Das Projekt "Teilvorhaben 2/1: Erprobung und Vergleich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Unternehmensgruppe Technischer Überwachungsverein Süddeutschland, TÜV Energie- und Systemtechnik durchgeführt. Das Projekt ist Teil eines Verbundvorhabens, bei dem es um die Entwicklung neuer Testverfahren zur Analyse biologischer Effekte durch umweltgefaehrdende Stoffe im Boden geht. Als Testorganismen werden Bodenbakterien verwendet, mit denen sich Toxizitaet und Mutagenitaet belasteter Boeden direkt messen lassen. Das vorliegende Teilprojekt konzentriert sich auf die Analyse mutagener (gentoxischer) Effekte. Dafuer werden Reportergensysteme entwickelt und eingesetzt, deren Inaktivierung durch alle Arten von Mutationen (Punktmutationen, Deletionen, Insertionen) erfolgen und positiv selektioniert werden kann. Die Verfahren zur Ermittlung mutagener Agenzien in Boeden mit diesem bakteriellen Reportersystem sollen weitgehend standardisiert werden. Die Validierung der hier und in den Parallelprojekten des Verbundvorhabens entwickelten Reportergensystemen soll durch ausfuehrliche Analysen im Vergleich mit etablierten oekotoxikologischen Testverfahren erfolgen.
Das Projekt "Teilvorhaben 3: Entwicklung und Erprobung gentechnisch veraenderter Bodenbakterien als Bioindikatoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bielefeld, Lehrstuhl für Genetik durchgeführt. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, neue, bakterielle Reportersysteme zur Messung und Differenzierung der Toxizitaet und Genotoxizitaet (Mutagenitaet) belasteter Boeden zu entwickeln und zu standardisieren. Als Bioindikatoren sollen hierbei gentechnisch charakterisierte und modifizierte Bodenbakterien der Gattungen Rhizobium bzw. Pseudomonas eingesetzt werden. Da solche Organismen im Habitat Boden relativ gut ueberleben koennen, kann die Einwirkung toxischer und genotoxischer Substanzen in der Bodenmatrix direkt ermittelt werden. Darueber hinaus gestattet die Verwendung von Bodenbakterien die Analyse von Langzeiteffekten der Exposition durch toxische und mutagene Agentien. Zur Evaluierung der Anwendbarkeit solcher Reporterbakterien als Bioindikatoren in Standardanalysen, soll die Korrelation mit bereits etablierten Verfahren hergestellt werden: Hierzu werden geeignete Parallelversuche mit den neu entwickelten Reporter-Systemen einerseits und den standardisierten oekotoxikologischen Testverfahren mit Bioindikatoren (Leuchtbakterien, Algen, Daphnien, Kresse) andererseits durchgefuehrt.