niedriger hydraulischer Flaechenbelastung aus dem Trommelsieb ein Filter. Bei ploetzlicher Vollast kann der Filterteppich durch eine Erhoehung der Umdrehungszahl vom Trommelsieb leicht wieder abgeworfen werden. Der Filter wird dann wieder voruebergehend zum Sieb. Neben der Erprobung des Trommelsiebes konnten 11 Regenereignisse von Hand beprobt werden. Die Analyse der Proben ergab eine grosse und interessante Datenbasis ueber die Qualitaet von Ueberlaufwasser aus Regenueberlaufbecken, die einen Beitrag zum Stand der Wissenschaft leisten. Die Siebanlage hat rechnerisch einen hydraulischen Wirkungsgrad von 97 Prozent, dh nur 3 Prozent des Ueberlaufwassers entwichen ueber den Notueberlauf. Im Vergleich dazu wurden bei statischen Sieben Notueberlaufwassermengen bis zu 50 Prozent gefunden. Das laengsdurchstroemte Trommelsieb in Birkenfeld hielt grobe unaesthetische Schmutzstoffe zuverlaessig zurueck. Mit Ausnahme der absetzbaren Stoffe und der Trockensubstanz waren die Ablaufwerte der Siebanlage besser als die einer Klaeranlage entsprechender Groesse.
Das Projekt "Prototyp-Entwicklung einer Rechenanlage zum Schutz der Ichthyofauna an Großwasserkraftanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Weimar, Professur Strömungstechnik durchgeführt. Bei der Erzeugung von Elektrizität aus Wasserkraft werden Fische verletzt und getötet. Das kann vermieden werden, wenn Rechensysteme, die bisher zum Schutz der Kraftwerksturbinen installiert wurden, auch den Fischschutz erfüllen. Das moderne System 'Intelligenter Rechen' kann dafür eine Alternative sein. Prinzipiell ist dieser Prototyp ein wasserdurchlässiges Transportband, das die anschwimmenden Fische und das Schwemmgut in eine strömungsberuhigte Zone an der Wasseroberfläche fördert. Hier werden die Fische und das Treibgut entweder über das Gerinne ins Unterwasser gespült oder sie verdriften seitlich ins nächste Wehrfeld. Im Sohlbereich des Zulaufkanals sind ebenfalls Bypässe zur Fischableitung vorgesehen. In der ersten Phase wird die Machbarkeit des Systems untersucht und geprüft.
Das Projekt "Reaktivierung der Wasserkraftanlage am Brenzursprung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gemeinde Königsbronn durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Die Wasserkraft als regenerative Energiequelle soll genutzt werden, um am Brenzursprung elektrische Energie zu gewinnen. Hierzu wurden die baulichen Anlagen aus dem Jahre 1890 renoviert sowie die vorhandene Kaplanturbine aus dem Jahre 1927 umgebaut und wieder instandgesetzt. Die seit Jahrhunderten bestehenden Gebäude der 1964 stillgelegten Wasserkraftanlage sowie der benachbarten ehemaligen Hammerschmiede, deren Geschichte sich bis ins 16. Jh. zurückverfolgen lässt, sollen als Zeugnis der langen Tradition der Nutzung der Wasserkraft am Brenzursprung erhalten werden. Die Nutzung der Wasserkraft soll an der Anlage dargestellt werden, früher als ökonomisch erforderlich, heute als ökologisch wertvolle Energiequelle. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: A) Baulicher Umfang. Auf Grund des guten baulichen Zustandes der bestehenden Wasserbauten waren nur wenige bauliche Maßnahmen erforderlich. Durch die Verkleinerung des Laufraddurchmessers wurde eine Innenverkleidung des Saugrohres erforderlich, die als Stahlschalung eingebaut wurde. Die Maßnahmen beschränkten sich im Wesentlichen auf die Erneuerung der Schütze im Zulaufkanal sowie den Einbau eines neuen Rechens. B) Maschinen- und Elektrotechnischer Umfang. Das vorhandene Laufrad von 1927 wurde renoviert und wieder verwendet. Dabei ist der Laufraddurchmesser von 915 mm auf 803 mm reduziert worden, anschließend wurde die Turbine in den vorhandenen Tragring eingebaut. Direkt auf die Turbinenwelle wurde ein neuer Asynchrongenerator gesetzt, ein Getriebe konnte somit entfallen. Elektrische und elektronische Regelungen und Steuereinrichtungen befinden sich in einem Schaltschrank, der im Turbinenhaus aufgestellt ist. Die dort untergebrachten Schaltanlagen umfassen sowohl den Leistungsteil als auch den Steuerungsteil. Fazit: Mit der geplanten Maßnahme soll die Möglichkeit zur Nutzung der potenziellen Energie des Wassers zur Stromerzeugung aufgezeigt werden. Dies einerseits unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes (Wasserkraft als regenerative Energiequelle) und andererseits unter dem Aspekt der Fortführung einer sehr langen Tradition der Nutzung der Wasserkraft am Brenzursprung. Ein Industriedenkmal soll mit Hilfe moderner Technologie erhalten und auch wirtschaftlich sowie ökologisch betrieben werden.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 29 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 29 |
License | Count |
---|---|
open | 29 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 29 |
Englisch | 3 |
Resource type | Count |
---|---|
Keine | 23 |
Webseite | 6 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 16 |
Lebewesen & Lebensräume | 19 |
Luft | 10 |
Mensch & Umwelt | 29 |
Wasser | 19 |
Weitere | 29 |